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Ein Leben im Müll - keine Chance auf Bildung?
die Rolle von Nicht-Regierungsorganisationen im Bildungssystem in Guatemala - sozioökonomische, genderspezifische und entwicklungspolitische Aspekte
Barbara Koch
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Karl Husa
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.8691
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29921.42896.538869-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die sozioökonomische Entwicklung in Guatemala zeigt unter anderem auch die positive Veränderung des Bildungssystems. Die steigenden Zahlen der Schüler und Schülerinnen, der Einsatz der Nicht-Regierungsorganisationen (NGO) im Bildungssystem Guatemalas und die positive Weiterentwicklung der Reduzierung der Diskriminierung von Frauen, zeigen Guatemala in einem durchaus positiven Trend und versprechen viel Hoffnung für die Zukunft. Das Land Guatemala leidet historisch bedingt an seinen kulturellen, wirtschaftlichen und sozioökonomischen Problemen, die sich heute noch teilweise am Bildungssystem widerspiegeln. Die extremen Ungleichheiten bei Einkommens- und Besitzverhältnissen, vor allem zwischen indigener, städtischer und ländlicher Bevölkerung ist extrem hoch. Die wirtschaftliche Armut dieses Landes verursacht in der Gesellschaft eine zum Teil beträchtliche Nahrungsmittelknappheit, speziell im ländlich geprägten Hochland, die folglich auch im Bildungssystem ihre Spuren hinterlassen. Eine positive Bildungsentwicklung in den ländlichen Regionen ist daher schwer zu erreichen, da dort die fehlende Bildungseinrichtungen nur mit größeren finanziellen Mitteln zu bekämpfen wäre, diese die Regierung aber nicht zur Verfügung stellen kann. Die Alphabetisierungsrate 2009 lag in Guatemala bei 75% der männlichen und bei 63% der weiblichen Bevölkerung, die Lebenserwartung bei der Geburt betrug 2009 bei den Frauen 73 Jahre und bei den Männern 66 Jahre, eine Steigerung gegenüber 2002 von ca. 4 Jahre. Dieser steigende Lebensstandard ist zum Teil die Folge des verbesserten Bildungssystems, das zeigt, dass das Bildungssystem in Guatemala seit der Gründung von PRONADE 1996, mit Hilfe der Bevölkerung, der Unterstützung der Regierung und der NGOs bereits einen Fortschritt verzeichnet und noch einen größeren verspricht. Ohne Hilfe von außen wird es aufgrund der ökonomischen Schwierigkeiten des Landes nicht möglich sein, allen Kindern in Guatemala, auch den sozial benachteiligten, den Zugang zu ausreichender Bildung zu ermöglichen, denn die Schwachstelle des Bildungssystems ist die Finanzlage des Staates, besonders des Bildungsministeriums. Dem Staat fehlen die Mitteln und manchmal auch der Wille, sich um die Bildung der Gesamtbevölkerung zu kümmern. Besonders in ländlichen Gebieten wird es wichtig sein, ein qualitätsvolles Bildungssystem mit Lehrmaterial, Lehrer, speziell auch auf die besonderen Lebensumstände der ländlichen Bevölkerung ausgerichtet, und ausreichende Schulgebäude, bereit zu stellen. Aber auch die sozial benachteiligte städtische Bevölkerungsschicht benötigt spezielle Unterstützungsmaßnahmen. Mit Hilfe der NGOs in Guatemala, wie man am Beispiel ‚Safe Passage’ sehen kann, wird versucht durch Patenschaften, Sponsoren und Spendengelder, auch den ärmsten Kindern und Familien, den Zugang zu Bildungsinstitutionen und damit ihre Zukunft zu sichern. Die NGOs in Guatemala wissen, dass es wichtig ist, westliche und städtische Einflüsse nach Guatemala zu bringen, aber zugleich die traditionellen und kulturellen Besonderheiten nicht aus den Augen zu lassen. Westliche und städtische Merkmale, sollten mit traditionellen und kulturellen Lebensumständen verbunden werden, denn die indigene Bevölkerung Guatemalas (macht den größten Teil der Bevölkerung in Guatemala aus) muss die Möglichkeit haben ihre Kultur und Tradition fortzuführen und sie selbst weiterzuentwickeln. Die Bedürfnisse der Bevölkerung müssen berücksichtigt und unterstützt, werden. Am Beispiel der NGO ‚Safe Passage’, zeigt sich, dass sich der Titel meiner Diplomarbeit nicht bestätigt. ‚Safe Passage’ gibt den Kindern und deren arbeitenden Familien in der Müllhalde, die Möglichkeit, Schulen zu besuchen, ermöglicht ihnen, mit Hilfe von Unterstützung, Patenschaften, Sponsoren und Geld- und Sachspenden, Schulmaterial und Transport zufinanzieren. Es ist möglich, die Qualität zu verbessern, wenn man den Gründen und Ursachen für Störungen und Diskriminierungen im Bildungssystem nachgeht und diese versucht zu beseitigen. Es müssen alle, Regierung, Organisationen, Lehrkörper, Eltern, Schüler und Schülerinnen, usw. über Lösungsmöglichkeiten und Problembekämpfungen nachdenken und gemeinsame Maßnahmen ergreifen, auf die wesentlichen Elemente eingehen und somit die Qualität der Bildung verbessern. Neben diesen Lösungen muss die Verbesserung der Kompetenz von Lehrkräften und deren Arbeitsbedingungen stehen, die nötige Infrastruktur muss geschaffen werden, damit genügend Klassenräume für Schüler und Schülerinnen vorhanden sind. Bildung muss bis in die ländlichen und ärmeren Gebiete Guatemalas vordringen, aber auch den Kindern, zum Beispiel in Müllbergen, die Chance auf Bildung gewährleisten. Und wenn, auf der Ebene des politischen Dialogs, die Verknüpfung zwischen Bildungs- und Entwicklungspolitik und eine bessere Unterrichtsqualität entstünde, käme es in Guatemala Schritt für Schritt zu den notwendigen Ressourcen, die gebraucht werden, um in allen Bereichen, soziökologisch, genderspezifisch und entwicklungspolitisch, Guatemalas Fortschritte zu erreichen. Ein Leben im Müll- keine Chance auf Bildung?- Nein, es gibt sehr wohl eine Chance für alle, für die ärmsten der ärmsten Kinder und Erwachsenen. Es braucht dazu zusätzliche Unterstützung der Nicht-Regierungsorganisationen, ohne Hilfe von außen, wird es Guatemala nicht schaffen, Bildung für alle zu gewährleisten. An den Zahlen und Fakten von 1996, 2002 und 2009 sieht man, dass es schon eine Veränderung gibt, ein langsamer Prozess, der aber nur mit Unterstützung von außen weiter fortgesetzt werden kann, damit mit einer zu erreichenden Nachhaltigkeit das and in ferner Zukunft seine Entwicklung selbstständig weiterführen wird können.
