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Die Herausforderungen von Transgenderpersonen im luxemburgischen Gesundheitssystem
Charline Martine Phile Hansen
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Magdalena Eitenberger
DOI
10.25365/thesis.78600
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-21371.06470.781797-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit untersucht strukturelle Barrieren und Ausschlussmechanismen im luxemburgischen Gesundheitssystem im Kontext transspezifischer Versorgung. Ausgangspunkt ist das analytische Paradox einer „strukturellen Unsichtbarkeit trotz individueller Sichtbarkeit“. Obwohl Transpersonen zunehmend gesellschaftlich sichtbar sind, bleiben ihre spezifischen Bedürfnisse institutionell weitgehend unberücksichtigt. Ziel der Arbeit ist es, diese strukturelle Unsichtbarkeit empirisch zu erfassen, kritisch zu analysieren und theoretisch zu kontextualisieren. Methodisch basiert die Untersuchung auf einer qualitativen Studie mit Interviews, deren Auswertung sich an der Grounded Theory Methodologie nach Strauss und Corbin orientiert, ergänzt um reflexive und konstruktivistische Elemente. Die Analyse zeigt, dass medizinische, administrative und politische Strukturen transspezifische Versorgung systematisch erschweren. Zentrale Befunde betreffen unter anderem die normativen Anforderungen an Sichtbarkeit, das Gatekeeping durch psychiatrische Gutachten, die Fragmentierung institutioneller Zuständigkeiten sowie intersektionale Ausschlussmechanismen, insbesondere für migrantische oder ältere Transpersonen. Die Diskussion erfolgt im Lichte biopolitischer, intersektionaler und stigmatheoretischer Perspektiven und verdeutlicht, dass strukturelle Unsichtbarkeit kein zufälliges Versäumnis, sondern ein wirkmächtiges Steuerungsprinzip ist. Sichtbarkeit wird zur Bedingung für Versorgung, jedoch ohne die strukturelle Absicherung, die diese Versorgung garantieren könnte. Die Ergebnisse machen deutlich, dass eine gerechte transspezifische Gesundheitsversorgung nicht nur symbolische Anerkennung, sondern verbindliche politische Verantwortung, interdisziplinäre Zusammenarbeit und strukturelle Reformen erfordert.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Transgender Gesundheitssystem Luxemburg Biopolitik Stigmatisierung Intersektionalität
Autor*innen
Charline Martine Phile Hansen
Haupttitel (Deutsch)
Die Herausforderungen von Transgenderpersonen im luxemburgischen Gesundheitssystem
Paralleltitel (Englisch)
The challenges of transgender individuals in the Luxembourg healthcare system
Publikationsjahr
2025
Umfangsangabe
112 ungezählte Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Magdalena Eitenberger
Klassifikation
89 Politologie > 89.52 Politische Psychologie. Politische Soziologie
AC Nummer
AC17562356
Utheses ID
75934
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |