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Microplastics are not microplastics are not microplastics
making microplastics in the EU regulatory environment
Kaye Mathies
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Science-Technology-Society
Betreuer*in
Ulrike Felt
DOI
10.25365/thesis.78021
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10779.72192.511038-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Mikroplastik wird allgemein als Kunststoffpartikel unterschiedlicher Form mit einem Durchmesser von weniger als 5 mm definiert (NOAA, 2024a). Im Vergleich zu Makroplastikabfällen, die relativ leicht zu visualisieren und bis zu ihrer Quelle zurückzuverfolgen sind, ist die Verschmutzung durch Mikroplastik weitgehend unsichtbar, aber allgegenwärtig und übt ihre toxische Wirkung auf heimtückische Weise aus. Die Regulierung von Mikroplastik stellt daher eine große Herausforderung dar. Innerhalb der EU wurde Mikroplastik erstmals 2013 im Rahmen der Abfallregulierung diskutiert. Ende 2023 trat ein Verbot von Mikroplastik in Kraft, das absichtlich Produkten zugesetzt wird, während sich eine Verordnung zur Umsetzung von Maßnahmen zur Reduzierung von Kunststoffpelletverlusten in der Endphase der Verhandlungen zwischen den beiden Exekutivorganen in der EU befindet. Durch eine genaue Lektüre von EU-Politikdokumenten, ergänzt durch Experteninterviews mit Wissenschaftlern und EU-Politikern, untersucht diese Arbeit, wie Mikroplastik zu einem Gegenstand wurde, der im europäischen Kontext reguliert werden sollte, und untersucht, wie sie in einen Rahmen gefasst wurden, um sie zu einem Ziel der Regulierung zu machen, und wie sie als ein Problem problematisiert wurden, das überhaupt erst regulatorische Maßnahmen auf EU-Ebene erforderte. Unter Bezugnahme auf die STS-Forschung zur Themenbildung (Marres, 2004) argumentiere ich, dass Mikroplastik erst dann zu einem Anliegen für die politischen Entscheidungsträger der EU wurde, als es in den Kontext des umfassenderen Diskurses über die Kreislaufwirtschaft gerückt wurde. Diese Verflechtung zwischen ökologischen und wirtschaftlichen Argumenten wird immer wieder herangezogen, um regulatorische Maßnahmen in Bezug auf Mikroplastik zu rechtfertigen. Die Konzepte der Klassifizierung (Bowker & Star, 2000), Standardisierung (Busch, 2011) und Ignoranz (Proctor, 2008) bieten einen Rahmen, um zu verstehen, wie Mikroplastik kategorisiert und definiert wird und wie die wichtigsten Quellen von Mikroplastik identifiziert werden, um sie in politische Objekte umzuwandeln. Angesichts der zentralen Rolle, die technische Bewertungen bei der politischen Entscheidungsfindung in der EU spielen (Barry, 1994; Laurent, 2022), wird deutlich, dass die Räume, in denen Regulierungen entstehen, nicht für alle gleichermaßen offen sind. Schließlich zeigt die Verfolgung der politischen Entscheidungsfindung von Anfang an, wie die Fristen für Regulierungsmaßnahmen verlängert werden, um das Ergreifen von Maßnahmen in die Zukunft zu delegieren.
Abstract
(Englisch)
Microplastics are commonly defined as plastic particles of varying shapes less that 5 mm in diameter (NOAA, 2024a). Compared to macroplastics waste, which is relatively easy to visualise and trace back to its source, microplastic pollution is largely invisible, yet pervasive, and exerts its toxic effects in insidious ways. Regulating microplastics therefore poses a significant challenge. Within the EU, microplastics was first discussed in 2013 in the context of waste regulation. In late 2023, a ban on microplastics intentionally added to products entered into force, while a regulation implementing measures to reduce plastic pellet losses is in its final stages of negotiation between the two executive bodies in the EU. Through a close reading of EU policy documents supplemented by expert interviews with both scientists and EU policymakers, this thesis explores how microplastics became an object to be regulated in the European context, considering how they were framed in order to make them a target of regulation as well as how they were problematized as an issue requiring EU-level regulatory action in the first place. Drawing on STS scholarship on issue formation (Marres, 2004), I argue that microplastics only became an issue of concern for EU policymakers when framed in the context of the broader circular economy discourse. This intertwinement between environmental and economic arguments is seen time and time again in order to justify regulatory action on microplastics. The concepts of classification (Bowker & Star, 2000), standardization (Busch, 2011), and ignorance (Proctor, 2008) provide a framework with which to understand how microplastics are categorized and defined as well as how key sources of microplastics are identified in order to transform them into policy objects. Considering the central role that technical assessments play within EU policymaking (Barry, 1994; Laurent, 2022) draws attention to the ways in which the spaces where regulation take form are not equally open to all. Finally, tracing policymaking from start to present reveals the ways in which regulatory timelines are extended in order to delegate taking action into the future.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Mikroplastik EU Verordnung
Schlagwörter
(Englisch)
microplastics EU regulation
Autor*innen
Kaye Mathies
Haupttitel (Englisch)
Microplastics are not microplastics are not microplastics
Hauptuntertitel (Englisch)
making microplastics in the EU regulatory environment
Publikationsjahr
2025
Umfangsangabe
viii, 110 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Ulrike Felt
Klassifikation
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.15 Wissenschaftspolitik. Kulturpolitik
AC Nummer
AC17472659
Utheses ID
75223
Studienkennzahl
UA | 066 | 906 | |
