Detailansicht
Invisible networks
women, art, and political belonging in the republic of Venice
Alice Tafuri
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Johann Dvorak
DOI
10.25365/thesis.79399
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-18675.88533.420127-9
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit widmet sich der Sichtbarmachung von Menschen, die in der Republik Venedig gewirkt haben und nicht im Kanon der Erzählungen Platz gefunden haben. Sie macht sich also auf die Suche nach den versteckten Spuren und leistet so einen Beitrag zu einem erweiterten Verständnis der Republik Venedig. Es möchte die unsichtbaren Schriften, Bilder, Musikstücke einer Epoche kennenlernen. Sie zeigt auf, dass Künstlerinnen trotz signifikanter gesellschaftlicher und institutioneller Barrieren aktive Teilnehmerinnen an den kulturellen und sozialen Netzwerken Venedigs waren. Der Fokus der Studie liegt in der eingehenden Analyse von vier zentralen Künstlerinnen: Sara Copio Sullam, Giulia Lama, Marietta Robusti und Veronica Franco, wobei ihre Karrieren, Netzwerke und Sichtbarkeit im sozial-politischen Kontext Venedigs um das 16. und 17. Jahrhundert untersucht werden. Die Arbeit offenbart, dass diese Frauen, obwohl sie im institutionellen Rahmen einer gesellschaftlichen Ordnung agierten, die formale Bildung, Ausbildung und Anerkennung von Frauen einschränkte, in Netzwerke künstlerischen und intellektuellen Austauschs eingebunden waren. Sie verhandelten ihren Zugang zu Bildung, knüpften soziale Beziehungen und behaupteten Handlungsspielräume innerhalb der Einschränkungen ihrer Zeit. Ihre Sichtbarkeit in historischen Aufzeichnungen variiert und wird häufig von geschlechtsspezifischen und religiösen Vorurteilen beeinflusst, wobei einige, wie Sullam und Lama, in ihren intellektuellen Bestrebungen besser dokumentiert sind. Die Studie lehnt den Mythos des einsamen männlichen Genies ab und positioniert Künstlerinnen stattdessen als integralen Bestandteil des kulturellen Gefüges Venedigs. Durch die Verbindung von Gender Studies, Politikwissenschaft und Kunstgeschichte bekräftigt sie die Bedeutung sozialer, kultureller und politischer Netzwerke für das Verständnis der Beiträge von Frauen in der Frühen Neuzeit Venedigs. Darüber hinaus plädiert sie für weitere interdisziplinäre Forschung und methodische Innovationen, wie die Analyse sozialer Netzwerke, um das volle Ausmaß der künstlerischen Präsenz von Frauen zu entdecken und abzubilden. Letztlich fordert die Arbeit eine Neukonfiguration kunsthistorischer Erzählungen, um die komplexen Realitäten von Künstlerinnen besser anzuerkennen und zu integrieren, ihre Kämpfe, Errungenschaften sowie die Strukturen, die sie sowohl einschränkten als auch ermöglichten, sichtbar zu machen.
Abstract
(Englisch)
The thesis explores the presence and impact of women artists in the Republic of Venice during the early modern period, challenging the narrative that women were isolated or absent from the artistic and political spheres. It demonstrates that women artists were active participants in the cultural and social networks of Venice, despite significant societal and institutional barriers. The study focuses on four key women artists: Sara Copio Sullam, Giulia Lama, Marietta Robusti, and Veronica Franco, analyzing their careers, networks, and visibility within the socio-political context of Venice around the 16th and 17th centuries. The thesis reveals that despite operating within a societal order that limited formal education, training, and recognition of women in general, these women were embedded in networks of artistic and intellectual exchange. They negotiated access to education, crafted social relationships, and asserted agency within the constraints of their time. Their visibility in historical records varies, often mediated by gendered and religious biases, with some like Sullam and Lama more documented in their intellectual pursuits, while others like Robusti remain shrouded in the scarcity of archival material. This paper rejects the myth of the solitary male genius and instead situates women artists as integral to Venice’s cultural fabric. By combining gender studies, political science, and art history, it reaffirms the significance of social, cultural, and political networks for understanding women’s contributions to early modern Venice. Moreover, it advocates for further interdisciplinary research and methodological innovation, such as social network analysis, to uncover and map the full extent of women’s artistic presence. Ultimately, the thesis calls for a reconfiguration of art historical narratives to better acknowledge and integrate the complex realities of women artists, recognizing their struggles, achievements, and the structures that both confined and enabled them.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
feministische Kunstgeschichte Republik Venedig Netzwerke Sichtbarkeit
Autor*innen
Alice Tafuri
Haupttitel (Englisch)
Invisible networks
Hauptuntertitel (Englisch)
women, art, and political belonging in the republic of Venice
Paralleltitel (Deutsch)
Unsichtbare Netzwerke
Paralleluntertitel (Deutsch)
Frauen, Kunst, und politische Teilhabe in der Republik Venedig
Publikationsjahr
2025
Umfangsangabe
79 Seiten : Illustration
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Johann Dvorak
Klassifikation
89 Politologie > 89.53 Politische Kultur
AC Nummer
AC17669285
Utheses ID
77805
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |
