Detailansicht

Die hallstattzeitliche Siedlung von Freundorf
Petra Schneidhofer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Otto Helmut Urban
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.8518
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29570.68102.229653-3
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In den Jahren 2003 bis 2004 wurde im Gebiet der Gemeinde Freundorf, im südöstlichen Tullner Feld in Niederösterreich, auf Grund der Gefährdung einiger Parzellen durch ein Bauvorhaben der Österreichischen Bundesbahnen eine Denkmalschutzgrabung durch das Bundesdenkmalamt durchgeführt. Dabei wurden knapp 600 Befunde aus der Urnenfelderzeit, der Hallstattzeit, der Latènezeit, der Römischen Kaiserzeit und der Völkerwanderungszeit ergraben. Die ausgedehnten hallstattzeitlichen Siedlungsspuren wurden dabei durch eine bis zu 40 cm mächtige Schwemmschicht (S6) stratigraphisch in eine ältere und jüngere Siedlungsphase geteilt. Die in dieser Arbeit behandelte jüngere Siedlungsphase 2 umfasst 82 hallstattzeitliche Objekte, darunter vor allem Gruben und wenige Lagen. Da die Ausdehnung der Siedlungsphase 2 nicht komplett erfasst wurde, konnten Struktur und Raumnutzung lediglich tendenziell erarbeitet werden. So scheint der östliche und zentrale Bereich der Grabungsfläche als Arbeitsareal genutzt worden zu sein. Hier befinden sich die große Webgrube 518, die Grubenkomplexe 1 und 2, die Lehmplatte 378, sowie einige Feuerstellen. Der westlich gelegene, schmale Bereich des Grabungsareals dagegen zeigt vor allem größer dimensionierte Objekte, die als Hütten mit Wohncharakter interpretiert werden können. Textile Verarbeitung dürfte einen hohen Stellenwert innerhalb der Siedlungsphase 2 besessen haben, wie die zahlreichen Webgewichte, Spinnwirtel und auch eine Nähnadel aus Bronze bezeugen. Auf Grund der typo-chronologischen Analyse des Fundmaterials kann ein Siedlungsschwerpunkt in der mittleren und jüngeren Hallstattzeit (Ha C2/ D1) festgestellt werden, obwohl einige Objekte durchaus auch als älter eingestuft werden könnten. Das Fundmaterial entspricht dem gängigen Inventar hallstattzeitlicher Siedlungen. Neben Einzugsrandschalen, Schalen, und Töpfen stützt vor allem die Existenz von zahlreichen verzierten Schüsseln eine jüngere Datierung der Siedlungsphase 2. Einige interessante keramische Sonderformen, darunter ein Siebheber und eine Tonziste, sowie eine Rippenkopfnadel und eine Nähnadel aus Bronze, ein kleines eisernes Messer und eine Glasperle runden das Fundbild ab. Um die hallstattzeitliche Siedlung von Freundorf umfassend beurteilen und ihre Geschichte detailliert rekonstruieren zu können, ist eine Untersuchung und Vorlage der Siedlungsphase 1 notwendig. Mit der Vorlage dieser jüngeren Phase einer hallstattzeitlichen Flachlandsiedlung soll der Forschung jedoch schon jetzt ein weiterer Beitrag zur immer breiter werdenden Datenbasis zur Verfügung gestellt werden, um künftige Fragen bezüglich der Struktur des hallstattzeitlichen Raumes beantworten zu können.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Eisenzeit Hallstattzeit Siedlung textile Verarbeitung Weben
Autor*innen
Petra Schneidhofer
Haupttitel (Deutsch)
Die hallstattzeitliche Siedlung von Freundorf
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
440, 93 S. : Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Otto Helmut Urban
Klassifikation
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.99 Geisteswissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC08084324
Utheses ID
7681
Studienkennzahl
UA | 309 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1