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Die Konstruktion emotionaler und identitätsstiftender Narrative in der politischen Rhetorik
am Beispiel der FPÖ in Bezug auf den großen russischen Krieg in der Ukraine
Anna Pattermann
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Laurenz Ennser-Jedenastik
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.79622
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-26443.02951.123865-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit untersucht, wie die FPÖ im Kontext des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine durch narrative Rhetorik kollektive politische Identitäten konstruiert. Im Zentrum steht dabei die Analyse diskursiver Deutungsmuster, die sich in emotional aufgeladenen, normativ ambivalenten und kognitiv strukturierenden Kommunikationsstrategien manifestieren. Anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewählter parlamentarischer Debatten wird aufgezeigt, wie durch Framing spezifische Perspektiven auf internationale Ereignisse etabliert und stabilisiert werden. Die Analyse zeigt, dass die FPÖ keine offene Parteinahme für Russland formuliert, sondern durch gezielte semantische Verschiebungen, affektive Umcodierungen und kognitive Destabilisierungen Deutungsmuster schafft, die russische Narrative legitimieren, ohne sie explizit zu übernehmen. Zentrale Frames dabei sind etwa die Täter-Opfer-Umkehr, die affektive Mäßigung als neue moralische Tugend, die diskursive Entleerung von Verantwortung sowie eine rhetorische Komplexitätsstrategie, die moralische Klarheit untergräbt. Der Ukraine wird dabei schrittweise Subjektivität entzogen, moralische Eindeutigkeit durch vermeintliche Nüchternheit ersetzt, und das Konzept der Neutralität emotional aufgeladen und zu einem identitären Überlegenheitsnarrativ überhöht. Die Ergebnisse zeigen zudem, dass die FPÖ systematisch jede Position der österreichischen Regierung kritisiert, die die Völkerrechtsbrüche Russlands verurteilt, und damit die offizielle Deutung der Ereignisse in Frage stellt. Die FPÖ inszeniert sich in diesem Rahmen als rationaler „Wahrheitssprecher“ in einem angeblich manipulierten Diskursfeld – und aktiviert intuitive Denkprozesse (System 1), um Unsicherheit und politische Passivität als moralisch überlegene Haltung erscheinen zu lassen. Die Ergebnisse dieser Analyse verdeutlichen, dass die Macht populistischer Rhetorik nicht in offenen Lügen liegt, sondern in der strategischen Rahmung komplexer Konflikte – und in der diskursiven Rekonfiguration von Verantwortung, Emotionalität und Identität.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Framing Narrative Populistische Rhetorik Emotionen in der Politik Identitätskonstruktion Strategische Kommunikation Diskursanalyse Russischer Angriffskrieg gegen die Ukraine FPÖ Kognitive Deutungsmuster Täter-Opfer-Umkehr Affektive Polarisierung
Autor*innen
Anna Pattermann
Haupttitel (Deutsch)
Die Konstruktion emotionaler und identitätsstiftender Narrative in der politischen Rhetorik
Hauptuntertitel (Deutsch)
am Beispiel der FPÖ in Bezug auf den großen russischen Krieg in der Ukraine
Paralleltitel (Englisch)
The construction of emotional and identity-forming narratives in political rhetoric
Paralleluntertitel (Englisch)
the case of the FPÖ regarding the Russian war in Ukraine
Publikationsjahr
2025
Umfangsangabe
84 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Laurenz Ennser-Jedenastik
Klassifikation
89 Politologie > 89.56 Politische Kommunikation
AC Nummer
AC17715245
Utheses ID
77945
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1