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Menschenrechte - eine Religion?
eine Betrachtung ausgehend von Bentham, Marx, Stirner und Nietzsche
Michaela Kramer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Alfred Pfabigan
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.8928
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29145.93264.804355-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit stellt den Versuch dar, die Menschenrechte als Religion zu denken. Ziel ist es aufzuzeigen, dass Religion und Menschenrechte nur scheinbar diametral gegenüberstehen, und dass, wenn Menschenrechte sich wirklich als neue Religion entpuppen, ihnen neben deren positiven Effekten auf die Gesellschaft auch deren Nachteile eigen sind. Der Begriff Menschenrecht steht für formelle, also rechtlich fixierte Deklarationen ebenso wie für ideelle, noch nicht rechtlich verankerte Forderungen. Beide basieren auf der „Idee von Menschenrechten“ – nämlich dem Naturrechtsgedanken, dass jedem Menschen aufgrund seiner Natur, seiner Würde, seiner Vernunft o.ä. gewisse Rechte zustehen. Diese Idee wird von Bentham, Marx, Stirner und Nietzsche kritisiert. Im ersten Teil der Arbeit werden ihre Ausführungen über die Menschenrechte in Zusammenhang mit ihrem Verständnis von Mensch, Gesellschaft, Religion und Recht gebracht. Es ist nicht ein geteiltes Menschenbild, das sie trotz ihre unterschiedlichen bis konträren Auffassungen in der Ablehnung der Menschenrechte als Religion vereint, sondern die Zurückweisung von jeglicher Naturrechtsidee und die Bestimmung der Religion über ihre Funktion. Für das 19. Jahrhundert lässt sich ein Verfall der philosophischen Relevanz der Menschenrechte ebenso feststellen, wie die Zunahme des individualistischen Machtanspruchs auf Kosten der Forderung nach Rechten für den Einzelnen. Am Ende des 2. Weltkrieges kommt es zu einer neuerlichen Inthronisierung der Menschenrechte durch die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der UNO. Doch schützt die Verrechtlichung vor dem Vorwurf, dass sie wie eine Religion agieren? Für den zweiten Teil der Arbeit wird die Arbeitshypothese von Durkheim herangezogen, um die Menschenrechte nun auf Merkmale von Religion zu untersuchen: Institution, Dogmatik, Religionsgründer und „Gott“. Dabei werden ebenso die Diskussionen rund um Begründungsproblematik, Eurozentrismus und geschichtlicher Entwicklung nach skizziert. Auch diese Untersuchung zeigt die starke Ähnlichkeit von Menschenrecht und Religion auf. Bleibt die Frage, ob die Menschenrechte als Religion eine neue Hoffnung darstellen können, oder alte Strukturen mitsamt Dogmatik und Intoleranz konservieren. Um diese aufzubrechen, den Dogmatismus zu umgehen und die Begründungsproblematik durch die Aufgabe der Naturrechtsidee als Überrest des 18. Jahrhundert zu ermöglichen, sollen mit Lyotard die Menschenrechte eine theoretische Begründung im Konsens der Experten finden und ihre praktische Anwendung durch Walzers Idee der „Universalisierbarkeit“, ohne sich dabei in einem Kulturrelativismus zu verlieren. Abbildung von Benthams Panopticon © Deakin University 2010

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Menschenrechte Religion Bentham Marx Stirner Nietzsche
Autor*innen
Michaela Kramer
Haupttitel (Deutsch)
Menschenrechte - eine Religion?
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Betrachtung ausgehend von Bentham, Marx, Stirner und Nietzsche
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
128 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Alfred Pfabigan
Klassifikation
08 Philosophie > 08.38 Ethik
AC Nummer
AC08060081
Utheses ID
8049
Studienkennzahl
UA | 296 | | |
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