Abstract
(Englisch)
The socioeconomic development in Guatemala shows the positive changing of the school system. The growing numbers of the students, the development of Non-Governmental Organisations (NGO) in the education system in Guatemala and the positive further development of the reduction of women discrimination show the positive trend and promise a lot of hope for the future. Guatemala suffers from the history in its cultural, economic and socioeconomic problems, which reflect in the today’s education system. The extreme inequality between income and property, particularly between indigene, rural and urban population is extremely high. The economical poverty in this country causes, in some cases an appreciable food shortage especially in the highland rural areas which leaves its marks on the educational system. A positive development in the education system in the rural areas are difficult to reach, because the lack of the education accommodations could be solved with much more financial help, but the government don’t have such financial options. The alphabetization number 2009 in Guatemala was 75% of the men and 63% of the women population. The life expectancy 2009 from the birth on was 73 years for women and 66 years for men, that’s an accumulation to 4 years since 2002. This increase in life expectancy is partly due to the improved educations systems, which shows that since the establishment of the PRONADE 1996, the education system with the help of the population, the government and the NGOs is getting better and promises to be much better in the future. Without the help from outside it won’t be possible to give all the children in Guatemala the possibility for education. The biggest problem is the financial position in the government. There is no money to help to manage the education system, especially in the rural parts of the country. There should be a high quality education system with material, teachers and buildings. With the help of NGOs in Guatemala, for example ‘Safe Passage’ will be found a way to support the education system. The NGOs know how important the traditional and cultural Aspects are for the indigene families, but also that education is the most important factor for a development. The NGO ‘Safe Passage’ in Guatemala shows that the title of this dissertation isn’t true. ‘Safe Passage’ gives the children and the parents who are working at the garbage dump in Guatemala-City, the possibility to school visits. This project has a lot of support from other people in different countries. They collect money for school material, transport and medicine. The children are half a day in this project to get a good care from special people, a warm meal and 1 or 2 snacks a day. These meals are sometimes the only food the children and parents get. With medical care and the rules of hygiene the project aims for drop in the illnesses from which the people working in the garbage dump suffer more then people working in the town. The children have the opportunity, with the help of different programs, to learn in sports, art, music and English which are important things for their future. NGOs like the one, which is written in this dissertation, are playing an important role in the education system of Guatemala. But the most important thing will be that poor people will like to change their situation by wanting to help themselves. In our time period it’s possible to change the quality of the education system if you know the reasons and cause of discrimination in education and if you try to find solutions. All, government, organisations, teachers, parents and students must think about solutions and a common measure to change the quality of the education system in Guatemala. Next to these changes the government has to work on the improvement of the proficiency on teachers, their working conditions, the necessary infrastructure, that there are enough classrooms for students. Education should be also a part of the poorest and rural parts of Guatemala, because also children from the garbage dump need an education, they need a better future then their parents had. If the politic dialog would help to get a good education system, Guatemala will slowly get resources, which are needed to get in progress in socioeconomic, gender and politic development parts of Guatemala. A life in the garbage- no opportunity for education? - No, there is a chance for all, for the poorest children and parents. It just needs a good support from NGOs, because without the help from outside Guatemala won’t be able to get education for all. On the figures from 1996, 2002 and 2009 we can see a slowly changing progress which will guarantee a future for all, and that Guatemala will start to change by it.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Educationsystem of Guatemala NGOs gender politics and development aspects
Schlagwörter
(Deutsch)
Bildungssystem Guatemala NGOs in Guatemala Gender entwicklungspolitische Aspekte
Autor*innen
Barbara Koch
Haupttitel (Deutsch)
Ein Leben im Müll - keine Chance auf Bildung?
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Rolle von Nicht-Regierungsorganisationen im Bildungssystem in Guatemala - sozioökonomische, genderspezifische und entwicklungspolitische Aspekte
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
149 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Karl Husa
Klassifikationen
74 Geographie > 74.26 Mittelamerika, Südamerika ,
81 Bildungswesen > 81.11 Recht auf Bildung ,
81 Bildungswesen > 81.22 Geschlechterunterschied im Bildungswesen ,
81 Bildungswesen > 81.94 Bildungssysteme, Bildungsinstitutionen: Sonstiges ,
81 Bildungswesen > 81.99 Bildungswesen: Sonstiges
AC Nummer
AC08035584
Utheses ID
7840
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1