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From welfare to watchdog
the mahalla and power
Sarah Xenia Aurélie Pavlis
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Universitätslehrgang für Internationale Studien (M.A.I.S.-Lehrgang)
Betreuer*in
Robert Schuett
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.78742
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-12243.61233.949888-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit argumentiert, dass die Mahalla, eine Form gemeinschaftlicher Selbstverwaltung in Zentralasien, zu einem zentralen Mechanismus geworden ist, durch den Macht in Usbekistan normalisiert und aufrechterhalten wird. Sie zeigt auf, wie sich die Mahalla von einer locker strukturierten Gemeinschaftseinheit zu einer formalisierten Institution entwickelt hat, die tief in die staatliche Verwaltung eingebettet ist. Diese Transformation vollzog sich durch zwei miteinander verflochtene Prozesse: die symbolische Aufwertung und die institutionelle Formalisierung. Aufbauend auf Foucaults Konzepten der Gouvernementalität, der tripartiten Macht und der Versicherheitlichung analysiert die Studie, wie die Mahalla nicht nur als symbolisches Instrument kultureller Legitimation fungiert, sondern auch als lokalisierte Verlängerung staatlicher Kontrolle. Darüber hinaus trägt die Mahalla zur Stabilität des Regimes in einem Kontext formaler politischer Fragilität bei. Sie tut dies, indem sie die sicherheitspolitische Agenda des Staates operationalisiert, insbesondere im Hinblick auf die Einschränkung informeller oder unabhängiger religiöser Ausdrucksformen. Die Mahalla ermöglicht es dem Staat, abweichendes Verhalten zu unterdrücken und die Bevölkerung unter dem Deckmantel der Sicherheitspolitik zu steuern. Auf diese Weise wird Kontrolle über vertraute, gemeinschaftsbasierte Strukturen alltäglich gemacht und entpolitisiert. Die Mahalla übernimmt somit eine doppelte Rolle: Sie legitimiert den Staat durch Rückgriff auf Tradition und erweitert gleichzeitig dessen Reichweite durch alltägliche Formen der Regierungsführung. Diese Verschmelzung von symbolischem Erbe und gesetzlicher Formalisierung macht die Mahalla zu einem außergewöhnlich effektiven Instrument zur Aufrechterhaltung der Ordnung im postsowjetischen Usbekistan.
Abstract
(Englisch)
This thesis argues that the mahalla, a common form of communal self-governance found across Central Asia, has become a central mechanism through which power in Uzbekistan is normalized and sustained. It demonstrates how the mahalla evolved from a loosely structured community unit into a formalized institution deeply embedded within state administration. This transformation occurred through two intertwined processes: symbolic elevation and institutional formalization. Drawing on Foucault’s concepts of governmentality, tripartite power and securitisation, the study reveals how the mahalla serves not only as a symbolic tool of cultural legitimacy but also as a localized extension of state control. Furthermore, the mahalla contributes to regime stability in a context marked by formal political fragility. It does so by operationalizing the state’s securitization agenda, especially in relation to restricting informal or independent religious expression. The mahalla enables the state to suppress dissent and manage the populations under the rhetoric of securitisation. In this way, control is routinized and depoliticized through familiar, community-based structures. The mahalla thus plays a dual role: it legitimizes the state by drawing on tradition, while also expanding its reach through everyday mechanisms of governance. This fusion of symbolic heritage and legislative formalisation makes the mahalla an unusually effective tool for maintaining order in post-Soviet Uzbekistan.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Mahalla tripartite Macht Versicherheitlichung Gouvernementalität
Schlagwörter
(Englisch)
Mahalla Tripartite Power Securitization Governmentality
Autor*innen
Sarah Xenia Aurélie Pavlis
Haupttitel (Englisch)
From welfare to watchdog
Hauptuntertitel (Englisch)
the mahalla and power
Publikationsjahr
2025
Umfangsangabe
72 Seiten
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Robert Schuett
Klassifikation
89 Politologie > 89.32 Staatsformen. Regierungsformen
AC Nummer
AC17589456
Utheses ID
76544
Studienkennzahl
UA | 992 | 940 | |
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