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Familienlebensqualität
ein Vergleich von Familien mit Kindern mit und ohne intellektuelle Behinderung unter Berücksichtigung der individuellen Lebensqualität und des Copingverhaltens der Hauptbetreuungspersonen
Michaela Krecht,
Christopher Kaspar,
Andreas Zierhut
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Germain Weber
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.8522
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30140.43231.505861-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ziel der Untersuchung: In der vorliegenden Studie wurde die Familienlebensqualität von Familien mit Kindern mit intellektueller bzw. entwicklungsbedingter Behinderung (Gruppe B) und Familien mit Kindern ohne Behinderung (Gruppe A) untersucht. Befragt wurden dabei jeweils die Hauptbetreuungspersonen. Dazu wurde der FQOL-Survey ins Deutsche übersetzt sowie für den österreichischen Sprachraum adaptiert (FLQ-Fragebogen) und erstmals im Rahmen dieser Pilotstudie eingesetzt. Weiters wurden die individuelle Lebensqualität und die Kontrollüberzeugungen der Hauptbetreuungspersonen erfasst. Methode: Insgesamt nahmen an dieser Untersuchung 122 Personen im Alter von 27 bis 75 Jahren teil: davon 59 Hauptbetreuungspersonen in Gruppe B (93,2% Frauen; 6,8% Männer) und 63 in Gruppe A (95,2% Frauen; 4,8% Männer). Die Rekrutierung der Stichprobe erfolgte durch Institutionen und Vereine (Gruppe B) sowie über den Bekanntenkreis der Studienautoren (Gruppe A). Diese Stichprobe wurde mit dem FLQ-Fragebogen in Form von Interviews untersucht sowie einer Fragenbogenbatterie bestehend aus einer Kurzform des WHOQOL-BREF, der RYFF-Skala, der SWLS, dem FKK sowie des HZV/FZA. Die Auswertung erfolgte mittels uni- und multivariater Varianzanalysen sowie t-Tests und Korrelationstests. Ergebnisse: Familien mit Kindern mit Behinderung haben eine geringere Familienlebensqualität als Familien mit Kindern ohne Behinderung. Dies zeigt sich besonders in Hürden bei der Inanspruchnahme medizinischer Versorgung sowie einer geringeren Unterstützung durch Verwandte, Freunde und Nachbarn. Besonders auffällig ist diese geringere Unterstützung, wenn es sich um Alleinerzieherfamilien handelt. Unter Familien mit einem behinderten Kind geben einkommensschwächere Familien eine geringe Familienlebensqualität an. Zusätzlich erfahren Familien mit einem behinderten Kind häufiger Diskriminierungen im Alltag. Weiters weisen Hauptbetreuungspersonen von Kindern mit Behinderung eine geringere individuelle Lebensqualität als solche ohne behindertes Kind. Auch auf die individuelle Lebensqualität ist ein Einfluss der finanziellen Situation bemerkbar, allerdings nur bei Familien mit einem behinderten Kind. Darüber hinaus hängt die individuelle Lebensqualität der Hauptbetreuungspersonen mit der Familienlebensqualität in beiden Gruppen im mittelhohen Maße zusammen. Schließlich haben Personen mit hohen Werten in den beiden Copingstrategien (HZV und FZA) eine hohe individuelle Lebensqualität. Konklusion: Generell kann gesagt werden, dass Familien mit einem behinderten Kind in verschiedenen Bereichen des Familienlebens Benachteiligungen, Diskriminierungen und – im wahrsten Sinne des Wortes – Behinderungen ausgesetzt sind.
Abstract
(Englisch)
Purpose of Study: In this survey quality of life was examined from a family focus in families with children with intellectual or developmental disabilities (group B) and families with children without disabilities (group A). Information thereto was provided by the main caregiver of the family. For that purpose the Canadian Family Quality Of Life Survey was translated into German and adapted for the Austrian cultural background (FQL-Questionnaire; in German: FLQ-Fragebogen) in order to conduct a pilot-study. Furthermore, the main caregivers’ individual quality of life and their locus of control were measured. Method: 122 persons – aged 27 to 75 – took part in the study: 59 main caregivers in group B (93,2 % female; 6,8 % male) and 63 in group A (95,2 % female; 4,8 % male). The sample was recruited through institutions and organizations (group B) and the authors’ private networks (group A). This sample was assessed within a face-to-face interview (FLQ-Fragebogen) and with a self-assessment questionnaire consisting of a short form of the WHOQOL-BREF, the Ryff-Scale, the SWLS, the FKK and the HZV/FZA. For statistic calculation univariate and multivariate analyses of variance, t-tests and methods for measuring correlations were applied. Results: Families with children with disabilities report lower family quality of life than families with children without disabilities. This was particularly noted in respect of barriers to accessing health care as well as lesser support from relatives, friends and neighbors. The latter being notedly inferior in single-parent families. Amongst families with a child with disability those with low income report a significantly lower family quality of life. In addition, families with disabled children experience discrimination in everyday life more often. Further, main caregivers of children with disabilities reveal lower individual quality of life than those with children without disabilities. The financial situation also has a major influence on individual quality of life, albeit only among caregivers of children with disabilities. Furthermore, individual and family quality of life showed to be related. Finally caregivers with high scores in coping report high individual quality of life. Conclusion: In general, families with a child with an intellectual or developmental disability are subject to discrimination and disadvantages in various areas of their everyday family life, thus affecting family quality of life.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Family Quality of Life Intellectual Disability individual Quality of Life Coping tenacious pursuit of goals flexible adjustment of goals
Schlagwörter
(Deutsch)
Familienlebensqualität Intellektuelle Behinderung individuelle Lebensqualität Bewältigungsverhalten Hartnäckigkeit in der Zielverfolgung Flexibilität in der Zielanpassung
Autor*innen
Michaela Krecht ,
Christopher Kaspar ,
Andreas Zierhut
Haupttitel (Deutsch)
Familienlebensqualität
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Vergleich von Familien mit Kindern mit und ohne intellektuelle Behinderung unter Berücksichtigung der individuellen Lebensqualität und des Copingverhaltens der Hauptbetreuungspersonen
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
349 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Germain Weber
Klassifikation
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC08060039
Utheses ID
7685
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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