Detailansicht
Auswirkungen eines Selbstsicherheitstrainings auf soziale Phobie und Schüchternheit bei Jugendlichen
Bettina Prutsch
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Birgit Stetina
DOI
10.25365/thesis.8524
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29482.15467.397562-2
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Für Menschen, die an einer Sozialen Phobie leiden, stellen soziale Situationen, wie das Halten einer Rede vor Publikum, das Besuchen einer Party oder das Sprechen mit Fremden extreme Angstmomente dar. Nur unter größter Anspannung ist es ihnen möglich diese unterschiedlichsten sozialen Interaktionen zu ertragen und oft wenden sie enorme Anstrengungen auf, um gar nicht erst in eine soziale Situation hineinzugeraten. Die Soziale Phobie ist nach gängigen Klassifikationssystemen wie dem DSM-IV und dem ICD-10 als psychische Störung einzustufen. Um die Soziale Phobie von dem Alltagsbegriff der Schüchternheit abzugrenzen, wird die Theorie, dass sich beide auf unterschiedlichen Punkten eines Kontinuums sozialer Ängste befinden, als wahrscheinlich angenommen. Dies betrifft z.B. den Schweregrad der Ängste, die Vermeidung sozialer Situationen und die Lebensqualität der Betroffenen. Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Wirksamkeitsüberprüfung eines 14wöchigen Selbstsicherheitstrainings, das im Rahmen des SKY-Projekts im Wintersemester 2008/2009 in österreichischen Schulen zum Einsatz kam. Das Projekt wurde von Dr. Birgit U. Stetina geleitet und durch die Sparkling-Science Förderung des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung unterstützt. Das Ziel des Trainings war es Jugendlichen zwischen 14 und 20 Jahren dabei zu helfen Schüchternheit zu überwinden, bestehende soziale Ängste abzubauen und soziale Kompetenzen zu erlernen, mit deren Fähigkeit in weiterer Folge die Entwicklung einer Sozialphobie entgegengewirkt werden kann. Das Training folgt dem präventiven Ansatz des Gruppentrainings sozialer Kompetenzen nach Hinsch und Pfingsten (2007) und orientiert sich an Elementen der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlungsmanuale von Joormann und Unnewehr (2002) und Stangier, Heidenreich und Peitz (2003). Die Wirksamkeitsüberprüfung erfolgte anhand eines Prä-postdesigns, wobei die Verfahren LSAS, SPIN und SPE vorgegeben wurden und eine Einteilung der 331 teilnehmenden Schüler in Versuchs- und Kontrollgruppe stattfand. Zur statistischen Auswertung wurden unter anderem der t-Test und das allgemeine lineare Modell angewandt. Bei den Schülern, welche am Selbstsicherheitstraining teilgenommen hatten, konnten sowohl der Gesamtschweregrad der Sozialen Phobie, als auch die Angst in und die Vermeidung von verschiedenen Situationen höchst signifikant verbessert werden. Die Zahl der Schüler, welche zum Ausgangszeitpunkt als nicht sozialphobisch zu bezeichnen waren, verdoppelte sich nach dem Training. Bei insgesamt sieben sozialphobischen Einstellungen bestanden nach dem Training signifikante Unterschiede zwischen Versuchs- und Kontrollgruppe. Die Ergebnisse lassen somit auf die Wirksamkeit des Selbstsicherheitstrainings schließen.
Abstract
(Englisch)
For people suffering from social phobia, social situations like holding a speech, visiting a party, or talking to strangers constitute extreme moments of fear. To bear these different social interactions is only possible with the greatest strain, and they spend enormous efforts to not become involved in such a situation in the first place. Social phobia is, according to the well-established classification systems like DSM-IV and ICD-10, categorized as a mental disorder. To separate social phobia from the household term "shyness", it is agreed upon that both terms can be seen as two different points on a continuum of social fears. This relates to the severity of the fears, the avoidance of social situations and the life quality of the concerned person. This thesis is concerned with the examination of the effectiveness of a 14-day training for self assurance, that was employed in Austrian schools in the context of the SKY-project in the winter term 2008/2009. The project was led by Dr. Birgit U. Stetina and was supported by the Sparkling-Science sponsorship of the Federal Ministry of Science and Research. The aim of the training was to help teenagers (aged 14 to twenty years) to overcome their shyness, to reduce existing social fears and to learn social competences, with which social phobia can be counteracted. The training follows the preventive approach of group trainings according to Hinsch and Pfingsten (2007) and orients itself on the elements of cognitive-behavioral-therapy treatment manuals of Joormann and Unnewehr (2002) and Stangier, Heidenreich and Peitz (2003). The proof of effectiveness was carried out according to a pre-postdesign, where the methods LSAS, SPIN and SPE were presented. A classification of the 331 participating pupils into an experimental and a control group was done. For the statistical analysis, the t-test and general linear models were used, amongst others. The pupils that took part in the training for self assurance had highly significant advancements regarding the cumulative severity of social phobias, but also regarding fear in different situations and avoidance of different social situations. The number of pupils that were initially counted as not social phobic was doubled at the end of the training. After the training there were significant differences between experimental group and control group in seven social phobic attitudes. The results suggest the efficacy of the training for self assurance.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
social phobia social anxiety disorder shyness training for self assurance
Schlagwörter
(Deutsch)
Soziale Phobie Schüchternheit Selbstsicherheitstraining Jugendliche
Autor*innen
Bettina Prutsch
Haupttitel (Deutsch)
Auswirkungen eines Selbstsicherheitstrainings auf soziale Phobie und Schüchternheit bei Jugendlichen
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
124 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Birgit Stetina
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.63 Soziale Interaktion, Soziale Beziehungen ,
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC08059562
Utheses ID
7687
Studienkennzahl
UA | 298 | | |