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Imagined community del siglo XVIII en Ávila
análisis e interpretación de estructuras sociales en Pedro Bernardo en los años 1750-1754
Alexandra Wögrath
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Lehramt Sek (AB) Unterrichtsfach Psychologie und Philosophie Unterrichtsfach Spanisch
Betreuer*in
Wolfram Aichinger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.77835
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30518.47578.368966-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
„Casa“ und „Hogar“- zwei Begriffe, die nicht voneinander zu trennen sind und die gefärbt sind von Assoziationen, Emotionen und Erinnerungen. Ein Haus stellt mehr dar als nur ein Dach über dem Kopf. Es ist ein Ort der sozialen Interak-tion, der sowohl Zuflucht und Sicherheit bieten, aber auch ein Schauplatz von Konflikten sein kann. Vor allem jedoch ist es jedoch der Raum, in dem zwischen den Menschen, die darin leben, soziale Beziehungen gelebt werden und interagiert wird. Ein Haus wird erst dann zu einem „Zuhause“, wenn die darin lebenden Menschen in gemein-samer Interaktion zusammenleben, sich als Gruppe verstehen und gemeinsam agieren. Heu-te sind uns verschiedenste Formen von Gemeinschaften bekannt, die zusammenleben, den-ke man Wohngemeinschaften während des Studiums und des frühen Erwachsenenlebens, betreute Wohneinrichtungen für Menschen in krisenbehafteten Momenten ihres Lebens, bis hin zu den verschiedenen Formen von „Familie“ in ihrer diversen Ausprägung. Die Art und Weise, wie wir als Menschen zusammenleben, prägt nicht nur unser individuel-les Leben und Sein, sondern auch die Gesellschaft, die jede:r Einzelne formt. Nicht abzukop-peln sind die verbundenen sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten. Es lässt sich nicht leugnen, dass die Formen des Zusammenlebens in gewissem Maße die Merkmale der jeweiligen Gesellschaft widerspiegeln. Ziel dieser Arbeit ist es, die soziale Interaktion, die gesellschaftliche Struktur und das soziale Umfeld im spanischen Gebirgsdorf Pedro Bernardo in der Provinz Ávila im Zeitraum von 1750 bis 1754 zu analysieren. Für die Erhebung der relevanten Daten wird der Catastro de Ensenada herangezogen, eine Volkszählung, die unter dem Königreich Kastilien eingeführt wurde, um ein gerechteres Steu-ersystem zu etablieren. Diese Masterarbeit wird sich mit den geografischen Gegebenheiten des Dorfes, den demografischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie, soweit möglich, auch mit dem historischen Kontext befassen. Dabei wird insbesondere die Vertei-lung von Eigentum und Ressourcen, die familiären Lebensverhältnisse sowie das soziale Ge-füge der Gemeinschaft als Ganzes analysiert. Die vorliegende Studie soll durch die Betrachtung dieser unterschiedlichen Dimensionen Er-kenntnisse darüber liefern, wie die Struktur des Dorfes und seiner Bewohner in den größeren sozioökonomischen und kulturellen Kontext der spanischen Gesellschaft des 18. Jahrhun-derts eingebettet ist, mit einem besonderen Fokus auf die Lebensweise in Pedro Bernardo in dieser Zeit. Die Ergebnisse der 36 analysierten Einträge des Catastro de Ensenada zeigen, auch wenn die nach Parson (1991) definierte neolokale Kernfamilie die dominierende Form des Zusammen-lebens von Menschen im spanischen Pedro Bernardo im 18. Jahrhundert war, vielfach Wit-wenhaushalte mit und ohne Kindern, Familien mit Adoptionskindern, den Haushalt einer alleinlebenden Frau und eines, in dem drei Brüder zusammenwohnen und vor allem allein-lebende Minderjährige, welcher unter der Obhut und Fürsorge von sogenannten „curadores“ stehen. Zwölf der 36 Einträge-ein Drittel- beschreiben den Haushalt und die Besitztümer von Minderjährigen. Einzubetten sind diese Ergebnisse in eine krisenbehaftete Zeit des Hungers, der Epidemien, schlechten hygienischen und sanitären Bedingungen, und folglich einer er-höhten Sterblichkeits- und Kindersterblichkeitsrate, welche weiters zu einem Bevölkerungs-rückgang führten. 69,9 % der 23 berufstätigen waren Schneider und Näher von Leinen, Stoffen und Tüchern, eine Person arbeitete als Chirurg, zwei als Lehrer, zwei weitere als Apotheker und einer als Schreiber. Weiters zeigen Registereinträge die Präsenz von cuchareros, Personen, welche Löf-fel entweder herstellen oder verkaufen. Die genannten Berufe sind zum einen von wirtschaftlicher Bedeutung und Nutzen für die Gesellschaft Pedro Bernardos im 18. Jahrhundert, und sind auch in Zusammenhang mit der Wichtigkeit des Flachsanbaus für die Leinenproduktion zu setzen. Die Häuser in Pedro Bernardo zeigen insofern architektonische Besonderheiten auf, als dass sie auf engem Raum, angepasst an den limitierten Platz, in die Höhe gebaut wurden. Obwohl dies bedeutete, dass Vieh auch im Wohnraum gehalten werden musste, was die Übertragung von Krankheiten begünstigte, kann mitunter die Verfügbarkeit von Wasser ein Grund für die Ansiedelung auf engerem Raum sein.
