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Alterseffekte bei der Entwicklung der Händigkeit von 4- bis 6-jährigen Kindern
Katharina Rab
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Pia Deimann
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.8459
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29395.89581.795253-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ziel dieser Arbeit war es einerseits, Alterseffekte in der Handpräferenz von 4;0- bis 5;11-jährigen Kindern zu untersuchen und damit einen Beitrag zur Erforschung der Entwicklung der Händigkeit in diesem Altersbereich zu leisten. Andererseits sollten Unterschiede zwischen Links-, Beid- und RechtshänderInnen in der allgemeinen Entwicklung sowie in den Entwicklungsbereichen Grob- und Feinmotorik, visumotorische Koordination und visuell-räumliche Fähigkeiten nachgeprüft werden. Im Theorieteil dieser Arbeit erfolgt daher zunächst eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Händigkeit. Dabei werden Fragen diskutiert wie: „Warum entwickelte sich beim Menschen eine Händigkeit?“ und „Wieso gibt es so viel mehr Rechts- als LinkshänderInnen?“. Diese beiden Fragen führen zu Überlegungen und Theorien, wodurch die Händigkeit determiniert ist. Drei Faktoren scheinen dabei eine Rolle zu spielen: welche der beiden Gehirnhälften für Sprachfunktionen dominant ist, genetische Faktoren sowie der kulturelle und soziale Druck die rechte Hand zu benutzen. Anschließend wird die Erfassung der Händigkeit diskutiert, die entweder nach der Bevorzugung einer Hand (Handpräferenz) oder nach der Leistungsüberlegenheit einer Hand (Handdominanz) erfolgen kann. Für beide Varianten werden einige Verfahren und Methoden beschrieben. Schließlich sind die letzten beiden Kapitel den Zusammenhängen der Händigkeit mit Entwicklungs- und Leistungsbereichen und den Alterseffekten bei der Händigkeit gewidmet, die zum empirischen Teil überleiten. Im zweiten Teil dieser Arbeit wird die empirische Untersuchung dargestellt. 165 4 bis 6-jährige Kinder wurden mit dem Handpräferenztest 4-6 (HAPT 4-6) und dem Wiener Entwicklungstest (WET) im Kindergarten getestet. Bei der Untersuchung der Alterseffekte zeigte sich eine gleichmäßige Verteilung von Links-, Beid- und RechtshänderInnen auf alle vier Altersgruppen (4;0-4;5, 4;6-4;11, 5;0-5;5 und 5;6-5;11). Desweiteren konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den älteren (5;0-5;11) und den jüngeren Kindern (4;0-4;11) in der Stärke der Lateralisation festgestellt werden, weder bei den Links- noch bei den RechtshänderInnen. Auch in der Handgebrauchskonsistenz zeigten sich keine Unterschiede zwischen den vier Altersgruppen. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass es im Alter zwischen 4 und 6 Jahren keine großen Veränderungen in der Entwicklung der Händigkeit gibt, was auch mit Ergebnissen aus anderen Studien in Einklang steht. Bei der Untersuchung der Händigkeit in Zusammenhang mit der allgemeinen Entwicklung, sowie mit der Grob- und Feinmotorik, der visumotorischen Koordination und mit visuell-räumlichen Fähigkeiten zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen Links-, Beid- und RechtshänderInnen. Die Ergebnisse waren zum Teil überraschend, da in anderen Studien Benachteiligungen von LinkshänderInnen in den fein-, sowie visumotorischen und den visuell-räumlichen Fähigkeiten berichtet wurden. Die Unterschiede in den Ergebnissen könnten darin begründet liegen, dass in dieser Untersuchung nur sehr wenige Personen in die Gruppen der Links- und BeidhänderInnen fielen. Wünschenswert wären mehr Längsschnittstudien zur Entwicklung der Händigkeit, sowie Untersuchungen von Unterschieden zwischen Kindern mit konsistentem Handgebrauch bei denselben Tätigkeiten gegenüber nicht-konsistenten, da hierzu noch Befunde fehlen.
Abstract
(Englisch)
The first aim of this study was to examine age effects in hand preference of 4;0- to 5;11-year old children in order to make a contribution to the investigation of handedness development in this age span. The second aim was to verify differences between left-handers, ambidexters and right-handers in overall development, as well as in some fields of development which are gross and fine motor skills, visual-motor coordination and visual-spatial skills. The theoretical part of this work deals with the issue of handedness in detail. Questions like “Why did handedness develop in humans?” and “Why are there that many more right- than left-handers?” are discussed. Those two questions lead to considerations and theories about what it is that determines handedness. There are three factors which seem to play a role: which of the two hemispheres is dominant for language functions, genetic factors as well as cultural and social pressures to use the right hand. Subsequently assessment of handedness is discussed, which can either be measured as hand preference or as the better performance of one hand over the other (hand dominance). Some inventories, tests and procedures are described for both ways of assessment. Finally the last two chapters deal with the relation between handedness and developmental and performance fields and secondly, with age effects in handedness, which lead to the empirical part of this work. In the second part of this work the empirical study is described. 165 4- to 6-year old children were tested with the Hand Preference Test 4-6 (HAPT 4-6) and the Viennese Development Test (WET) in kindergarten. The examination of age effects showed an equal distribution of lefthanders, ambidexters and right-handers over all four age groups (4;0-4;5, 4;6-4;11, 5;0-5;5 and 5;6-5;11). Furthermore no significant differences between the elder (5;0-5;11) and the younger children (4;0-4;11) could be found in strength of lateralization, neither in left- nor in right-handers. In consistency of hand use no differences between the 4 age groups could be found either. Results indicate that no great changes in development of handedness occur between 4 and 6 years of age, which is in line with the results of other studies. Examinations of handedness in relation to overall development, as well as gross and fine motor skills, visual-motor coordination and visual-spatial skills showed no significant differences between lefthanders, ambidexters and right-handers. Results were partly surprising because disadvantages of left-handers could be found in other studies in fine and visual-motor skills and visual-spatial skills. The divergent results could be explained by the very low number of left-handers and ambidexters in this study. More longitudinal studies to examine development of handedness as well as studies that examine the difference between children with consistent hand use in the same activities and children with non-consistent hand use, which is still lacking findings, would be desirable.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
handedness left-handed right-handed development preschool-age age group differences
Schlagwörter
(Deutsch)
Händigkeit linkshändig rechtshändig Entwicklung Kindergartenalter Altersgruppenunterschiede
Autor*innen
Katharina Rab
Haupttitel (Deutsch)
Alterseffekte bei der Entwicklung der Händigkeit von 4- bis 6-jährigen Kindern
Paralleltitel (Englisch)
Age effects in handedness development of 4- to 6-year-old children
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
159 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Pia Deimann ,
Ursula Kastner-Koller
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.08 Psychologische Diagnostik ,
77 Psychologie > 77.53 Entwicklungspsychologie: Allgemeines ,
77 Psychologie > 77.55 Kinderpsychologie
AC Nummer
AC08022316
Utheses ID
7625
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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