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Geschlechterrollenbilder und Sexualität im Bundesheer der II. Republik
Andreas Mathias Stadler
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Franz Eder
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.8830
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29903.35292.761762-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Arbeit untersucht die institutionelle Vermittlung von Soldatentypen, Soldatinnenimages, Genderrollenbildern und einer Normsexualität durch das Österreichische Bundesheer. Analysiert wurden Werbeplakate des BMLV, die auf der Heeres-Homepage veröffentlichten Fotografien, sowie Publikationen zur Nachwuchswerbung und die zur militärischen Ausbildung aus¬gegebenen Handbücher. Es zeigte sich, dass die Konstruktion und Generierung von Soldatinnenimages, ebenso wie die Sichtweisen im Bereich der Sexualität, zwar einem zeitlichen Wandel unterliegen, aber auch starke Kontinuitäten aufweisen. Wohingegen einmal geschaffene Soldatentypen repetitiv verwendet und eher ergänzt denn ersetzt werden. Diese Ergänzung betrifft auch jene Frauen, die seit 1998 ihren Dienst im Heer als Soldatinnen leisten. Deren Images haben sich von einer sehr rollentypischen und klischeehaften Sichtweise, und einer Verwendung als ‚Uniform-Pin-up-Werbefiguren’, hin zu einer egalitären Darstellungsform gewandelt. Sexualität, so sie in Publikationen und Präsentationen vorkommt oder anklingt, ist noch immer aus männlicher Sicht gedacht, ebenso schwingt gelegentlich die Vorstellung einer gewissen Normsexualität mit. Manche Militärs sehen in den Frauen beim Heer allerdings weiterhin Unterstützerinnen der männlichen Soldaten und einen (sexuellen) Ansporn für ihre ‚Jungs’. Diese Denkweise ist Überlebensstrategie derer, die weiterhin der alten soldatischen Männlichkeitskonstruktion anhängen. Auch wenn die Frauen alleine durch ihre Existenz als Soldatinnen diese Konstruktionen ins Wanken gebracht haben, ist das bipolare Rollenmodell vom kriegerischen, aggressiven Mann und der friedfertigen, lebensspendenden Frau noch immer hegemonial. Das Österreichische Bundesheer sieht und präsentiert sich vorwiegend als modernes Unternehmen und Arbeitgeber, jedoch ist es wenig hilfreich, wenn die Integration von Frauen vornehmlich über den Weg einer beruflichen Gleichstellung beschritten wird. Die Rolle des martialischen Kriegers ist im Bundesheer aus historischen Gründen traditionell unterrepräsentiert gegenüber dem Katastrophenhelfer und dem Soldaten im humanitären Auslandseinsatz. Entgegen dieser üblichen Image-Darstellung vom Katastrophenhilfen-Bundesheer, sollte zukünftig die Soldatin von der Öffentlichkeitsarbeit vermehrt in die Nähe vom eigentlichen ‚Kerngeschäft’ des Militärs gerückt werden. Nur so kann sie mit den klassischen männlichen Soldatentypen auf emanzipatorischer Ebene konkurrenzfähig sein. Auch wenn sich teilweise ein stattgefundener Umdenkprozess aus den hier analysierten Publikationen ablesen lässt, ist ein allumfassender Trend zur Egalität im Österreichischen Bundesheer noch nicht bemerkbar.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Österreich Bundesheer Militär Sexualität Gender Geschlechterbilder Soldat Werbung
Autor*innen
Andreas Mathias Stadler
Haupttitel (Deutsch)
Geschlechterrollenbilder und Sexualität im Bundesheer der II. Republik
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
131 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Franz Eder
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
15 Geschichte > 15.38 Europäische Geschichte nach 1945
AC Nummer
AC08037605
Utheses ID
7958
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
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