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"Equal Opportunity to Die for Our Country"
militärische Geschlechterideologien im Kontext sozialer und militärischer Wandlungsprozesse am Beispiel medialer Debatten um Frauenintegration ins US-Militär
Saskia Anna Stachowitsch
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Hannelore Eva Kreisky
DOI
10.25365/thesis.8584
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30273.75153.806766-7
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Untersuchung analysiert den Wandel militärischer Geschlechterideologien in Zusammenhang mit strukturellen Veränderungen im US-Militär. Zu diesem Zweck werden soziale, militärische, technologische, ökonomische und politische Dimensionen des militärischen Integrationsprozesses von Frauen mit den damit einhergehenden Veränderungen von Vorstellungen militärischer Weiblichkeit und Männlichkeit in Beziehung gesetzt. Die Arbeit versteht sich als Beitrag zur Entwicklung eines sozial- bzw. politikwissenschaftlichen Zugangs zum Forschungsfeld Krieg, Militär und Geschlecht, der militärische Geschlechterideologien mit den gesellschaftlichen Bedingungen ihrer Produktion und Verbreitung in Verbindung bringt und ihren Wandel aus den jeweiligen sozialen und politischen Verhältnissen erklärt. Inhalte und Formen dieser Ideologien werden als Folge von gesellschaftlichen Konflikten und Interessensgegensätzen zwischen verschiedenen sozialen Gruppen betrachtet. Die Zusammenhänge zwischen materiellen Bedingungen und Geschlechterideologien werden anhand der Berichterstattung über US-Soldatinnen in The New York Times und The Washington Post in den Jahren 1990 bis 2005 exemplarisch aufgezeigt. Die Ergebnisse aus Inhaltsanalyse und Strukturanalyse werden im Rahmen eines kulturmaterialistisch orientierten Ansatzes (Harris 1979; Murphy/Margolis 1995) aufeinander bezogen.
Traditionelle und modernisierte Geschlechterideologien stabilisieren geschlechtsspezifische Arbeitsteilung im Militär und legitimieren Ein- und Ausschlüsse bei der Integration von Frauen in militärische (und zivile) Arbeitsmärkte. Professionalisierung und Technologisierung von Kriegsführung und Produktionsprozessen führten im Untersuchungszeitraum zu verstärkter Abhängigkeit des Militärs von weiblichen Arbeitskräften. Differenzierung militärischer Geschlechterideologien und sinkende Bedeutung des Dualismus kriegerische Männer – friedfertige Frauen waren die Folgen. Darstellungsformen militärischer Weiblichkeit reichten im Untersuchungszeitraum von der professionellen Soldatin zur patriotischen Heldin, vom sexualisierten Eindringling in den Männerbund zum schutzbedürftigen Opfer. Welche Bilder dominierten, hing von den sozialen, militärischen und politischen Verhältnissen sowie von Grad und Form militärischer Frauenintegration ab. Da diese selektiv nach den Personalbedürfnissen des Militärs gestaltet wird, werden traditionelle Geschlechterideologien weiterhin zur Rechtfertigung bestehen bleibender Grenzziehungen eingesetzt.
Abstract
(Englisch)
This study analyzes the relationship between changes in military gender ideologies and structural change in the US military. Therefore, social, military, technological, and political dimensions of women’s military integration were related to changes in ideologies of military femininity and masculinity. The analysis is a contribution to the development of a social and political science approach that connects military gender ideologies to the social conditions of their production and distribution. Their transformations are analyzed as a result of social and political conflict and changing power relations. The interrelations of material conditions and gender ideologies are identified in a case study on media representations of US military women in The New York Times and The Washington Post from 1990 to 2005. The results of content analysis and structural analysis are interpreted within a cultural materialist framework (Harris 1979; Murphy/Margolis 1995).
Traditional and modernized gender ideologies stabilize gender specific division of labor and legitimize inclusions and exclusions of women in military (and civilian) labor markets. Proliferation of technology and professionalism in warfare and production processes have led to the military’s increasing dependency on female workforce. Differentiation of military gender ideologies and decreasing importance of the dualism of war-prone men and peaceful women were the results. During the period of investigation, representations of military femininity included the professional soldier as well as the patriotic heroine, the sexualized intruder into the male domain as well as the victim in need of protection. Social, military, and political conditions, as well as form and degree of women’s military integration determined which images prevailed. Since integration is a selective process dependent on military personnel needs, traditional gender ideologies were still promoted as justifications for remaining limitations on women’s participation.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
gender war military ideology labor market media
Schlagwörter
(Deutsch)
Geschlecht Krieg Militär Ideologie Arbeitsmarkt Medien
Autor*innen
Saskia Anna Stachowitsch
Haupttitel (Deutsch)
"Equal Opportunity to Die for Our Country"
Hauptuntertitel (Deutsch)
militärische Geschlechterideologien im Kontext sozialer und militärischer Wandlungsprozesse am Beispiel medialer Debatten um Frauenintegration ins US-Militär
Paralleltitel (Englisch)
"Equal Opportunity to Die for Our Country" ; the effects of social and military change on military gender ideologies in bebates on women’s integration into the US Armed Forces
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
192 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Hannelore Eva Kreisky ,
Birgit Sauer
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges ,
89 Politologie > 89.99 Politologie: Sonstiges
AC Nummer
AC08018447
Utheses ID
7741
Studienkennzahl
UA | 092 | 300 | |