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Comparison of the attachment behaviour of dogs to their owners in Austria and Hungary
Katharina Kornell
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Verhaltens-, Neuro- und Kognitionsbiologie
Betreuer*in
Thomas Bugnyar
Mitbetreuer*in
Lisa Horn-Péter
DOI
10.25365/thesis.77819
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-28646.32508.652323-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Bindungstheorie basiert auf John Bowlbys Theorie, dass zwischen zwei Individuen, der Bindungsperson und dem an sie gebundenen Individuum, eine unsichtbare Bindung besteht. Diese Bindung führt bei dem an die Bindungsperson gebundenen Individuum zu Nähe suchendem Verhalten in ihrer Anwesenheit und zu einer Stressreaktion bei Trennung von ihr. Bowlby argumentierte, dass die biologische Funktion von Bindung, das Sicherstellen des Überlebens des Nachwuchses ist. Die Bindungstheorie basierte ursprüngliche auf Studien an menschlichen Säuglingen zur Mutter-Kind-Beziehung. Auch Hunde sind in der Lage, eine solche Bindung zu ihren Besitzern aufzubauen, was wahrscheinlich auf eine genetische Veranlagung zur Bildung enger sozialer Bindungen mit Menschen zurückzuführen ist, die während der Domestikation entstanden ist. Mit kleinen Abänderungen können Hunde mit der gleichen Art von Test für Bindung (Strange Situation Test) getestet werden wie menschliche Kinder. Sowohl bei Menschen als auch bei Hunden kann die Bindung durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst werden. Die Art der Haltung von Hunden kann ihr Verhalten in ungewohnten Situationen oder bei Problemlösungsaufgaben beeinflussen, da Hunde in einer „Begleitbeziehung“ ihrem Besitzer/ihrer Besitzerin häufiger folgten und ihn/sie häufiger ansahen als Hunde in einer „Arbeitsbeziehung“. Darüber hinaus kann die Persönlichkeit des Besitzers/der Besitzerin das Verhalten des Hundes beeinflussen. Es besteht eine positive Korrelation zwischen dem Persönlichkeitsmerkmal ‚Wärme‘ des Besitzers/der Besitzerin und dem Nähe suchenden Verhalten des Hundes in einer bedrohlichen Situation. Interessanterweise gibt es kulturelle Einflüsse auf die Bindung, möglicherweise weil Hunde in manchen Ländern häufiger im Haus leben, während sie in anderen Ländern häufiger im Freien sind. Ziel dieser Studie war es, mögliche kulturelle Unterschiede in der Bindung zwischen Besitzer und Hund in Österreich und Ungarn zu untersuchen, insbesondere in Wien und Budapest und ihren Vororten. Obwohl die zwei Städte nicht weit voneinander entfernt sind und sich recht ähnlich sind in Struktur, Größe und Einwohnerzahl, konnten Studien bereits einen Unterschied in den Haltungsformen finden. An dieser Studie nahmen 77 Hund-Mensch-Teams aus Österreich und 77 aus Ungarn teil. Ein Fragebogen zur Bindung zwischen Hund und Besitzer/Besitzerin wurde verwendet, um die Bindung des Besitzers/der Besitzerin und seine/ihre Einschätzung der Bindung seines/ihres Hundes zu ermitteln. Der Strange Situation Test von Ainsworth (SST) wurde verwendet, um das Bindungsverhalten der Hunde in einer Testsituation zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigten, dass ungarische Besitzer/Besitzerinnen anthropomorpher waren und ihre Hunde als stärker gebunden einstuften. Darüber hinaus zeigten die ungarischen Hunde im SST mehr Bindungsverhalten. Zusätzlich wurden die Fragebogendaten mit den Daten aus dem SST korreliert. Wenn die Daten der beiden Länder nicht getrennt wurden, gab es eine Korrelation zwischen der Bindung des Besitzers/der Besitzerin und der Nähe zum Besitzer/zur Besitzerin und der Begrüßungsintensität. Wenn die Daten getrennt wurden, korrelierte die Bindung des Besitzers/der Besitzerin signifikant mit der Nähe zum Besitzer/zur Besitzerin in Österreich, allerdings waren alle anderen Korrelationen nicht signifikant, einschließlich aller Korrelationen in der ungarischen Stichprobe. Diese Studie zeigt, dass es einen kulturellen Unterschied in der Bindung zwischen einem Hund und seinem Besitzer/seiner Besitzerin gibt, sogar in zwei europäischen Städten, die in ihrer Struktur recht ähnlich sind. Der Grund, warum ein solcher Unterschied in zwei ähnlichen Städten besteht, bleibt unklar und sollte Gegenstand künftiger Studien sein.