Abstract
(Englisch)
"Casa" and "Hogar" – two terms that cannot be separated. A house means more than just a roof over one's head. It is a place where people interact. A house can serve as a refuge, a safe place, or even a place for conflict. But most importantly, it is the setting for the social interaction of the people living together. A house turns into a home when the individuals within it live together, interact socially, and function as a group. In today's world, we are familiar with various social structures that de-fine themselves as homes. These could range from a student housing community, assisted living, to what we traditionally call "family" in its diverse forms. The way we live as human beings is characteristic not only of us as individuals but also of the society to which we belong and the era in which that society exists, along with all the cir-cumstances that accompany it. It is undeniable that the way people live together reflects, to some extent, the society in which they live. This study aims to analyse coexistence, society, and the social landscape in the village of Pedro Bernardo in Ávila between the years 1750 and 1754. To collect the necessary data, the Catastro de Ensenada is used, a census created in the Crown of Castile to implement a fairer and more accurate fiscal system. This study will ex-plore the geographical conditions of the village itself, as well as the demographic and eco-nomic context. It will also attempt to include any historical background, analysing property distribution, the conditions of family coexistence, and, more broadly, the community. By examining these factors, the study will provide insight into how the structure of the vil-lage and its inhabitants reflect the broader socio-economic and cultural context of 18th-century Spanish society in the mountain village Pedro Bernardo in Ávila during this period. The results of the 36 entries analysed in the Catastro de Ensenada show that, even though the neolocal nuclear family defined by Parson (1991) was the dominant form of cohabitation in Pedro Bernardo, Spain in the 18th century, there were many widowed households with and without children, families with adopted children, a household of a single woman and one in which three brothers lived together and, above all, minors living alone who were un-der the care and custody of so-called ‘curadores’. Twelve of the 36 entries - one third - de-scribe the household and the possessions of minors. These results must be seen against the backdrop of a crisis-ridden period of famine, epidem-ics, poor hygiene and sanitary conditions, and consequently an increased mortality and in-fant mortality rate, which also led to a decline in the population. 69.9 % of the 23 working people were tailors and seamstresses of linen, cloth and drapery, one person worked as a surgeon, two as teachers, two more as pharmacists and one as a scribe. Register entries also show the presence of cuchareros, people who either made or sold spoons. The professions mentioned are of economic importance and benefit to Pedro Bernardo's society in the 18th century and are also linked to the importance of flax cultivation for linen production. The houses in Pedro Bernardo are architecturally unique in that way that they were built upwards in a confined space, adapted to the limited space available. Although this meant that livestock also had to be kept in the living quarters- thereby facilitating the transmission of disease- the availability of water can be a reason for settling in smaller areas.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Catastro de Ensenada Imagined Community Analyse sozialer Strukturen Pedro Bernardo Ávila Haus Haushalt Familie Zusammenleben Neolokale Kernfamilie Alternative Konzepte von Familie
Autor*innen
Alexandra Wögrath
Haupttitel (Spanisch)
Imagined community del siglo XVIII en Ávila
Hauptuntertitel (Spanisch)
análisis e interpretación de estructuras sociales en Pedro Bernardo en los años 1750-1754
Paralleltitel (Englisch)
Imagined community of the 18th century in Ávila
Paralleluntertitel (Englisch)
analysis and interpretation of social structures in Pedro Bernardo from 1750 to 1754
Paralleltitel (Deutsch)
Imagined community im 18. Jahrhundert in Ávila
Paralleluntertitel (Deutsch)
Analyse und Interpretation sozialer Strukturen in Pedro Bernardo von 1750 bis 1754
Publikationsjahr
2025
Umfangsangabe
IX, 103 Seiten : Illustrationen
Sprache
Spanisch
Beurteiler*in
Wolfram Aichinger
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.00 Wissenschaft und Kultur allgemein. Allgemeines ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.39 Romanische Sprachen und Literaturen. Sonstiges ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein. Allgemeines
AC Nummer
AC17454611
Utheses ID
74794
Studienkennzahl
UA | 199 | 525 | 529 | 02
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1