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Raumkonstruktionen bei Heinrich von Kleist
Alexandra Weinhäupl
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Lehramt Sek (AB) Unterrichtsfach Deutsch Unterrichtsfach Geschichte und Politische Bildung
Betreuer*in
Eva Horn
DOI
10.25365/thesis.79205
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-23520.34397.203176-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Masterarbeit untersucht die Konstruktion und Funktion von Räumen in Heinrich von Kleists "Das Erdbeben in Chili" und "Die Hermannsschlacht". Im Fokus steht, wie räumliche Kategorien wie "innen" und "außen", "oben" und "unten" oder "zentral" und "peripher" narrativ und dramatisch eingesetzt werden, um Handlungsverläufe zu strukturieren, Figuren zu charakterisieren und gesellschaftliche sowie kulturelle Konflikte zu inszenieren. Die Arbeit verbindet erzähl- und dramentheoretische Ansätze mit Jurij M. Lotmans Theorie des semiotischen Raums, um die symbolischen Bedeutungen räumlicher Anordnungen offenzulegen. Dabei wird analysiert, wie Räume in "Das Erdbeben in Chili" explizit beschrieben und zur kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlicher Ordnung, christlich-dogmatischer Weltanschauung und einem theologischen Schicksalsbegriff genutzt werden, während "Die Hermannsschlacht" vorwiegend ideologisch aufgeladene, national konstruierte Räume wie "Germanien" oder "Rom" inszeniert. Kleist entwirft Räume nicht nur als Kulissen, sondern als aktive Bedeutungsträger, die Illusionen erzeugen, Konflikte verdichten und ideologische Botschaften transportieren. Die Analyse zeigt, wie Kleist mittels Raumgestaltung politische und kulturelle Deutungsmuster seiner Zeit aufgreift, zuspitzt und kritisch reflektiert. So werden Räume zu zentralen Mitteln der literarischen Gestaltung, mit denen Kleist Wahrnehmung, Machtverhältnisse und historische Prozesse erfahrbar macht.
Abstract
(Englisch)
This master's thesis examines the construction and function of spaces in Heinrich von Kleist's "Das Erdbeben in Chili" and "Die Hermannsschlacht". It focuses on how spatial categories, such as "inside" and "outside", "above" and "below", or "central" and "peripheral" are used to structure plots, characterize figures, and stage social and cultural conflicts. Combining narrative and dramatic theoretical approaches with Jurij M. Lotman's theory of semiotic space, the work reveals the symbolic meanings of spatial arrangements. The thesis analyzes how spaces in "Das Erbeben in Chili" are explicitly described and used to critically examine social order, the Christian dogmatic worldview, and the theological concept of fate. In contrast, , Die Hermannsschlacht` predominantly stages ideologically charged, nationally constructed spaces, such as "Germania" and "Rome". Kleist designs spaces not only as backdrops but also as active carriers of meaning that creates illusions, condenses conflicts, and conveys ideological messages. The analysis shows how Kleist uses spatial design to address, intensify, and critically reflect on the political and cultural patterns of interpretation of his time. In this way, spaces become a central means of literary design through which Kleist makes perception, power relations, and historical processes tangible.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Heinrich von Kleist Das Erdbeben in Chili Die Hermannsschlacht Raumkonstruktionen in Literatur Raumpoetik Heinrich von Kleist
Autor*innen
Alexandra Weinhäupl
Haupttitel (Deutsch)
Raumkonstruktionen bei Heinrich von Kleist
Paralleltitel (Englisch)
Spatial constructions in Heinrich von Kleist
Publikationsjahr
2025
Umfangsangabe
85 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Eva Horn
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.70 Literaturwissenschaft. Allgemeines
AC Nummer
AC17635971
Utheses ID
76702
Studienkennzahl
UA | 199 | 506 | 511 | 02
