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Ruthenische Militärterminologie in der Habsburgermonarchie
Thomas Mocharitsch
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Michael Moser
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.8833
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29337.72764.423354-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit setzt sich mit der historischen und kulturellen Entwicklung der galizischen Ru-thenen in der Habsburgermonarchie, den Ruthenen als k. u. k. Soldaten und ihrer Sprache in der Armee, auseinander. Innerhalb der Armee wurden die Ruthenen hauptsächlich als Infante-risten, Ulanen und Landwehrmänner eingesetzt. Während des 1. Weltkrieges bildeten sie Frei-willigenlegionen, die sog. „Sitsch-Schützen“. Die Gründung dieser Legionen war nur einer von vielen Beweisen, dass die Ruthenen im Gegensatz zu den Polen oder den Tschechen ein besonders treues Volk gegenüber der Monarchie waren („Tiroler des Ostens“). Mit dem auf-keimenden Nationalismus während des 19. Jahrhunderts hatte auch die Armee mit Problemen zu kämpfen, um ihre Mannschaften zusammenzuhalten; die Ruthenen spielten in diesen nati-onalistischen Scharmützeln jedoch nie eine große Rolle. Innerhalb der Mannschaft der k. u. k. Armee dienten ungefähr 115.000 Ruthenen, und in der Landwehr ungefähr 24.000. Sie waren bekannt als besonders gute Soldaten, die man zwar lange ausbilden musste, da sie oft Analphabeten waren, sich aber niemals scheuten den Kriegsdienst auch außerhalb der Heimat anzutreten. Innerhalb des Offizierskorps lassen sich jedoch überhaupt nur insgesamt 67 Ruthenen feststellen. Es bleibt anzunehmen, dass die Ru-thenen aufgrund ihrer kulturell eingeschränkten Möglichkeiten als „bäuerliches Volk“ schlechtere Chancen hatten, ihren intellektuellen Nachwuchs – den es in nicht geringem Ausmaße gegeben hat – in das Offizierskorps einzubringen. Die Fremdsprachenkenntnisse der k. u. k. Offiziere waren aufgrund der relativ liberalen Spra-chenpolitik der Armee sehr hoch. Neben Deutsch, das die Kommando- und Dienstsprache in der Armee bildete, musste der Offizier auch noch Französisch und eine zweite Landessprache als Regimentssprache erlernen. Obwohl die Ruthenen ganze Infanterie- und Kavalleriere-gimenter bildeten, konnten nur 5 % der Berufsoffiziere Ruthenisch sprechen. Als Regiments-sprache wurde Ruthenisch in nicht weniger als 60 Regimentern der Streitkräfte der Monarchie gesprochen. Ein durch Recherche bei Orginalquellen erstelltes Glossar beinhaltet einen Teil der ruthenischen Militärterminologie in der Armee der Habsburgermonarchie zwischen 1848 und 1918. Diese Arbeit versucht zu zeigen, dass viele Termini der ruthenischen Militärterminologie im Laufe ihrer historischen Entwicklung verschiedene orthografische Varianten und semantische Doppelbenennungen entwickelt haben. Außerdem wurde ein Vergleich mit Äquivalenten der ukrainischen Gegenwartssprache angestellt, welcher dieses Ergebnis bestätigen konnte. Die meisten Termini wurden aus dem Deutschen, dem Polnischen und dem Russischen entlehnt oder durch diese Sprachen aus anderen westeuropäischen Sprachen vermittelt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Ruthenen Ukrainer Ruthenisch Militärterminologie Militärfachsprache Galizien
Autor*innen
Thomas Mocharitsch
Haupttitel (Deutsch)
Ruthenische Militärterminologie in der Habsburgermonarchie
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
126 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Moser
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.24 Gruppensprachen, Fachsprachen, Sondersprachen
AC Nummer
AC08047328
Utheses ID
7961
Studienkennzahl
UA | 243 | 361 | |
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