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Österreichisches Deutsch in Lehrbüchern der Sekundarstufe I für Deutsch als Muttersprache
Ilona Elisabeth Heinrich
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Rudolf de Cillia
DOI
10.25365/thesis.8403
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30349.99307.947562-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Bei der vorliegenden Diplomarbeit handelt es sich um eine exemplarische Studie,
welche sich mit dem österreichischen Deutsch und der Einbeziehung desselben als
nationale Varietät der plurizentrischen deutschen Sprache in Lehrpläne und -bücher
für Deutsch als Muttersprache bzw. in den muttersprachlichen Deutschunterricht
befasst.
Den ersten Teil der Arbeit bildet die theoretische Auseinandersetzung mit dem
plurizentrischen Konzept im Allgemeinen, weiters mit der deutschen Sprache als
plurizentrische Sprache, und im Speziellen mit dem österreichischen Deutsch und
dessen soziolinguistischem Status, der sowohl im Ausland, aber auch in Österreich
selbst von Imageproblemen gekennzeichnet ist, was zum Teil weitreichende Folgen
hat, z.B. berufliche Benachteiligungen der SprecherInnen des österreichischen
Deutsch, beispielsweise als LektorInnen im Ausland. Des Weiteren werden die
Merkmale des österreichischen Deutsch dargestellt, sowie dessen linguistischer
Kodex beschrieben und schließlich Aspekte des muttersprachlichen
Deutschunterrichts an österreichischen Schulen beleuchtet.
Den zweiten Teil bildet eine empirische Studie, im Rahmen derer eine
Lehrplananalyse durchgeführt und Lehrbücher der Sekundarstufe I für Deutsch als
Muttersprache dahingehend untersucht wurden, inwieweit das plurizentrische
Konzept berücksichtigt und das österreichische Deutsch als eine dem
bundesdeutschen Deutsch gleichwertige Varietät der plurizentrischen deutschen
Sprache thematisiert respektive dargestellt wird. Um die Ergebnisse der Analyse
durch Informationen zur Rolle des österreichischen Deutsch im Unterricht und zur
Entstehung der Lehrpläne und -bücher zu bereichern und somit die Resultate der
durchgeführten Studie zu vervollständigen, wurden zusätzlich Interviews mit einem
Experten, einer Lehrbuchautorin und drei DeutschlehrerInnen durchgeführt.
Die Ergebnisse der Studie zeigen klar, dass Austriazismen, einhergehend mit
mangelndem Wissen über das österreichische Deutsch und das plurizentrische
Konzept seitens der LehrerInnen und AutorInnen, zum Teil in den Lehrbüchern, aber
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auch im Unterricht und besonders bei der Korrektur fallweise sogar als fehlerhaft
oder minderwertig bewertet werden. Das plurizentrische Konzept wird nicht nur in
den Lehrplänen und Lehrbüchern nicht explizit thematisiert, es spielt auch im
Deutschunterricht keine Rolle. Allerdings lassen sich fallweise Ansätze eines
pluriarealen Verständnisses vermuten. Dementsprechend existiert in den oben
genannten Zusammenhängen auch keine Darstellung des österreichischen als eine
dem bundesdeutschen Deutsch gleichwertige nationale Varietät der plurizentrischen
deutschen Sprache. Auch den Einstellungen der befragten DeutschlehrerInnen liegt
in Bezug auf das österreichische Deutsch keine plurizentrische Sichtweise zugrunde.
Abstract
(Englisch)
This thesis represents an exemplary study, which evaluates Austrian German and the
integration of the former into school curriculums and books teaching German as a
native language or into native language German classes as a national variation of the
pluricentric German language.
The first part of the work aims at a theoretical examination of the pluricentric
concept in general, as well as of the German language as a pluricentric language and
specifically of Austrian German and its sociolinguistic status, which is marked by
image problems abroad as well as in Austria. The latter sometimes has immense
consequences, for instance professional disadvantages for those who speak Austrian
German, who want to work as editors abroad. Moreover, the first part of this thesis
depicts the characteristics of Austrian German and provides a description of its
linguistic code. Ultimately, it sheds a light on aspects of native language German
classes in Austrian schools.
The second part consists of an empiric study in conjunction with which the author
performed a curriculum analysis and examined text books of Secondary Level 1 for
German as a native language to determine to what extent the pluricentric concept has
been taken into account and Austrian German is being heralded or depicted as a
version of the pluricentric German language that is equivalent to the German spoken
in Germany. To enrich the results of this analysis with information on the role
Austrian German plays in teachings and on the development of the curriculums and
text books and to thus complete the results of the study performed, the author also
conducted interviews with an expert, a text book author and three German teachers.
The results of the study evidence clearly that Austriacisms are in some cases being
assessed as erroneous or even inferior by the teachers and authors, and in some cases
in the text books as well as in classroom teaching and especially when making
corrections. Not only is the pluricentric concept not an explicit topic in the
curriculums and text books; it also does not play any role in German language
lessons. However, in some cases attempts at a pluriareal understanding can be
presumed. Consequently, a depiction of Austrian German as a national variation of
pluricentric German equivalent to the German spoken in Germany does not exist in
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the above mentioned contexts. The interviewed German teachers also did not base
their attitudes toward Austrian German on a pluricentric point of view.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
pluricentric Austrian German text books text book analysis
Schlagwörter
(Deutsch)
plurizentrisch österreichisches Deutsch Lehrbücher Lehrbuchanalyse
Autor*innen
Ilona Elisabeth Heinrich
Haupttitel (Deutsch)
Österreichisches Deutsch in Lehrbüchern der Sekundarstufe I für Deutsch als Muttersprache
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
217 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rudolf de Cillia
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.20 Soziolinguistik: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.25 Soziolinguistik: Sonstiges
AC Nummer
AC08017753
Utheses ID
7573
Studienkennzahl
UA | 328 | | |