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Sprache & das Selbst
die Rolle von Sprache in der Selbst-Konstruktion russischer und ukrainischer MigrantInnen
Lisa Hessenberger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Gero Fischer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.8390
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29720.18524.229465-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, welche Rollen und Funktionen Sprache bei der Selbst-Konstruktion von russischen und ukrainischen MigrantInnen nach der Migration übernimmt. Vom Umgang mit Sprache werden Schlüsse auf die sozialen und gesellschaftlichen Strukturen der Lebenswelt von russischsprachigen MigrantInnen gezogen. Dazu sind von Juli bis Oktober 2009 zehn Interviews mit zehn Personen, die in Russland oder der Ukraine geboren sind und heute in Wien leben, geführt worden. MigrantInnen aus Russland und der Ukraine stellen für die Verortung ihres Selbst diskursiv ethnische, nationale und kulturelle Zugehörigkeiten her, wobei sowohl die russische, als auch die deutsche Sprache eine bedeutende Rolle spielen. Es konnten drei Funktionen von Sprache identifiziert werden: Erstens stellen Russisch-Erstsprachkenntnisse der Befragten ein für den Arbeitsmarkt und die soziale Anerkennung relevantes Kapital dar. Zweitens ist die russische Sprache der Konnex zu dem persönlichen und familiären Hintergrund, der die Vergangenheit mit der Zukunft einer Person verbindet und so eine sinnvolle Konstruktion eines Selbst ermöglicht. Drittens werden sowohl russisch, als auch deutsch für ethnische Selbst- und Fremdaskriptionen herangezogen. Besonders russische Muttersprachen- und Erstsprachenkenntnisse werden als Beleg für eine ethnische Zugehörigkeit funktionalisiert, wohingegen Fremdzuschreibungen auf Abweichungen von einem Standdarddeutsch beruhen. Während Selbstaskriptionen das Selbst in seinem Wert erhöhen, dienen Fremdzuschreibungen einer Wertminderung und einer Statusherabsetzung. Dieser Umstand verdeutlicht, dass Selbst-Konstruktionen einer Person in höchstem Maße von Machtstrukturen einer Gesellschaft beeinflusst werden. Eine Sprachideologie schafft eine Teilung einer Gesellschaft in Gruppen von „Gleichen“ und „Fremden“. Die Konstruktion des Selbst mittels Sprache steht bei MigrantInnen besonders deutlich im Kontext von Machtbeziehungen sowie vom Ringen um gesellschaftliche Vormachtstellung.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
identity language
Schlagwörter
(Deutsch)
Identität Selbst Sprache
Autor*innen
Lisa Hessenberger
Haupttitel (Deutsch)
Sprache & das Selbst
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Rolle von Sprache in der Selbst-Konstruktion russischer und ukrainischer MigrantInnen
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
116 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gero Fischer
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.99 Geisteswissenschaften allgemein: Sonstiges ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC08077584
Utheses ID
7561
Studienkennzahl
UA | 243 | 361 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1