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Das Selbstkonzept und Freizeitverhalten von jugendlichen Einzel- und Geschwisterkindern
Birgit Erdinger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Harald Werneck
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.8453
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30114.98473.495264-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Art und Weise, wie jemand aufwächst, hinterlässt vielfältige Spuren in der Persönlichkeit eines Menschen. Eine der wichtigsten Lebenskontexte von Adoleszenten ist die Familie, zu der, neben den Eltern, auch die Geschwister zählen. Ziel der vorliegenden Studie war es zu untersuchen, wie sich das Vorhanden- oder Nichtvorhandensein von Geschwistern auf das Selbstkonzept und Freizeitverhalten von Jugendlichen auswirkt. In der Literatur wird eine Vielfalt an möglichen Theorien geboten, vorhandene Studien zu diesem Thema zeigten bisher allerdings kein konsistentes Bild. Als Untersuchungsinstrumente dienten das „Instrument zur Erfassung des Selbstkonzepts junger Erwachsener“ (Schwanzer, 2002; Schwanzer et al., 2005), was auf dem gut überprüften Modell von Shavelson et al. (1976) beruht und annimmt, dass das Selbstkonzept hierarchisch und multidimensional aufgebaut ist, und der „Fragebogen zum Freizeitverhalten“ von Brandl (2008). Die Stichprobe besteht aus 403 Jugendlichen, die zum Testzeitpunkt zwischen 13 und 16 Jahren alt waren und wovon 82 (20.3%) als Einzelkinder, 113 (28%) als älteste Geschwister, 145 (36%) als jüngste Geschwister und 63 (15.6%) als mittlere Geschwister geboren wurden. Im Rahmen der Untersuchung stellte sich heraus, dass Geschwisterkinder im Vergleich zu Einzelkindern ein signifikant höheres Selbstkonzept der Religiosität/Spiritualität besitzen. Im Gegensatz dazu verfügen Einzelkinder über ein höheres Selbstkonzept der Ehrlichkeit. Beide Resultate dürften auf Sozialisierungseffekte und Spezifitäten von Einzel- und Geschwisterkinderfamilien zurückführbar sein. Unter Berücksichtigung des Geburtsranges in der Geschwisterreihe war weiters ersichtlich, dass mittlere Geschwisterkinder die Beziehung zu den Eltern am schlechtesten wahrnehmen und tendenziell unter einer geringeren Selbstakzeptanz leiden. Dieses Ergebnis unterstützt die Theorie von Kidwell (1982), dass „Sandwich-Kinder“ aufgrund einiger Nachteile wegen ihrer Geburtsposition gefährdet sind, ein negativeres Selbstbild zu entwickeln. Die Untersuchung des Einflusses des Geschwistergeschlechts enthüllte, dass Jugendliche, die nur Schwestern besitzen, die Beziehung zu den Eltern am positivsten beschreiben. Beim Freizeitverhalten konnte kein Unterschied zwischen Einzel- und Geschwisterkindern entdeckt werden. Bei Beachtung des Geburtsranges zeigte sich allerdings, dass mittlere Geschwisterkinder am seltensten traditionell-kreativen Betätigungen nachgehen. Da diese Aktivitäten vorherrschend familienorientiert sind, wird angenommen, dass die etwas negativer wahrgenommene Elternbeziehung als Erklärung dienen kann. Die größten Sportambitionen gaben älteste Geschwisterkinder an, was möglicherweise mit einer größeren Leistungsorientierung begründet werden kann. In Bezug auf das Selbstkonzept konnte exploriert werden, dass das Geschlecht, das Alter, das wahrgenommene elterliche Verhalten, das Wohlbefinden der Jugendlichen und die Anzahl der FreundInnen bedeutende Determinanten sind. Die Ergebnisse decken sich zum überwiegenden Teil mit vorhandenen Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet. Das Freizeitverhalten wird in der Adoleszenz stark beeinflusst vom Geschlecht, vom Alter, vom beschriebenen Elternverhalten und vom sozioökonomischen Hintergrund. Zudem konnte nachgewiesen werden, dass das Selbstkonzept und das Freizeitverhalten in vielen Bereichen einen starken Zusammenhang aufweisen und sich gegenseitig beeinflussen. Die vorliegende Studie konnte somit die Resultate von vorhandenen Untersuchungen zu diesem Thema im wesentlichen bestätigen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
self-concept leisure activities only children and children with siblings birthorder adolescence
Schlagwörter
(Deutsch)
Selbstkonzept Freizeitverhalten Einzel- und Geschwisterkinder Geburtsrang Adoleszenz
Autor*innen
Birgit Erdinger
Haupttitel (Deutsch)
Das Selbstkonzept und Freizeitverhalten von jugendlichen Einzel- und Geschwisterkindern
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
226 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Harald Werneck
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.53 Entwicklungspsychologie: Allgemeines ,
77 Psychologie > 77.56 Jugendpsychologie
AC Nummer
AC08022232
Utheses ID
7619
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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