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Foibe in der Venezia Giulia in den Jahren 1943 - 1945
grausamer Höhepunkt eines über zwei Jahrzehnte dauernden Antagonismus zwischen Italienern und Slawen
Thomas Pfaffstaller
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Arnold Suppan
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.8904
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30396.00985.823661-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die hier vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den in den Jahren 1943 und 1945 vorgekommenen Foibe- Massaker im Triestiner Hinterland und der istrischen Halbinsel. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Rolle der italienischen Kommunistischen Partei und ihrer Partisaneneinheiten. Die Aktivitäten des PCI und ihrer Partisaneneinheiten haben im Nachkriegsitalien lange Zeit heftigste Kontroversen zwischen den Regierungs- und Oppositionsparteien ausgelöst. Lange Zeit, und zum Teil noch immer, wurden sowohl von linken als auch rechten Parteien Unwahrheiten über die Massaker an italienischen Zivilisten und Mitgliedern der faschistischen Streitkräfte und Polizeieinheiten verbreitet. Man versuchte sich gegenseitig die Schuld oder Mitschuld an den damaligen Vorkommnissen in die Schuhe zu schieben, um somit einer kritischen Auseinandersetzung der politischen Entscheidungen besagter Parteien während der Kriegszeit zu entgehen. Im letzten Teil dieser Arbeit geht es darum, die Geschehnisse der Jahre 1943 und 1945 ins richtige Licht zu stellen. Dabei handelt es sich nicht wie oft von italienischen Politikern behauptet, um einen versuchten Genozid an der italienischsprachigen Bevölkerung der Venezia Giulia seitens der jugoslawischen Partisanen, sondern vielmehr um außer Kontrolle geratener Kampfhandlungen mitten in der Wirren des Zweiten Weltkrieges. Die Macht- und Besitzansprüche der jugoslawischen Kommunisten, gepaart mit der Angst vor einer politischen Isolation seitens der italienischen Kommunisten ergaben ein kriegerisches Szenario, in welchem einzelne jugoslawische Partisaneneinheiten (mit Beteiligung italienischer Partisanen) sich zu menschenverachtenden Taten verleiten ließen. Eine in der gesamten Arbeit immer wieder anzutreffende Thematik ist der von mir besonders oft erwähnte Zusammenhang zwischen den zwanzig Jahren faschistischer Herrschaft in Italien und des besetzten Gebieten Sloweniens und den späteren Foibe-Masskarn in der Venezia Giulia. Genau dieser Aspekt wurde lange Zeit in den Diskussionen um die Foibe-Massaker ausgeblendet und führte zu vielen Missverständnissen unter den Angehörigen der Opfer. Erst in den aktuelleren zum Thema erschienenen Arbeiten wird dieser Konnex verstärkt hervorgehoben und zusätzlich als Argument gegen die These eines versuchten systematischen Genozides an der italienischsprachigen Bevölkerung der Region verwendet. Der fehlende politische Wille diese Argumentationslinie zu verfolgen bewegte mich dazu verstärkt darauf aufmerksam zu machen, da man nur mit Hilfe dieser oft verschwiegenen Basiskenntnisse die Massaker im julischen Karstgebirge objektiv betrachten kann.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Foibe Faschismus Partisanen
Autor*innen
Thomas Pfaffstaller
Haupttitel (Deutsch)
Foibe in der Venezia Giulia in den Jahren 1943 - 1945
Hauptuntertitel (Deutsch)
grausamer Höhepunkt eines über zwei Jahrzehnte dauernden Antagonismus zwischen Italienern und Slawen
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
113 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Arnold Suppan
Klassifikation
15 Geschichte > 15.67 Italien
AC Nummer
AC08047832
Utheses ID
8026
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
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