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Not so bold after all?
a study of personality and anti-predator responses in graylag geese
Marc Ammon Surlemont
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Verhaltens-, Neuro- und Kognitionsbiologie
Betreuer*in
Petra Sumasgutner
DOI
10.25365/thesis.77734
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-23480.62864.658635-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Hintergrund: Tiere stehen vor einem Dilemma zwischen Wachsamkeit (Suche nach Raubtieren) und Nahrungssuche. Dieses Gleichgewicht ist überlebenswichtig, da Wachsamkeit die Erkennung von Bedrohungen verbessert, während die Nahrungssuche wichtige Energie liefert. Individuelle Kühnheit (Boldness), ein Persönlichkeitsmerkmal, das die Reaktion eines Tieres auf wahrgenommene Bedrohungen widerspiegelt, kann diesen Kompromiss beeinflussen. Mutigere Individuen können der Nahrungssuche Vorrang vor Wachsamkeit einräumen, was möglicherweise ihre Anfälligkeit für Raubtiere erhöht, aber gleichzeitig auch ihren Nahrungserflog. Ziele: In dieser Studie wurde der Zusammenhang zwischen Boldness, Wachsamkeit und Nahrungssuche bei Graugänsen (Anser anser) mit Hilfe einer räuberähnlichen Drohne (Robot Falcon) untersucht. Methoden: Fokale Beobachtungen wurden an 61 einzeln markierten Gänsen aus einem halbgezähmten nicht migrierenden Schwarm durchgeführt. Die Gänse wurden dem Robot Falcon ausgesetzt, der während der Nahrungssuche an einem Futterplatz Sturzflugmanöver über ihnen durchführte. Ihr Verhalten wurde aufgezeichnet und mit der Software BORIS kodiert, um die Wachsamkeit und das Verhalten bei der Nahrungssuche zu quantifizieren. Die Flugeinleitungsdistanz (FID), die aus früheren Forschungen bereit für den Schwarm bekannt war, wurde als Proxy für Boldness verwendet. Generalisierte lineare gemischte Modelle (GLMMs) wurden verwendet, um die Auswirkungen des Robot Falcon und der Boldness auf die Wachsamkeit und die Nahrungssuche zu analysieren. Ergebnisse: Die Anwesenheit des Robot Falcon erhöhte die Wachsamkeit und verkürzte die Dauer der Nahrungssuche. Boldness hatte jedoch keinen wesentlichen Einfluss auf das Ausmaß dieser Veränderungen. Die Wachsamkeitsdauer war vor dem Start des Robot Falcon kürzer als während seiner Exposition (Schätzung = -0,49 ± 0,14, p = 0,001), aber es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen nach und während der Exposition. Die Dauer der Nahrungssuche war nach der Exposition signifikant länger als während der Exposition (Schätzung = 0,82 ± 0,12, p < 0,001). Schlussfolgerungen: Während der Robot Falcon Anti-Raubtier-Reaktionen in vorm von Wachsamkeit hervorrief, beeinflusste Boldness weder die Wachsamkeit noch die Nahrungssuche in einem signifikanten Ausmaß, was darauf hindeutet, dass andere Faktoren als Boldness in diesem Zusammenhang eine wichtigere Rolle spielen könnten. Eine mögliche Gewöhnung an die Drohne und die Anwesenheit von Forschern könnten die Ergebnisse beeinflusst haben. Diese Ergebnisse unterstreichen das komplexe Zusammenspiel zwischen Persönlichkeit, Wachsamkeit und Nahrungssuche bei sozialen Arten und die Notwendigkeit, mehrere Faktoren bei der Bewertung der Reaktionen auf Raubtiere zu berücksichtigen. Relevanz: Die Forschung bietet Anregungen für den Bereich Überwachung und Schutz von Wildtieren und trägt zum Verständnis über die Reaktionen von Wildtieren auf Bedrohungen bei. Die Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, individuelle Unterschiede und mögliche Gewöhnungseffekte beim Einsatz von Drohnen für die Wildtierforschung zu berücksichtigen.
Abstract
(Englisch)
Background: Animals face a critical trade-off between vigilance (scanning for predators) and foraging (obtaining food). This balance is crucial for survival, as vigilance enhances threat detection while foraging provides essential energy. Individual boldness, a personality trait reflecting an animal's response to perceived threats, can influence this trade-off. Bolder individuals may prioritize foraging over vigilance, potentially increasing their vulnerability to predators. Aims: This study investigated the relationship between boldness, vigilance, and foraging behavior in Graylag geese (Anser anser) using a predator-mimicking drone (Robot Falcon). Methods: Focal observations were conducted on 61 individually marked geese from a semi-tamed non-mirgatory flock. The geese were exposed to a Robot Falcon performing swooping maneuvers while foraging at a feeding site. Their behavior was recorded and coded using BORIS software to quantify vigilance and foraging-related behaviors. Flight Initiation Distance (FID), obtained and validated as a personality trait from previous research, was used as a proxy for boldness. Generalized Linear Mixed Models (GLMMs) were used to analyze the effects of the Robot Falcon and boldness on vigilance and feeding durations. Results: The presence of the Robot Falcon increased vigilance and decreased feeding durations. However, boldness did not significantly influence the extent of these durations. Vigilance durations were consistently shorter before the Robot Falcon was launched compared to during exposure (Estimate = -0.49 ± 0.14, p = 0.001). While a reduction in vigilance was observed between the exposure and the post-threat phase (after landing of the Robot Falcon), there was no statistically significant difference. Feeding durations reduced during the Robot Falcon exposure as they were significantly longer before the exposure phase (Estimate = 0.39 ± 0.15, p = 0.010) as well as after landing (Estimate = 0.82 ± 0.12, p < 0.001), compared to exposure. Conclusions: While the Robot Falcon elicited anti-predator responses, boldness did not significantly affect vigilance or foraging behavior, suggesting that factors other than boldness may play a more prominent role in this context. Potential habituation to the drone and the presence of researchers may have influenced the results. These findings highlight the complex interplay between personality, vigilance, and foraging behavior in social species, and the need to consider multiple factors when assessing anti-predator responses. Applications: This research contributes to our understanding of how animals respond to novel threats, such as drones, and has implications for wildlife monitoring and conservation efforts. The findings emphasize the importance of considering individual differences and potential habituation effects when using drones for wildlife research.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Graugans Anser anser Boldness Persönlichkeit Wachsamkeit Nahrungssuche Grünau Almtal
Schlagwörter
(Englisch)
Greylag geese Anser anser Boldness Personality Vigilance Foraging Grünau Almtal
Haupttitel (Englisch)
Not so bold after all?
Hauptuntertitel (Englisch)
a study of personality and anti-predator responses in graylag geese
Paralleltitel (Deutsch)
Doch nicht so mutig?
Paralleluntertitel (Deutsch)
eine Studie über Persönlichkeit und Antiräuberverhalten in Graugänsen
Publikationsjahr
2025
Umfangsangabe
58 ungezählte Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Petra Sumasgutner
Klassifikationen
42 Biologie > 42.83 Aves ,
42 Biologie > 42.90 Ökologie. Allgemeines
AC Nummer
AC17443686
Utheses ID
74669
Studienkennzahl
UA | 066 | 878 | |