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Komplizierte Trauer bei älteren Menschen und der Zusammenhang mit Copingstrategien, Kohärenzgefühl und Todesumstand
Julia Mahler-Hutter
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Brigitte Lueger-Schuster
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.8837
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30197.59843.564761-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Studie beschäftigte sich mit der Frage, ob sich Personen mit komplizierter Trauer im Copingverhalten und im Ausmaß an Kohärenzgefühl von Personen ohne komplizierte Trauer unterscheiden. Zudem war es das Ziel zu prüfen, ob der Todesumstand des verstorbenen Partners mit der Trauerreaktion zusammenhängt. Dabei wurde zwischen plötzlichem und erwartetem Tod unterschieden. Schließlich wurde geprüft, ob sich die Personen in der depressiven und der PTSD Symptomatik voneinander unterscheiden. Insgesamt umfasst die Stichprobe 37 Personen, deren Partner verstorben sind. Die Befragung erfolgte in Wien und Niederösterreich. Ausschlusskriterium war das Vorliegen einer demenziellen Erkrankung. Das Alter der Befragten lag zwischen 62 und 92 Jahren. Es gab 27% männliche und 73% weiblichen Probanden. Der Partnerverlust lag zwischen 6 und 30 Monaten vor dem Zeitpunkt der Befragung. 30 Personen (81%) zeigten keine komplizierte Trauerreaktion, 7 Personen (19%) hingegen schon. Als Testverfahren kamen das Coping Inventory for Stressful Situations (CISS), die Sense of Coherence Scale (SOC), der Fragebogen zur Komplizierten Trauer, die Geriatric Depression Scale (GDS) und die PTSD Checklist-Civilian Version (PCL-C) zum Einsatz. In dieser Untersuchung zeigten Personen mit komplizierter Trauer ein geringeres Ausmaß an Kohärenzgefühl als die Teilnehmer ohne komplizierte Trauer (z = -3,395; p < 0,01). Es wurden auch signifikant höhere Depressionswerte bei den kompliziert trauernden Probanden festgestellt (z = -3,778; p < 0,01). In der PTSD-Symptomatik unterschieden sich die beiden Gruppen nicht (z = -0,952; p = 0,370). Bezüglich des Copingverhaltens wurde festgestellt, dass die Probanden mit komplizierter Trauer stärker auf emotionsorientierte Strategien zurückgriffen (z = -3,255; p < 0,01). Im problemorientierten und vermeidenden Copingverhalten unterschieden sich diese jedoch nicht von den Teilnehmern ohne komplizierte Trauer. Auch zwischen den Geschlechtern wurde kein Unterschied im Copingverhalten gefunden. Aufgrund der geringen Anzahl plötzlich verstorbener Partner konnte nicht überprüft werden, ob sich Personen mit komplizierter Trauer von Personen ohne komplizierte Trauer bezüglich des Todesumstands der verstorbenen Partner unterscheiden. Aufgrund mangelnder Stichprobenrepräsentativität sollten die Ergebnisse keiner Verallgemeinerung unterzogen werden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Trauer Coping Kohärenzgefühl Todesumstand Alter
Autor*innen
Julia Mahler-Hutter
Haupttitel (Deutsch)
Komplizierte Trauer bei älteren Menschen und der Zusammenhang mit Copingstrategien, Kohärenzgefühl und Todesumstand
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
111 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Lueger-Schuster
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC08048269
Utheses ID
7963
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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