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Burnout im Kontext der Vereinbarkeit von informeller Pflege und Erwerbstätigkeit
Chiara Stephanie Artinger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Psychologie
Betreuer*in
Reinhold Jagsch
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.78166
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30545.32706.493168-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Hintergrund. Informelle Pflegeleistungen sind eine zentrale Stütze des Gesundheitswesens. Pflegende stehen jedoch mitunter vor der Herausforderung, Pflege, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen. Erwerbstätige pflegende Angehörige erleben dabei oft eine mangelnde Vereinbarkeit und sind dem Risiko für negative Gesundheitsfolgen wie Burnout ausgesetzt. Es hat sich gezeigt, dass hinsichtlich der Vereinbarkeit von Pflege und Erwerbsstätigkeit als auch Burnouts eine Reihe von Einflussfaktoren eine potenzielle Rolle spielen können. Insgesamt gibt es allerdings noch wenig Forschung im Kontext des Zusammenhangs zwischen Pflege, Erwerbstätigkeit und Burnout. Methodik. Die Studie beinhaltete ein querschnittliches Design. Dabei konnten 175 erwerbstätige pflegende Angehörige aus Deutschland, Österreich und der Schweiz inkludiert werden. Diese füllten einen Online-Fragebogen, bestehend aus quantitativen und qualitativen Fragen zu soziodemografischen Daten, der Pflege- und Erwerbssituation, der Vereinbarkeit von Pflege und Erwerbstätigkeit, Burnout, Coping und Unterstützung, aus. Die Datenauswertung erfolgte mittels deskriptiver Statistiken, multipler Regressionsanalysen und Mediationsanalysen. Ergebnisse. Hinsichtlich der Vereinbarkeit von Pflege und Erwerbstätigkeit als auch Burnouts stellten sich der Beziehungsstatus, das Verhältnis zur gepflegten Person, das Vorliegen von Demenz/Alzheimer, ein Zusammenleben mit der gepflegten Person, der Erwerbsumfang, die Erwerbsdauer und eine finanzielle Belastung als Risikofaktoren heraus. Schutzfaktoren waren hingegen das Geschlecht der pflegenden Person, die Hilfsbedürftigkeit, Pflegedauer und Arbeitszeitflexibilität. Daneben zeigte sich, dass der Vereinbarkeitskonflikt den Zusammenhang zwischen Coping und Burnout sowie den von Unterstützung und Burnout mediiert. Zusätzliche Copingstrategien konnten in den Bereichen Freizeit, soziales Umfeld, Arbeit, Persönliches und Formelles sowie Unterstützungswünsche in den Bereichen Staat, Persönliches, Formelles und Arbeit aufgezeigt werden. Schlussfolgerungen. Es ist wichtig, eine Sensibilisierung für die Herausforderungen, die mit der Pflege und gleichzeitig bestehender Rollen einhergehen, zu schaffen. Dabei sollte insbesondere auch bestimmten Risikogruppen wie Angehörigen, die mit der gepflegten Person in einem Haushalt leben, sowie bisher weitgehend unbeachteten Randgruppen, darunter pflegenden Eltern und Männern, mehr Aufmerksamkeit zukommen. Allgemein benötigen erwerbstätige pflegende Angehörige mehr und vor allem passgenauere Unterstützung durch soziale Dienste, das berufliche und das persönliche Umfeld. Zudem wird die Stärkung persönlicher Ressourcen empfohlen.
Abstract
(Englisch)
Background. Informal care provision is a central pillar of the healthcare system. However, caregivers are commonly faced with the challenge of balancing care, work and family. As a result, working informal caregivers often experience a lack of reconciliation and are at risk of negative health outcomes including burnout. It has been found that several factors can play a potential role in the reconciliation of care and work as well as burnout. However, there is still little research in the context of the relationship between caregiving, work and burnout. Methodology. The study used a cross-sectional design and involved 175 working caregivers from Germany, Austria and Switzerland. The participants completed an online questionnaire consisting of quantitative and qualitative questions on socio-demographic data, the caregiving and working situation, the reconciliation of care and work, burnout, coping and support. The data was analyzed using descriptive statistics, multiple regression analyses and mediation analyses. Results. In terms of the reconciliation of care and work as well as burnout, marital status, relationship to the care recipient, presence of dementia/Alzheimer, living with the care recipient, working hours, working duration and financial burden were found to be risk factors. In contrast, protective factors were the caregiver’s gender, need for assistance, caregiving duration and worktime flexibility. It has also been shown that the conflict of work and care mediates the relationship between coping and burnout as well as support and burnout. Additional coping strategies were identified in the domains of leisure time, social environment, work, personal and formal matters. Support requests included the domains of government, personal matters, formal matters and work. Conclusions. It is important to raise awareness of the challenges associated with caregiving and concurrent roles. In this regard, more attention should be paid to certain risk groups like relatives who live in the same household as the care recipient, as well as marginalized groups that have been largely ignored to date, including parental and male caregivers. In general, working informal caregivers need more and, most importantly, tailored support from social services and their professional and personal environment. Strengthening personal resources is also recommended.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Informelle Pflege Erwerbstätigkeit Vereinbarkeit von Pflege und Erwerbstätigkeit Burnout Coping Unterstützung
Schlagwörter
(Englisch)
informal care work reconciling care and work burnout coping support
Autor*innen
Chiara Stephanie Artinger
Haupttitel (Deutsch)
Burnout im Kontext der Vereinbarkeit von informeller Pflege und Erwerbstätigkeit
Paralleltitel (Englisch)
Burnout in the context of reconciling informal care and work
Publikationsjahr
2025
Umfangsangabe
179 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Reinhold Jagsch
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC17488175
Utheses ID
74814
Studienkennzahl
UA | 066 | 840 | |
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