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Breaking the mold
analysing the role of gender stereotyping and gender-fair language in text comprehensibility and text comprehension
Laura Mathilde Pabst
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Psychologie
Betreuer*in
Barbara Schober
Mitbetreuer*in
Marlene Kollmayer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.78292
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-28032.72328.237244-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Einleitung: Die zunehmende Verwendung und Akzeptanz gender-fairer Sprache, die alle Geschlechter repräsentiert, spiegelt eine bemerkenswerte Entwicklung in unserer sich schnell verändernden Gesellschaft wider. In diesem Zusammenhang haben Strategien wie das Gendersternchen in grammatischen Sprachen wie dem Deutschen an Bedeutung gewonnen. Während Kritiker*innen behaupten, dass gender-faire Sprache die Verständlichkeit von Texten beeinträchtigen kann, sind die bisherigen Forschungsergebnisse hierzu widersprüchlich. Ein weiterer theoretisch zentraler Aspekt, der in der wissenschaftlichen Diskussion bisher übersehen worden ist, betrifft Geschlechterstereotype: Sie prägen Wahrnehmungen und beeinflussen, wie Leser*innen mit gender-fairer Sprache interagieren. Daher können sie potenziell sowohl das Textverständnis als auch die Bewertung von Texten beeinflussen. Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Studie, wie Geschlechterstereotype und gender-faire Sprache das Textverständnis und die wahrgenommene Verständlichkeit von Texten beeinflussen. Methode: In einer Online-Umfrage wurden 163 österreichische Lehramtsstudierende zufällig einer von vier Bedingungen zugewiesen, die auf Texttyp und Sprachtyp basierten. Nach dem Lesen eines Textes, der ein Schulprojekt vorstellte, beantworteten sie Verständnisfragen und bewerteten die Verständlichkeit auf einer 5-Punkte-Likert-Skala. Ergebnisse: Die Ergebnisse der zweifaktoriellen ANOVAs zeigen keine signifikanten Haupteffekte oder Interaktionseffekte auf Textverständnis und Textverständlichkeit, mit Ausnahme eines signifikanten Haupteffekts des Sprachtyps auf die Textverständlichkeit. Die dreifaktoriellen ANOVAs zeigten zwei signifikante Haupteffekte: Erstens hatte das Geschlecht einen kleinen, aber signifikanten Effekt auf das Textverständnis, wobei männliche Teilnehmende etwas besser abschnitten als weibliche. Zweitens gab es einen signifikanten Haupteffekt des Sprachtyps, wobei gender-faire Texte als weniger verständlicher wahrgenommen wurden. Diskussion: Zusammenfassend deuten die Ergebnisse darauf hin, dass es keine Hinweise darauf gibt, dass Text- oder Sprachtyp das Textverständnis verringern. Allerdings führt gender-faire Sprache in der untersuchten Stichprobe zu niedrigeren Verständlichkeitsbewertungen. Geschlechterunterschiede wurden lediglich beim Textverständnis festgestellt.
Abstract
(Englisch)
Introduction: The growing use and adoption of gender-fair language (GFL) representing all genders reflects a remarkable development in our fast-changing society. In this context, particular strategies such as the gender asterisk have gained prominence in grammatical gender languages such as German. Although critics argue that GFL can impair text comprehensibility, empirical findings remain inconclusive. Another key theoretical aspect in this context that has been largely overlooked in the scientific discussion involves gender-stereotypical cues in texts: Gender stereotypes shape perceptions and influence how readers interact with GFL. Therefore, they can potentially affect both text comprehension and evaluation. Bringing these concepts together, the present study examines how gender-stereotypical cues and GFL influence readers' comprehension and perceived comprehensibility of texts. Method: In an online survey, 163 Austrian teacher-training students were randomly assigned to one of four conditions based on text type and language type. After reading a text introducing a school project, they answered comprehension questions and rated comprehensibility on a 5-point Likert scale. Results: The results of the two-way ANOVAs show no significant main or interaction effects on text comprehension and text comprehensibility except for a significant main effect of language type on text comprehensibility. The three-way ANOVAs revealed two significant main effects: First, gender had a small but significant effect on text comprehension, with male participants scoring slightly higher than female participants. Second, there was a significant main effect of language type, with gender-fair texts having been perceived as less comprehensible. Discussion: To conclude, the findings suggest that there is no evidence of text and language type reducing text comprehension, but that GFL reduces comprehensibility scores in the given sample. Gender differences were only observed for text comprehension.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
gender-faire Sprache generisches Maskulinum grammatikalisches Geschlecht Textverständlichkeit Textverständnis Lehramtsstudierende Geschlechterstereotype
Schlagwörter
(Englisch)
gender-fair language masculine generics grammatical gender text comprehensibility text comprehension educational students gender stereotypes
Autor*innen
Laura Mathilde Pabst
Haupttitel (Englisch)
Breaking the mold
Hauptuntertitel (Englisch)
analysing the role of gender stereotyping and gender-fair language in text comprehensibility and text comprehension
Paralleltitel (Deutsch)
Alte Muster durchbrechen
Paralleluntertitel (Deutsch)
eine Analyse der Rolle von Geschlechterstereotypen und gender-fairer Sprache in der Textverständlichkeit und dem Textverständnis
Publikationsjahr
2025
Umfangsangabe
80 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Barbara Schober
Klassifikation
77 Psychologie > 77.61 Einstellung. Vorurteil. Beeinflussung
AC Nummer
AC17519079
Utheses ID
75426
Studienkennzahl
UA | 066 | 840 | |
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