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Evaluation des RAINBOWS-Interventionsprogramms für Scheidungskinder
Petra Schütz
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Brigitte Rollett
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.8618
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29179.34480.547770-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Bundesverein RAINBOWS ist ein präventives Gruppeninterventionsprogramm, mit dem Ziel Kindern und Jugendlichen bei der Bewältigung der elterlichen Trennung bzw. Scheidung zu helfen. Ein wesentliches Ziel dieser Untersuchung ist es herauszufinden, ob sich das Verhalten der Trennungs- bzw. Scheidungskinder sowie die Beziehungen innerhalb der Familie, zu den Geschwistern und zum getrennt lebenden Elterteil durch den Besuch des RAINBOWS-Interventionsprogramms verändern. Hierzu werden Aussagen von Mütter und Väter bzw. von sorgeberechtigten und nicht sorgeberechtigten Elternteilen miteinander verglichen. Generell liegt das Hauptaugenmerk der vorliegenden Untersuchung auf Unterschiede zwischen dem Geschlecht und dem Alter der Kinder. Außerdem gibt es einen erstmaligen Vergleich der Bundesländer untereinander, und deren Zufriedenheit mit dem Bundesverein RAINBOWS und der Organisation der Gruppen wird erhoben. Hierfür werden 660 Feedbackbögen herangezogen, die jeweils von einem Elternteil der teilnehmenden Kinder ausgefüllt werden. Insgesamt umfasst die Stichprobe Aussagen zu 792 Kindern im Alter zwischen 4 und 14 Jahren, die an einer RAINBOWS-Gruppe teilgenommen haben. Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, dass Jungen nach der elterlichen Trennung vermehrt aggressiv, wütend oder zornig sind. Auch weisen sie mehr Probleme in der Schule bzw. im Kindergarten auf. Mädchen hingegen zeigen solche Verhaltensweisen weniger häufig. Generell wird deutlich, dass 9-11 Jährige mehr Schulprobleme haben als andere Schulkinder. Auch werden 12-14 jährige Kinder und Jugendliche von ihren Eltern als depressiver beschrieben, die sich insgesamt nach der elterlichen Trennung auffälliger verhalten als jüngere Kinder. 4-5 Jährige sind, nach Angaben ihrer Eltern, hingegen weniger verschlossen nach der elterlichen Trennung als Ältere. Die Untersuchung zeigt auch, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Verhalten der Kinder nach der elterlichen Trennung und der Art der Obsorge, welche die Eltern nach der Trennung bzw. Scheidung haben, gibt. Generell wird deutlich, dass sich Scheidungskinder in ihrem Verhalten nach dem Besuch des RAINBOWS-Interventionsprogramms verbessern. Insgesamt sind die Kinder nach der Teilnahme weniger ängstlich, haben einen größeren Selbstwert, sind fröhlicher und zufriedener. Vor allem Jungen weisen auch weniger Probleme in ihrem externalisierenden Verhalten auf. Zudem ist mehr als die Hälfte aller Kinder nach dem Besuch von RAINBOWS offener und gesprächiger als zuvor. Von knapp jedem zweiten Elternteil wird das Verhältnis der miteinander lebenden Familienmitglieder nach dem Besuch der Kinder von RAINBOWS und den Elterngesprächen besser eingeschätzt als zuvor. Auch verbessert sich bei über jedem fünften Kind das Verhältnis zum getrennt lebenden Elternteil. Hier stellt sich heraus, dass die Verbesserung des Familienverhältnisses ebenso mit der Verbesserung des Verhältnisses zum getrennt lebenden Elternteil zusammenhängt. Unterschiede zwischen den Angaben von Müttern und Vätern zeigen sich nur in der Zufriedenheit mit den Elterngesprächen. So sind Väter damit weniger zufrieden als Mütter und sie wollen auch keine weitere Unterstützung von RAINBOWS für sich selbst mehr in Anspruch nehmen. Die einzelnen Bundesländer liefern beim entsprechenden Vergleich teils unterschiedliche Ergebnisse. So hat sich zum Beispiel das Geschwisterverhältnis von den Kindern in Niederösterreich-Ost&Süd am meisten verbessert, im Gegensatz zu Wien und Oberösterreich. In Niederösterreich-Ost&Süd aber auch in Oberösterreich sind die Eltern mit dem Bundesverein RAINBOWS und der Organisation der Gruppen am meisten zufrieden, als die Elternteile aus Wien. Schlussendlich wird durch die Evaluierung des Programms deutlich, dass die Einstellung der Kinder zu den Gruppentreffen damit zusammenhängt, ob sich Kinder nach dem Besuch von RAINBOWS in ihrem Verhalten positiv verändern. Generell gilt, dass alle Kinder, unabhängig ihres Alters, Geschlechtes oder wie lange die elterliche Trennung zurückliegt, im gleichen Ausmaß vom RAINBOWS-Gruppeninterventionsprogramm profitieren.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Scheidungskinder Intervention RAINBOWS
Autor*innen
Petra Schütz
Haupttitel (Deutsch)
Evaluation des RAINBOWS-Interventionsprogramms für Scheidungskinder
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
180 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Rollett
Klassifikation
77 Psychologie > 77.55 Kinderpsychologie
AC Nummer
AC08031307
Utheses ID
7774
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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