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Zeug*innenschaft bei geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen in Intimbeziehungen
Herausforderungen und Chancen von Zeug*innenschaft in Österreich
Clara Bauer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Kultur- und Sozialanthropologie
Betreuer*in
Patricia Zuckerhut
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.79448
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11790.94599.875268-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit befasst sich mit den Herausforderungen und Chancen von Zeug*innenschaft im Kontext geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen. Im Rahmen einer kritischen Diskursanalyse werden kultur- und sozialanthropologische Theorien interdisziplinär mit weiteren fachlichen Ansätzen n in Beziehung gesetzt. Zeug*innenschaft wird dabei als relationaler Akt des Zeugnis-Ablegens und Annehmens verstanden, der von Machtverhältnissen, performativen Praktiken und Emotionen wie Scham und Angst geprägt ist. Schweigen kann dabei Ausdruck gesellschaftlicher Rollenerwartungen und struktureller Bedingungen sein, die die Anerkennung von Opfer- und Zeug*innenstatus beeinflussen. Besonders im strafrechtlichen Kontext zeigt sich die problematische Annahme von „Objektivität“ gegenüber Zeug*innenaussagen. Aus feministischer und anthropologischer Perspektive werden Zeugnisse nicht als neutrale Beweismittel, sondern als Überzeugungsakte verstanden. Zeug*innenschaft eröffnet Handlungsmacht für Betroffene und ermöglicht Außenstehenden, Verantwortung zu übernehmen. Dadurch wird sie zu einem ethisch-politischen Akt, der Unrecht sichtbar machen kann. In Anlehnung an situiertes Wissen und Repräsentation werden Fragen von Macht und Sichtbarkeit kritisch adressiert und reflektiert.
Abstract
(Englisch)
This thesis explores the challenges and potentials of witnessing in the context of gender-based violence against women. Through a critical discourse analysis, it brings together cultural and social anthropological perspectives with interdisciplinary theories from criminology and philosophy. Witnessing is conceptualized as a relational act of giving and receiving testimony, shaped by power dynamics, performative practices and emotions like shame, and fear. Silence may reflect societal role expectations and structural conditions that influence the recognition of victim and witness status. Particularly in legal contexts, the assumption of “objectivity” in evaluating testimonies presents a significant challenge. From feminist and anthropological perspectives, testimonies are not neutral pieces of evidence but acts of persuasion. Witnessing offers agency to those affected and enables outsiders to assume responsibility. It thus becomes an ethical-political act that can expose injustice. Drawing on concepts of situated knowledge and representatio, the thesis critically engages with questions of power and visibility.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Feministische Anthropologie Gewalt-Anthropologie Testimony Studies Zeug*innenschaft
Autor*innen
Clara Bauer
Haupttitel (Deutsch)
Zeug*innenschaft bei geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen in Intimbeziehungen
Hauptuntertitel (Deutsch)
Herausforderungen und Chancen von Zeug*innenschaft in Österreich
Paralleltitel (Englisch)
Testimony in cases of gender-based violence against women in intimate relationships
Paralleluntertitel (Englisch)
challenges and opportunities of testimony in Austria
Publikationsjahr
2025
Umfangsangabe
105 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Patricia Zuckerhut
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein. Allgemeines ,
73 Ethnologie > 73.49 Sozialethnologie. Sonstiges
AC Nummer
AC17670984
Utheses ID
77579
Studienkennzahl
UA | 066 | 810 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1