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Against knowledge: institutional politics of demarcation in Austria from 2022 to 2023
demarcating between illegitimate and legitimate knowledges
Laura Still
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Science-Technology-Society
Betreuer*in
Maximilian Fochler
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.78042
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10770.83838.761025-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit der Analyse von institutionellen Materialien wie Policies, Reports, didaktischen Unterlagen oder Initiativen, um zu eruieren, wie in Österreich illegitimes Wissen von legitimem Wissen abgegrenzt wird. Der Untersuchungszeitraum liegt zwischen März 2022 und Dezember 2023. Die Hauptforschungsfrage dieser Masterarbeit ist: „Wie wird illegitimes Wissen von legitimem Wissen durch institutionelle Abgrenzungspolitik abgegrenzt?“. Da illegitimes Wissen wie Desinformation, Verschwörungstheorien, oder anti-wissenschaftliche Einstellungen nicht nur als Bedrohung für den öffentlichen Diskurs, sondern auch für demokratische Gesellschaften im spezifischen identifiziert wurden, ist die Art und Weise, wie Institutionen ihre Wissenspolitik gestalten, seit Jahren ein strittiger Punkt. Da zeitgenössische Gesellschaften sich als auf die Produktion von Wissen angewiesen verstehen (und dadurch als Wissenschaftsgesellschaften gelten), ist die Beteiligung durch Öffentlichkeiten an eben jener Produktion von legitimem Wissen und Information essenziell für deren Aufrechterhaltung und Stabilität. Daher ist die Verbreitung von illegitimem Wissen, als auch die Ablehnung oder die Loslösung von institutionalisierter Wissenspolitik durch Öffentlichkeiten als schädlich anzusehen, besonders für demokratische Beziehungen. Diese Arbeit hat demnach das Ziel zu analysieren, wie diese zusammenhängenden Belangen im österreichischen Rahmen verhandelt werden, und wie diese Verhandlungen jene Öffentlichkeiten konstituieren, die in dieser Wissenspolitik involviert sind. Der Datenkorpus wurde durch das methodologische Werkzeug von following issues (Asdal & Reinertsen, 2022) generiert, und beinhaltetet hauptsächlich Dokumentendaten, sowie drei Expert*innen Interviews, welche mit Akteur*innen in der österreichischen Wissenspolitik geführt wurden. Die Analyse dieser issues fokussierte sich auf die Identifizierung von Argumentationsclustern, die die institutionelle Abgrenzungspolitik (Marres, 2018) konstituieren beziehungsweise preisgeben, und demnach dazu beitragen, illegitimes Wissen von legitimem Wissen abzugrenzen. Die Analyse jener institutionellen Abgrenzungspolitik in Österreich zeigt, dass die identifizierten issues in zwei Hauptgruppen eingeteilt werden können: Der erste Themenkomplex (Demokratie konstituieren und stärken) beinhaltet Themen, welche schädlich für eine institutionelle Wissenspolitik werden können, da sie die Demokratie destabilisieren können, wohingegen der zweite Themenkomplex (Engagierte Öffentlichkeiten konstituieren) jene Themen beinhaltet, die die Konstituierung von engagierten Öffentlichkeiten negativ beeinflussen können. Diese Forschung zeigt demnach, dass die Abgrenzung von illegitimem Wissen von legitimem in einem spezifischen Zeitrahmen in Österreich aufgrund von unterschiedlichen issues erfolgt, die in der institutionellen Argumentation für die Bestätigung von einer bestehenden Illegitimität von nicht-institutionalisiertem Wissen herangezogen wurden. Diesen Themenkomplexen unterliegt eine stufenförmige Begründungslogik, welche diese diversen issues miteinander verbindet: 1) Diese issues gefährden die Aufrechterhaltung von Vertrauen und Interesse an institutionellem, legitimen Wissen, das notwendig ist, um Öffentlichkeiten engagiert zu halten, 2) Vertrauen und Interesse sind wiederum unentbehrlich für die Selbstermächtigung von Öffentlichkeiten, 3) was letztlich ausschlaggebend für die Gewährleistung von Stabilität und Innovation der Wissenspolitik ist, die für die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der nationalen ökonomischen Verhältnisse erforderlich ist.
Abstract
(Englisch)
This master thesis studies how illegitimate knowledges are demarcated from legitimate by institutional written materials such as policies, reports, didactic material and initiatives in Austria in the timeframe of March 2022 to December 2023. As such, the main research question structuring this thesis is: “How are illegitimate knowledges demarcated from legitimate ones by institutional politics of demarcation in Austria?”. As illegitimate forms of knowledge such as disinformation, conspiracy theories, or anti-scientific sentiments have been identified as a threat to not only public discourse in general, but also to democratic societies more specifically, the way institutions should practice their knowledge politics has been a point of contention for institutions for several years now. As contemporary societies are understood as operating primarily on the production of knowledge (and are, therefore, knowledge societies), the adherence and production of legitimate knowledge and information by publics is essential for their maintenance and stability. Hence, the prevalence of illegitimate knowledges, as well as the rejection or disengagement with institutionalised knowledge politic by publics is understood to be harmful, particularly for democratic relations. Accordingly, this thesis aims to analyse how these interrelated issues are negotiated in the Austrian context, and how these negotiations constitute the publics which are implicated in these knowledge politics. The data corpus has been generated by employing the methodological tool of following issues (Asdal & Reinertsen, 2022), and primarily includes document data as well as three expert-interviews conducted with actants engaged in Austrian knowledge politics. The analysis of the data was approached with a focus on identifying argumentation clusters which constitute and disclose institutional politics of demarcation. The analysis of institutional politics of demarcation in Austria shows that the issues identified are structured into two main clusters: the first cluster of issues (constituting & strengthening democracy) raises issues which can become harmful to institutional knowledge politics in terms of their threat to democratic stability, whereas the second cluster of issues addresses how illegitimate knowledges threaten the constitution of engaged publics. Thus, this research shows that the demarcation of illegitimate knowledges from legitimate ones in a specific timeframe in Austria operates according to several issues, which are drawn on to constitute the illegitimacy of certain forms of knowledges. The identified issues are harmful to institutional knowledge politics, and illegitimate themselves, due to three rationales: they compromise the building of trust & interest in institutional, legitimate knowledge politics, the adherence to which leads publics to become self-empowered, which is a condition that is indispensable for ensuring stability and innovation of these politics, which is required to maintain and further the national economic conditions.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Wissenspolitik Verschwörungstheorien Desinformation Medienkompetenz Institutionelle Politik Extremismus Populismus wissenschaftsbezogener Populism
Schlagwörter
(Englisch)
knowledge politics conspiracy theories disinformation media literacy institutional politics extremism populism science-related populism
Autor*innen
Laura Still
Haupttitel (Englisch)
Against knowledge: institutional politics of demarcation in Austria from 2022 to 2023
Hauptuntertitel (Englisch)
demarcating between illegitimate and legitimate knowledges
Paralleltitel (Deutsch)
Gegen Wissen: institutionelle Abgrenzungspolitik in Österreich von 2022 bis 2023
Publikationsjahr
2025
Umfangsangabe
ix, 156 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Maximilian Fochler
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.15 Wissenschaftspolitik. Kulturpolitik ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein. Sonstiges
AC Nummer
AC17475902
Utheses ID
75220
Studienkennzahl
UA | 066 | 906 | |
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