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Präferenzen und Barrieren
bevorzugte Quellen der Unterstützung von syrischen Geflüchteten in Österreich unter Berücksichtigung kultureller und religiöser Einflussfaktoren
Lena Hölbling
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Psychologie
Betreuer*in
Ricarda Nater-Mewes
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.77750
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-22688.34971.970158-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Syrische Geflüchtete bilden die größte Gruppe von Geflüchteten in Österreich und sind aufgrund zahlreicher Stressoren vor, während und nach der Flucht häufig erheblich psychisch belastet. Dennoch zeigen sie im Zielland nur eine geringe Inanspruchnahme professioneller psychosozialer Unterstützungsangebote. Es mangelt an empirischen Befunden, welche die Präferenzen syrischer Geflüchteter in Österreich hinsichtlich unterschiedlicher Formen der Unterstützung beleuchten. Diese sind jedoch von entscheidender Bedeutung, um die Interventionen adäquater zu gestalten und die Inanspruchnahme professioneller Hilfe zu fördern. Aus diesem Grund wurde in der vorliegenden Arbeit untersucht, welche Quellen der Unterstützung (formell vs. informell) von syrischen Geflüchteten in Österreich bevorzugt werden. Darüber hinaus wurde der Einfluss von Stigmatisierungssorgen sowie von religiösen Ursachenzuschreibungen für die Entstehung psychischer Erkrankungen auf die Präferenzen analysiert. Mithilfe standardisierter Fragebögen wurden Daten von 153 syrischen Geflüchteten erhoben. Informelle Quellen (Familie, Freund*innen, religiöse Autoritäten) wurden gegenüber psychologischen Diensten nicht insgesamt bevorzugt. Zwar wurde die Unterstützung durch ein Familienmitglied als signifikant hilfreicher eingeschätzt als professionelle psychologische Hilfe, für Freund*innen oder religiöse Autoritäten ließ sich jedoch kein solcher Effekt nachweisen. Sorgen über Stigmatisierung standen nicht in positivem Zusammenhang mit der Präferenz für informelle Unterstützung. Demgegenüber ergab sich ein signifikanter positiver Zusammenhang zwischen der Überzeugung, psychische Erkrankungen seien auf den Willen Gottes zurückzuführen, und der Präferenz für religiöse Autoritäten. Die Befunde verdeutlichen die Vielschichtigkeit der Präferenzen syrischer Geflüchteter und betonen die Notwendigkeit kultursensibler, barrierefreier psychosozialer Unterstützungsangebote, die sowohl individuelle als auch kulturell geprägte Präferenzen berücksichtigen. Um der geringen Inanspruchnahme psychologischer Dienste entgegenzuwirken, sind jedoch genauere Kenntnisse über strukturelle Barrieren in Österreich notwendig, die den Zugang zu diesen Angeboten für Geflüchtete erschweren.
Abstract
(Englisch)
Syrian refugees are the largest group of refugees in Austria and are often under considerable psychological strain due to multiple stressors before, during and after their flight. Yet they make little use of professional psychosocial support services in their destination country. There is a lack of empirical findings that shed light on the preferences of Syrian refugees in Austria regarding different sources of help. However, this knowledge is crucial in order to design interventions that meet refugees' needs and promote the use of professional help. Therefore, this study investigated which sources of help (formal vs. informal) are preferred by Syrian refugees in Austria. In addition, the influence of concerns about stigma and religious belief systems regarding the causes of mental illness on preferences was analysed. Data was collected from 153 Syrian refugees using standardized questionnaires. Informal sources (family, friends, religious authorities) were not generally preferred to mental health services. Although support from a family member was rated as significantly more helpful than professional psychological help, no such effect was found for friends or religious leaders. Concerns about stigma were not positively associated with a preference for informal help. However, there was a significant positive association between the belief that mental illness is caused by God's will and the preference for religious leaders. The findings illustrate the complexity of Syrian refugees' preferences and highlight the need for culturally sensitive, low-barrier mental health services that take into account both individual and culturally influenced preferences. However, in order to address the low uptake of mental health services, a better understanding of the structural barriers in Austria that make it difficult for refugees to access these services is needed.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
syrische Geflüchtete psychische Belastung Präferenzen hinsichtlich unterschiedlicher Unterstützungsquellen Furcht vor Stigmatisierung Ursachenzuschreibung für psychische Erkrankungen
Schlagwörter
(Englisch)
syrian refugees mental distress preferences regarding source of help fear of stigma causes of mental illness
Autor*innen
Lena Hölbling
Haupttitel (Deutsch)
Präferenzen und Barrieren
Hauptuntertitel (Deutsch)
bevorzugte Quellen der Unterstützung von syrischen Geflüchteten in Österreich unter Berücksichtigung kultureller und religiöser Einflussfaktoren
Paralleltitel (Englisch)
Preferences and barriers
Paralleluntertitel (Englisch)
preferred sources of support among Syrian refugees in Austria considering cultural and religious influences
Publikationsjahr
2025
Umfangsangabe
90 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ricarda Nater-Mewes
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC17444541
Utheses ID
74625
Studienkennzahl
UA | 066 | 840 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1