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Das lateinamerikanische Exil von Alfredo Bauer und Paul Engel und dessen Darstellung in ihren Werken
Monika Tschuggnall
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Stefan Kutzenberger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.8706
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30264.94812.557262-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Alfredo Bauer flüchtete als Vierzehnjähriger nach Argentinien, Paul Engel als Erwachsener nach Kolumbien. Beide Mediziner, entdeckten in Südamerika ihre schriftstellerische Leidenschaft. In ihrer alten Heimat blieb ihr literarisches Schaffen lange Zeit unbeachtet. Alfredo Bauer ist in Österreich mittlerweile ein bekannter Exilschriftsteller, Paul Engel, bzw. Diego Viga, geriet jedoch fast völlig in Vergessenheit. Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Berührungspunkte und die Darstellung von Heimatverlust werden in dieser Arbeit untersucht. Nachdem die Exilbedingungen in Argentinien und Kolumbien geklärt worden sind, wird auf die Biographien der beiden Schriftsteller eingegangen. Paul Engel hatte sich mit seinen medizinischen Forschungen bereits einen Namen gemacht, als er nach Kolumbien emigrierte. Die Integration war schwierig, doch lernte er schnell Land und Leute kennen. Nach dem Ausbruch des Bürgerkrieges in Kolumbien übersiedelte er nach Ecuador, wo er bis zu seinem Tod 1997 lebte. Alfredo Bauer flüchtete 1939 nach Argentinien. Die Eingewöhnung war für den Pubertierenden leidvoll, doch konnte er sich nach einiger Zeit gut integrieren und lebt bis heute dort. Ein Briefkontakt von Alfredo Bauer und Paul Engel umfasst u. a. eine Kritik der Werke. Die Bewunderung Bauers für Engel wird auch durch dessen Erwähnungen in seinen eigenen Werken deutlich. Sowohl Bauer als auch Engel haben eine Sonderstellung als Exilschriftsteller inne, da keiner von beiden literarisch tätig war, als er ins Exil ging. Dennoch ist die Zuordnung der Exilliteratur berechtigt, da ihre Exilromane die Geschichte von Flucht und Vertreibung erzählen. Beim Vergleich der autobiographischen Exilromane wird die unter-schiedliche Darstellungsweise der Vertreibung und Heimatfindung deutlich. Der auffälligste Unterschied ist, dass Diego Viga in „Die Parallelen schneiden sich“ und in „Das verlorene Jahr“ das Geschehen in subjektiver Darstellungsart schildert, wobei er unterschiedlichste Personen erleben lässt. Alfredo Bauer schildert in „Verjagte Jugend“ das Geschehen anhand eines auktorialen Erzählers. In „Eine Reise“ erinnert sich die autobiographische Figur, Robert Bender, an seine Vertreibung aus Österreich und die schwierige Eingewöhnung ins Exilland. In dieser Mischung aus Essay und Roman zeigen Roberts Erinnerungen – die mit denen des Autors übereinstimmen – die damaligen Erlebnisse. Beiden Schriftstellern ist es gelungen ein authentisches und ergreifendes Zeitdokument zu schaffen, wobei Vigas Werke qualitativ denen von Bauer in keinster Weise unterlegen sind. Die schriftstellerische Qualität kann also nicht ausschlaggebend für Engels Nicht-Rezeption in Österreich sein. Vielmehr ist es der zu seinen Lebzeiten allgemeinen spärlichen Rezeption von Exilschriftstellern in Österreich, sowie den mangelnden Kontakten zu Österreich, zuzuschreiben.
Abstract
(Englisch)
At the age of 14 Alfredo Bauer fled to Argentina, Paul Engel at the age of 31 to Colombia. Both professionally medical scientists, discovered their passion for writing in Latinamerica. In Austria their literary work was disregarded for a long time. Nowadays Alfredo Bauer is well known as an exile writer in Austria, Paul Engel alias Diego Viga fell totaly into oblivion. Similarities, differences, points of contact and the illustration of losing home will be reviewed in this degree dissertation. After explaining the circumstances in Argentina and Colombia at the time of thier flight, the biographies of Engel and Bauer will be described. Engel was already a medical scientist, when he arrived in Colombia. The integration was difficult, but gradually he became acquainted with his new home. Because of the civil war in 1948 he moved to Ecuador, where he lived until his death in 1997. Alfredo Bauer fled to Argentina in 1939. The integration was painful for the teenager, but after a long time he also found a new home. The correspondence between Bauer and Engel contains, among other issues, reviews of thier literary work. Alfredo Bauer’s admiration for Paul Engel is to observe in his mentions of Engel in his own literary works. Both Bauer and Engel have an exceptional position in the category of exile writers, because neither of them was a writer when he had to go into exile. Nevertheless it is justified to call them exile writers because part of their literary work deals with their flight and their lives in the exile country. In the comparison of their exile novels their different form of describing and handling this issue becomes clear. One demonstrative difference is that Diego Viga shows the plot of his stories „Die Parallelen schneiden sich“ and „Das verlorene Jahr“ unexeptionally from a subjective point of view. Different persons experience the inicent, which creates a complex and multi-faceted impression. In Alfredo Bauer‘s novel „Verjagte Jugend“ the plot is told by an auctorial narrator. In Bauer‘s „Eine Reise“ the autobiographical figure, Robert Bender, recalls his flight from Austria and the difficult integration in Argentina. It is a kind of mix of essay and novel and the memories of Robert are equal to the memories of the autor himself. Both Alfredo Bauer and Paul Engel have created an authentic and affecting contemporary document and it shows that Engel‘s work is in no way inferior to Bauer’s work concerning its quality. It demonstrates that the literary quality could not have been the reason for the non-recognation of his literary work in Austria. It can probably be ascribed to the spare reception of exile writers in Austria in his lifetime and the wanting contacts to publishers in his former home-country.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
exile
Schlagwörter
(Deutsch)
Exil
Autor*innen
Monika Tschuggnall
Haupttitel (Deutsch)
Das lateinamerikanische Exil von Alfredo Bauer und Paul Engel und dessen Darstellung in ihren Werken
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
190 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Stefan Kutzenberger
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.94 Literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.96 Vergleichende Literaturwissenschaft: Sonstiges
AC Nummer
AC08038126
Utheses ID
7852
Studienkennzahl
UA | 393 | | |
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