Detailansicht
Inklusion als "state of mind" und Anatomie der Intersektionalität
zur Theoretisierung von Bildungsprozessen zu sozialer Ungleichheit von privilegierten Personen
Helene Aigner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Michelle Proyer
DOI
10.25365/thesis.78416
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-18004.99576.170335-4
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In den letzten Jahren wurden auf gesellschaftlicher Makroebene wiederholt soziale Un-gleichheit, Machtausnutzung und Diskriminierung im Kontext von verschiedenen Diversi-tätsdimensionen problematisiert und diskutiert. In Folge konnte ein großflächiges Bestreben in Teilen der Bevölkerung beobachtet werden, sich individuell zu Themen wie Rassismus, sexualisierter Gewalt oder Antisemitismus weiterzubilden. Angesichts der skizzierten Ent-wicklungen blieb aus bildungswissenschaftlicher Perspektive provokant zu Fragen: Und nun? In dieser Masterarbeit wird theoretisiert, wie privilegierte Personen zu sozialer Ungleichheit lernen und sich ihr Umgang mit Differenzkonstruktionen verändert. Dabei wurden in einem dekonstruktivistischen Sinn vorab keine Differenzdimensionen festgelegt, auf die sich diese Bildungsprozesse bezogen – die Relevanzen wurden aus empirischen Material heraus ermit-telt. Mittels Situationsanalyse wurde auf Basis dieser empirischen Grundlage eine Darstel-lung entwickelt, die eine theoretische Interaktion von einem Subjekt und einer Entität in der sozialen Praxis zeigt und gleichzeitig einen Bildungsprozess darstellt. Es wurde eine dreistu-fige Analyse durchgeführt, um die Wechselwirkungen zwischen Bildungsprozessen, inter-sektionalen Subjektpositionen und gesellschaftlichen Machtverhältnissen sichtbar zu ma-chen. Zuerst wurde anhand von Literaturbezügen eine Auffassung des Bildungsbegriffs erar-beitet, über den Bildungsprozesse im empirischen Material greifbar wurden und ein inklusi-ves „state of mind“ als Bildungsziel definiert werden konnte. Anschließend wurde eine Sub-jektkonstruktion vorgenommen, die auf einer Einbettung der Wissens- und Wertesysteme der Akteur*innen in Intersektionale Identitäts- und Erfahrungsräume basiert. Dabei wurde auf die Anatomie der Intersektionalität aufmerksam gemacht, die eine Verkörperung unter-schiedlicher Intersektionalitätsebenen beschreibt. Darüber hinaus wurde die Entität in der Situation diskutiert und es wurden mehrere äußere Einflüsse erarbeitet, die auf die Situation, die Individuen und auf mögliche Bildungsprozesse wirken. Eine zentrale und wiederkehren-de Limitation wurde in der Perspektivität des Subjektes lokalisiert, die lediglich als eine subjektive Ausprägung in einer möglichen Perspektivenpluralität auf die Situation in der sozialen Praxis bezeichnet werden konnte. Abschließend wurde eine Bandbreite an potentiel-len Forschungsperspektiven aufgezeigt, die zur Weiterentwicklung und forschungspraxisbe-zogenen Anwendung der theoretischen Ansätze beitragen können.
Abstract
(Englisch)
In recent years, social inequality, the exploitation of power and discrimination in the context of various forms of differentiation have been repeatedly problematized and discussed at a societal level. As a result, there has been a widespread desire among parts of the population to educate themselves individually on topics such as racism, sexualized violence and anti-semitism. In view of the developments outlined above, a provocative question from an edu-cational theory perspective had to be asked: What now? This master's thesis theorized how privileged individuals learn about social inequality and how their approach to difference changes. In a deconstructivist sense, no specific forms of differentiation were defined in advance to limit the research field - the relevance was deter-mined from empirical material. By means of situational analysis, an illustration was devel-oped that shows a theoretical interaction between a subject and an entity in social practice as well as an educational process. A three-stage analysis was carried out to make the interac-tions between educational processes, intersectional subject positions and social power rela-tions visible. First, based on literature an understanding of the concept of education was de-veloped, through which educational processes became tangible in the empirical material and an inclusive “state of mind” could be defined as the goal. Second, a conceptualization of the subject was constructed based on embedding the actors' knowledge and value systems in intersectional identity and experience spaces. In doing so an understanding of anatomy of intersectionality was developed, which describes a subject’s embodiment of different levels of intersectionality. Third, the entity in the situation was discussed and several external in-fluences were elaborated that affected the situation, the individuals and possible educational processes. A central and recurring limitation was found in the subjects’ perspective, which could only be described as a subjective view in a possible plurality of perspectives on the situation. Finally, a range of potential research perspectives were identified that could con-tribute to the further development of research as well as to the practice-related application of the theoretical approaches.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
soziale Ungleichheit Intersektionalität Bildungsprozesse Inklusion Privilegierte Perspektive
Autor*innen
Helene Aigner
Haupttitel (Deutsch)
Inklusion als "state of mind" und Anatomie der Intersektionalität
Hauptuntertitel (Deutsch)
zur Theoretisierung von Bildungsprozessen zu sozialer Ungleichheit von privilegierten Personen
Paralleltitel (Englisch)
Inclusion as a "state of mind" and the anatomy of intersectionality
Publikationsjahr
2025
Umfangsangabe
vi, 141 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michelle Proyer
Klassifikation
80 Pädagogik > 80.02 Philosophie und Theorie der Pädagogik
AC Nummer
AC17534461
Utheses ID
75891
Studienkennzahl
UA | 066 | 848 | |