Abstract
(Englisch)
The Attachment theory, developed by John Bowlby, states that there is an invisible bond between two individuals, the attachment figure and the attached individual, which leads to proximity-seeking behaviour to the attachment figure and a distress reaction during separation from the attachment figure in the attached individual. Bowlby argued that the biological function of attachment was to ensure the survival of offspring. The original work was based on studies on human infants concerning the mother-infant relationship. Dogs are able to show such attachment with their owners, which is likely based on a genetic predisposition to form close social bonds with humans shaped during domestication. With minor modifications, dogs can also be tested with the same paradigm for attachment (Strange Situation Test) as human children. In both species, attachment can be influenced by different factors. For instance, the way dogs are kept affects their behaviour in unfamiliar situations, as dogs held in a “companion relationship” follow the owner more frequently and glance more at the owner than dogs held in a “working relationship.” Furthermore, the personality of the owner can have an impact on the dog’s behaviour and there is a positive correlation between the owner’s warmth and the proximity-seeking behaviour in a threatening situation. Interestingly, there are cultural influences on the attachment bond, possibly because in some countries dogs live more often indoors, whereas in other countries they live more often outdoors. The aim of this study was to investigate possible cultural differences in the attachment between owners and dogs in Austria and Hungary, especially in Vienna and Budapest and their suburban areas. Although the cities are in close distance and quite similar to each other, previous studies have indicated that owners may differ in how they keep their dogs. Seventy-seven dog-owner pairs from Austria and seventy-seven from Hungary participated in this study. A questionnaire about the dog-owner attachment was used to determine the attachment of the owner and their evaluation of the attachment of their dog. The Strange Situation Test from Ainsworth (SST) was used to explore the attachment behaviour of the dogs in a testing situation. The results showed that Hungarian owners were more anthropomorphic and rated their dogs as more attached. Furthermore, the Hungarian dogs showed more attachment in the SST. Additionally, the questionnaire data was correlated with the data from the SST. When the data of the two countries was not separated, there was a correlation between the attachment of the owner and the proximity to the owner and the greeting intensity. When the data were separated, the attachment of the owner was significantly correlated with the proximity to the owner in Austria, but all other correlations were not significant, including all correlations in the Hungarian sample. This study shows that there is a cultural difference in the attachment bond between a dog and its owner, even in two European cities that are quite similar in structure. The reason why such a difference in the attachment bond exists in two similar cities remains unclear and should be the subject of future studies.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Bindung Bindungsverhalten von Hunden Interkultureller Vergleich Österreich Ungarn
Schlagwörter
(Englisch)
Attachment Attachment behaviour of dogs Cross-cultural comparison Austria Hungary
Autor*innen
Katharina Kornell
Haupttitel (Englisch)
Comparison of the attachment behaviour of dogs to their owners in Austria and Hungary
Paralleltitel (Deutsch)
Vergleich des Bindungsverhaltens von Hunden zu ihren Besitzern/Besitzerinnen in Österreich und Ungarn
Publikationsjahr
2025
Umfangsangabe
44 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Thomas Bugnyar
Klassifikation
42 Biologie > 42.66 Ethologie
AC Nummer
AC17454181
Utheses ID
74725
Studienkennzahl
UA | 066 | 878 | |