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Übergänge in das hochschulische Bildungssystem
das Erleben habitueller Veränderungsprozesse in Bildungsübergängen von "First-Generation-Students" der Bildungswissenschaft an der Universität Wien
Paulin Vivi Hohmann
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Florian Sichling
DOI
10.25365/thesis.78366
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13667.87356.526216-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Masterarbeit untersucht die habituellen Veränderungsprozesse von „First-Generation-Students“ der Bildungswissenschaft an der Universität Wien im Übergang in das hochschulische Bildungssystem und analysiert den Einfluss der sozialen Herkunft auf den Bildungsaufstieg und deren Übergangserfahrungen. Dafür wurden 8 problemzentrierte Interviews mit Studierenden mit nicht-akademischem Bildungshintergrund geführt. Auf der Grundlage der Habitustheorie von Bourdieu konnten unterschiedliche Ausprägungen habitueller Veränderungsprozesse auf der Grundlage von subjektiven Aussagen, Einstellungen sowie Denk- und Handlungsmustern identifiziert werden. Die habituellen Transformationsprozesse reichten von starken über moderaten bis hin zu subtilen Veränderungsprozessen, die in unterschiedlicher Intensität beschrieben wurden. Studierende, die einen starken habituellen Veränderungsprozess durchliefen, schilderten Diskrepanzen zwischen dem familialen, kulturellen und hochschulischen Erfahrungsraum, die mit elterlichen Bildungsaspirationen und darin verankerten kulturellen Normen in Zusammenhang standen. Die Habitustransformation äußerte sich als fortlaufender Prozess, zwischen zwei Welten zu stehen. Im Vergleich dazu schilderten Studierende im moderaten Veränderungsprozess zwar ähnliche Erfahrungen, vielmehr äußerte sich diese Dimension in Form eines Spannungsverhältnisses zwischen erfolgreicher Bewährung im universitären System und den familialen Bildungsorientierungen ihrer Herkunftsfamilie, die anhand der innerfamiliären Bearbeitung des Bildungsaufstiegs deutlich wurde. Als Sonderfälle der Untersuchung traten die subtilen habituellen Veränderungsprozesse in Erscheinung, in denen die Transformation anhand von habituellen Anpassungsprozessen beschrieben, jedoch nicht als solche benannt wurden. In der Konzeption von Übergängen erwies sich die Beschreibung von Übergangsritualen von Van Gennep als sinnvoll, da diese eine Nähe zur Beschreibung der Habitustransformation von Bourdieu aufweist. Bei den geschilderten Übergangserfahrungen in das hochschulische Bildungssystem, die von einem schwierigen Übergang, über einen schleichenden bis hin zu einem reibungslosen Übergang reichten, wurden unterschiedliche Handlungsstrategien entwickelt, um den Übergang zu bewältigen. Die vorliegende Arbeit rückt die Vielfalt des Erlebens habitueller Veränderungsprozesse in das Zentrum der Untersuchung und plädiert für eine differenzierte Betrachtung von Bildungsaufstiegsprozessen, die als komplexes Zusammenspiel individueller Erfahrungen, habitueller Prägung und sozialer sowie institutioneller Einflüsse verstanden werden sollten.
Abstract
(Englisch)
The master's thesis examines the habitual change processes of “first-generation students” of educational science at the University of Vienna in the transition to the higher education system and analyzes the influence of social background on educational advancement and their transition experiences, which is why 8 problem-centered interviews were conducted with students with a non-academic educational background. Based on Bourdieu's habitus theory, different forms of habitual transformation processes were identified based on subjective statements, attitudes and patterns of thought and action. The habitual transformation processes ranged from strong to moderate to subtle change processes, which were experienced and described with varying degrees of intensity. Students who underwent a strong habitual change process described discrepancies between the family, cultural and higher education experience, which were related to parental educational aspirations and the cultural norms. The transformation of habitus manifested itself as an ongoing process of being caught between two worlds. In comparison, students in the process of moderate change described similar experiences, but this dimension manifested itself in the form of a tension between succeeding in the university system and the familial educational orientations of their family of origin, which became clear through the description of the intra-familial processing of educational advancement. Subtle habitual change processes emerged as special cases in the study, in which the transformation was described based on habitual adaptation processes but not named as such. In the conceptualization of transitions, Van Gennep's description of transition rituals proved to be useful, as it is close to Bourdieu's description of habitus transformation. In the transition experiences into the higher education system described, which ranged from a difficult to a gradual to a smooth transition, different action strategies were developed to cope with the transition. This study focuses on the diversity of the experience of habitual change processes and argues for a differentiated view of educational advancement processes, which should be understood as a complex interplay of individual experiences, habitual imprinting and social and institutional influences.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Habitus Bildungsaufstieg Habitustransformation Bourdieu Bildungsungleichheit Bildungsgerechtigkeit hochschulisches Bildungssystem Bildungsorientierung Bildungsentscheidung habituelle Veränderungsprozesse Bildungsübergang Passungsverhältnis Akkulturationsprozess Bildungsherkunft soziale Herkunft
Schlagwörter
(Englisch)
First-Generation-Student habitus habitustransformation transition higher education system social background
Autor*innen
Paulin Vivi Hohmann
Haupttitel (Deutsch)
Übergänge in das hochschulische Bildungssystem
Hauptuntertitel (Deutsch)
das Erleben habitueller Veränderungsprozesse in Bildungsübergängen von "First-Generation-Students" der Bildungswissenschaft an der Universität Wien
Paralleltitel (Englisch)
Transitions into the higher education system
Paralleluntertitel (Englisch)
the experience of habitual change processes in educational transitions of "first-generation students" of educational science at the University of Vienna
Publikationsjahr
2025
Umfangsangabe
126, XIV Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Florian Sichling
AC Nummer
AC17531480
Utheses ID
75540
Studienkennzahl
UA | 066 | 848 | |
