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Wien ist anders!
die Persistenz und Reproduktion ausgewählter Wiener Stereotype im individuellen Stereotypenhaushalt und deren Einfluss auf soziale Interaktionsprozesse
Hubert Tastl
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Kultur- und Sozialanthropologie
Betreuer*in
Hermann Mückler
DOI
10.25365/thesis.78832
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-20365.57758.126040-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Stereotype sind eine allgegenwärtige soziale Realität. Sie betreffen grundlegende Kategorien wie beispielsweise Alter, Religion, Herkunft/Region oder aber auch Klassen und Berufe. Es handelt sich um „Wahrscheinlichkeitsurteile“, die Menschen a priori gewisse Werte und Charakterzüge zuordnen und somit Interaktionsprozesse zum einen, Identitätsaspekte zum anderen, beeinflussen können. Der Forschungsstand der Kultur- und Sozialanthropologie ist auf diesem Feld noch sporadisch und aus diesem Grund gleichzeitig vielversprechend. Hier stellen sich grundlegende Frage(n) des Faches: Wie werden Identitäten beeinflusst und konstituiert? Welchen Aspekt spielen hier stereotype Vorstellungen? Wie kann eine Region im Rahmen ihres Identitäts- und Stereotypenangebotes Individuen in ihrem Handeln, aber auch im persönlichen Identitätshaushalt prägen? Wie werden Stereotype tradiert, perpetuiert und wie entstehen diese regionalen Stereotype? Grundsätzlich wurde hier auf den „sozialkonstruktivistischen Weg“ gesetzt, der Stereotype nicht auf einen grundlegenden Wahrheitsgehalt prüft, sondern ein persönlicher Wahrheitsgehalt aufgrund individueller Ansichten meiner Gesprächspartner:innen grundsätzlich anerkennt. Hier setzt vorliegende Arbeit vor allem auf zwei, sich als perfekt ergänzend verstandene Datengewinnungsmethoden: Expert:innen- und Leitfadeninterviews stehen ero-epischer Gespräche, wie sie Roland Girtler vorschlägt, im Rahmen der Feldforschung gegenüber. Diese basieren auf ausgewählten Einzelaspekten des breiten Feldes der Stereotypentheorien, welche in ihrem Fragengrundgerüst durch deduktive Kategorienanwendung erstellt wurden und ob einer gewissen Ergebnisoffenheit dem üblichen Modus Operandi folgen und in ihren Unterkategorien auf Großteils induktiven Erkenntnisgewinn basiert. Geklärt werden soll mit diesem „mixed methods approach“ anhand konkreter, ausgewählter Beispiele, wie Stereotype über die Zeit entstehen, ihr Potenzial Interaktionsprozesse zu formen und wie diese im institutionellen Rahmen reproduziert werden und somit in ein identitäres Selbstverständnis einer regionalen Gesellschaft hineinwirken. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit konnten die anfangs gestellten Fragen anhand ausgewählter Stereotypenkomplexe befriedigend beantworten und konnten anhand des Beispiels Würstelstand aufzeigen, wie Orte zu stereotypen Stellvertretern einer Region werden können. Anhand des Stereotypenkomplexes „Wiener Schmäh“ aufzeigen, wie ein regionaler Stereotyp sowohl als Stereotyp, aber auch als Identitätsaspekt beansprucht werden kann und wie dieser Interaktionsprozesse und soziale Umfelder prägen kann. Schließlich wurde anhand des Bestattungsmuseum gezeigt, wie eine Institution regionale Stereotype aufgreifen kann und reproduziert und emittiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die ausgewählten Stereotypen einen subjektiven Wahrheitsanspruch in unterschiedlichen Ausprägungen (da nicht jede:r den gleichen Stereotypenhaushalt hat) bei den Interviewten genießen und Stereotype somit zwar keinen generellen Wahrheitsanspruch postuliert werden kann, jedoch in die Gesellschaft und ihren Individuen hineinwirken.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Stereotyp Klischee Wien Wiener Schmäh Würstelstand der liebe Augustin
Autor*innen
Hubert Tastl
Haupttitel (Deutsch)
Wien ist anders!
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Persistenz und Reproduktion ausgewählter Wiener Stereotype im individuellen Stereotypenhaushalt und deren Einfluss auf soziale Interaktionsprozesse
Paralleltitel (Englisch)
Vienna is different!
Publikationsjahr
2025
Umfangsangabe
86 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hermann Mückler
Klassifikationen
73 Ethnologie > 73.08 Regionale Ethnologie ,
73 Ethnologie > 73.83 Regionale Volkskunde
AC Nummer
AC17595106
Utheses ID
75016
Studienkennzahl
UA | 066 | 810 | |