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Vertikale Marktmacht
zur Bedeutung der Zuliefer- und Kundenkonzentration für die Branchenperformance unter besonderer Berücksichtigung österreichischer Daten
Josef Baum
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Informatik
Betreuer*in
Dennis Mueller
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.8564
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30328.04511.892863-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Arbeit besteht grundsätzlich aus zwei Teilen: · der Aufarbeitung und Verallgemeinerung der relevanten empirisch orientierten Arbeiten zu vertikaler Marktmacht, und · umfassenderen Tests vertikaler Marktmacht mit österreichischen Daten für den Zeitraum 1976 bis 1988, wobei ein Gesamtmodell zur Anwendung kommt. Zweckmäßige Voraussetzung dazu ist die Aufbereitung von stylized facts hinsichtlich Performance und diversen ökonomischen und Strukturvariablen. Die Arbeit bietet folgende neue Ergebnisse: · Die theoretisch-empirische Literatur zur vertikalen Marktmacht – meist unter den Begriffen „Nachfragemacht“, “buyer power”, “buyer/seller/supplier concentration” und „vertical organization“ diskutiert – wurde systematisch nach Hypothesen und Indikatorentypen analysiert. Ein Schema für vertikale Marktmacht im Rahmen von Branchenquerschnittsuntersuchungen wurde entwickelt, wobei horizontale Konzentration als wichtiger Spezialfall von Konzentration eingeordnet wird. · Erstmals wurde für österreichische Daten vertikale Marktmacht ökonometrisch analysiert: Wesentliche Belege für eine negative Wirkung von Konzentration in vor- und nachgelagerten Branchen auf die Branchenperformance wurden gefunden. Da die vorliegenden Daten aus Aufschwungphasen stammen, wo durch eine überdurchschnittliche Nachfragedynamik die (vertikale) Marktmacht tendenziell weniger wirksam ist, wiegen diese Ergebnisse umso mehr. · Stylized Facts der (Performance)Indikatoren lassen erkennen, dass es 1976 eine offenbar untypische Situation gegeben hat: Ohne Korrektur um den Unternehmerlohn lagen die Preis-Kosten-Margen in diesem Jahr bei den innerhalb der Branchen rangmäßig größeren Unternehmen meist jeweils unter den kleineren. Bis 1988 hat sich dieses Muster wieder umgedreht. – Ebenso nahmen zwischen 1976 –1983 – 1988 die Abstände der Profitratenindikatoren bei den jeweils vier größten Unternehmen zu den restlichen Unternehmen deutlich zu. · Umfassende öffentlich zugängliche Branchendaten aus der Input-Output-Statistik und den Bereichszählungen wurden aufbereitet, harmonisiert und selektiert: Für die Jahre 1976, 1983 und 1988 wurden so Daten auf 3-Steller-Ebene zusammengestellt, die es in dieser kompatiblen Form und auf dieser Aggregationsebene weder davor noch danach für Österreich gibt. Dabei wurden idente Samples von 88 relevanten Branchen gebildet und jeweils für die drei vorliegenden Jahre dieselben Variablensätze verwendet, um so zum Teil konträre Ergebnisse aus der Literatur, die sich meist auf ein Jahr oder zusammenliegende Jahre beziehen, aufklären zu können. · Bisherige Widersprüche in den Ergebnissen mit österreichischen Daten konnten so erhellt und teilweise geklärt werden. Insbesondere oft negative und wechselnde Vorzeichen für die horizontale Konzentration lösen sich auf, wenn die vertikale Marktmacht einbezogen wird und die Branchenprofite um den vor allem in kleineren Unternehmen zu kalkulierenden „Unternehmerlohn“ korrigiert werden: Sind auch Indikatoren der vertikalen Marktmacht erklärende Variablen und werden die Profitratenindikatoren um den Unternehmerlohn in Form des doppelten Personalaufwands für Selbständige korrigiert, so ist auch meist ein positiver Effekt der horizontalen Konzentration auf die Performance zu beobachten. · Schließlich konnte der Abstand des Profitratenindikators bei den vier größten Unternehmen in Relation zu den restlichen Unternehmen brauchbar durch das Niveau der Branchenprofitabilität und die horizontale Konzentration erklärt werden.
Abstract
(Englisch)
The study offers the following new results: · The theoretical-empirical literature of vertical market power – mostly referred to as “buyer power”, “buyer/seller/supplier concentration”, and “vertical organization” – was analysed according to hypotheses and types of indicators. A systematic scheme for vertical market power based on cross industry data was developed classifying horizontal concentration as an important special case of concentration. · Vertical market power was analysed econometrically for the first time using Austrian data. Substantial evidence was found for a negative impact of vertical market power ( up-stream and down-stream concentration) on industry performance. These results have still more weight, as available data originates from years of upswing when (vertical) market power tends to be less effective due to a more dynamic demand. · Stylized facts of the (performance) indicators show an atypical situation for 1976 : Without consideration of calculatory “employer’s salary” the price-cost-margins of the higher ranked firms within industries in this year were generally less than those of smaller firms. After 1976 this pattern reversed: coherently the gaps of the price-cost-margins of the four largest firms clearly increased in relation to the rest of the industry between 1976 –1983 – 1988. · Extensive industry data in the form of industrial input-output-tables and “Bereichzaehlungen”(census) were processed, harmonised and selected. And so data on a 3-digit basis that had not existed in Austria in this compatible form before were compiled for the years 1976, 1983 and 1988. Identical samples of 88 relevant industries were formed using identical sets of variables for the three years in question in order to clarify earlier contradictory literature results (that had mainly focussed on a single year or years closely connected). · Previous contradictions in the results using data of Austrian industries could be illuminated and partly clarified. In particular, often negative and varying signs of horizontal concentration vanished when vertical market power was included, and when the industry profits were corrected by the calculatory “employer’s salary”, which has to be calculated especially for small firms: A positive effect of horizontal concentration on performance can mostly be observed when the indicators for vertical market power are used also as explanatory variables and when the industry profits are corrected by calculatory “employer’s salary” (i.e. double wage for employers). · Finally it could be demonstrated that the gap of the price-cost-margins of the four largest firms in relation to the other firms can be explained by the level of industry profitability and by the horizontal concentration.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
market power vertical organisation buyer power input-output data concentration oligoplisation price-cost-margins profit-concentration-ratio profit performance industrial economics
Schlagwörter
(Deutsch)
Marktmacht vertikale Organisation Nachfragemacht Input-Output Daten Bereichszählung Konzentration Oligopolisierung Preis-Kosten-Margen Gewinn-Konzenetrations-Beziehung Profit Performance Industrieökonomie
Autor*innen
Josef Baum
Haupttitel (Deutsch)
Vertikale Marktmacht
Hauptuntertitel (Deutsch)
zur Bedeutung der Zuliefer- und Kundenkonzentration für die Branchenperformance unter besonderer Berücksichtigung österreichischer Daten
Paralleltitel (Englisch)
Vertical market power ; the relevance of up-stream and down-stream concentration to industry performance with special regard to Austrian data
Publikationsjahr
2004
Umfangsangabe
225 Bl.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Dennis Mueller ,
Erwin Weissel
Klassifikation
83 Volkswirtschaft > 83.32 Wettbewerb
AC Nummer
AC05031278
Utheses ID
7722
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1