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Mortalitätssalienz und Steuercompliance
eine Analyse der Steuercompliance in Bezug auf Terrormanagement, Mortalitätssalienz und Nachvollziehbarkeit von Motiven in Zusammenhang mit Steuerdelikten
Bernhard Pöckl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Erich Kirchler
DOI
10.25365/thesis.9115
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30146.43616.712654-8
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit soll zeigen welche Erklärungsansätze die Terror Management Theorie sowie die Nachvollziehbarkeit von Motiven in Bezug auf Steuercompliance liefern kann.
Steuerhinterziehung und Steuervermeidung sind weit verbreitete Phänomene, die in unterschiedlichsten Ländern beobachtet werden können. Zudem wird Steuerhinterziehung im Vergleich zu anderen Delikten mit weitaus geringerem persönlichen oder volkswirtschaftlichen Schaden meist als Kavaliersdelikt angesehen. Da aber nicht jeder Mensch Steuern hinterzieht, im Gegenteil die meisten Menschen ihre Steuern sogar ordnungsgemäß abführen, stellt sich die Frage welche Faktoren wirksam werden und entscheidend sind, warum bestimmte Personen Steuern hinterziehen und andere eben nicht. Neben einer Vielzahl von ökonomischen und sozialpsychologischen Faktoren bietet die Terror Management Theorie einen Erklärungsansatz, unter welchen Umständen es wahrscheinlich ist, dass Menschen Steuern zahlen. Die Terror Management Theorie beschreibt den Umgang eines Individuums mit erlebter existentieller Angst. Sie besagt, dass Menschen unter Bewusstwerdung der eigenen Sterblichkeit moralischer handeln als unter neutralen emotionalen Zuständen.
Aufbauend auf zahlreiche Studien, die den Einfluss der wahrgenommenen subjektiven Vergänglichkeit auf moralische Urteile nachweisen konnten, wurde ein Versuchsdesign entworfen welches die Auswirkung von positiver Mortalitätssalienz auf die moralische Bewertung von Steuersünder und Steuerdelikt, sowie die eigene Bereitschaft Steuern zu zahlen aufzeigen sollte. Mittels eines Onlinefragebogens sollten die Versuchspersonen mehr und weniger nachvollziehbare Steuerdelikte, welche in einer Vignette zu Beginn der Befragung beschrieben waren, moralisch bewerten. Um die eigene Sterblichkeit salient zu machen, wurde die existentielle Angst mittels visuellem Priming manipuliert. Hierfür wurden zu Beginn des Fragebogens Bilder gezeigt, welche an die eigene Vergänglichkeit beziehungsweise an Leben, Glück und Unsterblichkeit erinnern. Der Kontrollgruppe wurde kein visuelles Stimulusmaterial vorgelegt. Zusätzlich wurden einige demographische Daten erhoben, welche einen möglichen Einfluss haben.
Die Stichprobe bestand aus 340 Personen. Die Daten wurden mittels multivariater Kovarianzanalyse ausgewertet.
Die Ergebnisse dieser Studie stützen nicht die Annahme, dass das Ausmaß wahrgenommener existentieller Angst einen Einfluss auf die moralische Bewertung des Steuersünders und des Steuerdeliktes sowie die eigene Bereitschaft Steuern zu zahlen hat. Lediglich die Nachvollziehbarkeit der Motive zeigte einen Einfluss.
Gründe für diese Ergebnisse könnten einerseits in der Art der Operationalisierung der Mortalitätssalienz, andererseits im Entwurf der Studie als between-subject-Design liegen.
Abstract
(Englisch)
This thesis shall give an explanation for the relation between the terror management theory as well as the traceability of motives and tax compliance.
Tax evasion and tax avoidance are wide-spread phenomena. Compared to other delicts that lead to lower economic or personal losses tax evasion is soften seen as a petty crime. However, since most people pay their respective taxes according to the law, it is the question what are the decisive factors that influence people’s tax behaviour. In addition to various economic and social-psychologic factors the terror management theory can be a further approach explaining tax compliance. The terror management theory describes the ways of an individual to cope with existential fear. It states that thoughts of mortality increase an individual’s moral behaviour positively.
Based on multiple studies that could prove the influence of death salience on moral judgements an experimental design was created to show how death salience affects the moral valuation of tax crimes and tax evaders as well as it affects the willingness to pay taxes. By the means of an online questionnaire, participants were asked to morally valuate more or less traceable tax crimes which were described in a scenario upfront. Mortality was made salient using visual priming, i.e. participants were shown images reminding them about their own mortality. Vitality was made salient using footage reminding them about life, fortune and immortality. The control group was not given any kind of visual material. Additionally, the survey collected demographic data which could have an influence.
The sample size of the survey was 340 participants. A multivariate analysis of covariance was calculated.
The findings of this study do not support the assumption that thoughts of mortality have an effect on the moral valuation of tax crimes and tax evaders as well as the willingness to pay taxes. Only the traceability of motives was shown to have an effect.
Reasons for these results can be assumed to be found in the operationalization of death salience as well as in the study’s conception as a between-subject design.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
tax tax compliance norms motives terror management theory mortality salience
Schlagwörter
(Deutsch)
Steuern Steuercompliance Normen Motive Terror Management Theorie Mortalitätssalienz
Autor*innen
Bernhard Pöckl
Haupttitel (Deutsch)
Mortalitätssalienz und Steuercompliance
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Analyse der Steuercompliance in Bezug auf Terrormanagement, Mortalitätssalienz und Nachvollziehbarkeit von Motiven in Zusammenhang mit Steuerdelikten
Paralleltitel (Englisch)
Mortality salience and tax compliance
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
113 S. : Ill., graf. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Erich Kirchler
AC Nummer
AC08095570
Utheses ID
8217
Studienkennzahl
UA | 298 | | |