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Vergleich ausgewählter ÖPUL-Maßnahmen mit dem niederösterreichischen Ökopunkteprogramm
Daniel Schmid
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Betreuer*in
Erwin und Schönhart, Martin Schmid
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.9428
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29344.32582.104463-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Agrarumweltprogramme wurden in Europa in den 1980er Jahren erstmals angeboten, um die Umweltverschmutzung durch den landwirtschaftlichen Sektor einzudämmen. Das erste österreichische Agrarumweltprogramm (ÖPUL) wurde mit dem Beitritt zur Europäischen Union (EU) wirksam. Seit 1995 ist schon das vierte ÖPUL in Kraft. Laut Umweltbundesamt stehen im ÖPUL 2007 um 18% weniger Geldmittel zur Verfügung verglichen mit dem Vorgängerprogramm ÖPUL 2000. Der effiziente Einsatz öffentlicher Geldmittel ist unabdingbar um die bisher erbrachten Umweltleistungen auch in den Nachfolgeprogrammen zu ermöglichen. Im Rahmen dieser Diplomarbeit werden daher das ÖPUL und das Ökopunkteprogramm, welches als Einzelmaßnahme im ÖPUL angeboten wird, einem Vergleich unterzogen, um Informationen über das Programmdesign und die Programmwirkung bereitzustellen. Damit soll beantwortet werden worin die Unterschiede, Stärken und Schwächen des Ökopunkteprogramms gegenüber dem ÖPUL 2007 liegen. Dazu werden im ersten Teil der Diplomarbeit Vergleichskriterien, die aus wissenschaftlichen Arbeiten übernommen worden sind, beschrieben und in einem Kriterienkatalog zusammengefasst. Anschließend wird der Vergleich anhand der Vergleichskriterien Targeting, Additionality, ökologische Effektivität, Flexibilität und Training vorgenommen. Indikatoren für die fünf ausgewählten Vergleichskriterien dienen dazu den Vergleich nachvollziehbar und verständlich durchführen zu können. Je nach Indikator erfolgt der Vergleich auf Gesamtprogrammebene und/oder auf Einzelmaßnahmenebene. So weist das ÖPUL auf Gesamtprogrammebene kein Targeting auf, da es für LandwirtInnen in ganz Österreich angeboten wird (horizontaler Ansatz), während das Ökopunkteprogramm auf das Land Niederösterreich beschränkt ist. Auf Einzelmaßnahmenebene weisen beide Programme Elemente von Kostentargeting auf, wobei im ÖPUL zusätzlich noch räumliches Targeting bei einzelnen Maßnahmen verwendet wird. Die Additionality des ÖPUL und des Ökopunkteprogramms können nicht eindeutig bestimmt werden. Es kann jedoch festgehalten werden, dass durch die Programme zusätzliche Bewirtschaftungsmaßnahmen vorgeschrieben werden, welche über die gesetzlichen Mindestbestimmungen hinaus reichen. Die ökologische Effektivität des ÖPUL wurde anhand der Flächenteilnahmezahlen beschrieben. So konnten die Einzelmaßnahmen Biologische Wirtschaftsweise und Umweltgerechte Bewirtschaftung von Acker- und Grünlandflächen (UBAG) eine positive Teilnahmeentwicklung zwischen 2000 und 2008 verzeichnen, während bei anderen untersuchten Einzelmaßnahmen abnehmende Flächenteilnahmezahlen zu beobachten sind. Beim Ökopunkteprogramm stieg die Flächenteilnahme zwischen 2000 und 2008 auf 94.271 Hektar an, was mehr als eine Verdoppelung ist. Die Flexibilität des ÖPUL und des Ökopunkteprogramms unterscheiden sich je nach Vergleichsebene. So kann das ÖPUL auf Gesamtprogrammebene als flexibel eingestuft werden, da LandwirtInnen nicht alle 29 Einzelmaßnahmen im ÖPUL umsetzen müssen. Auf Einzelmaßnahmenebene jedoch ist das Ökopunkteprogramm wesentlich flexibler, da LandwirtInnen unter anderem eine Mindestpunkteanzahl an Ökopunkten über die Programmperiode hindurch aufrecht erhalten müssen. Um den LandwirtInnen ein besseres Verständnis der einzelnen Bewirtschaftungsmaßnahmen auf die Umwelt zu vermitteln, werden im ÖPUL bei einzelnen Maßnahmen verpflichtende Schulungen bzw. Lehrgänge vorgeschrieben, während beim Ökopunkteprogramm freiwillige Trainings für LandwirtInnen angeboten werden. Unter der Annahme einer weiteren Reduzierung der öffentichen Geldmittel für Agrarumweltprogramme sind Anpassungen im Programmdesign der beiden österreichischen Agrarumweltprogramme vorhersehbar. Eine stärkere Berücksichtigung der unterschiedlichen Kosten (Transaktions-, Umsetzungs-, Opportunitätskosten, etc.) von Agrarumweltmaßnahmen könnte zu mehr ökonomischer Effizienz von Agrarumweltprogrammen beitragen.
Abstract
(Englisch)
The first agri-environmental programs in Europe were offered in the 1980s to reduce the pollution caused by the agricultural sector. The first Austrian agri-environmental program (ÖPUL) has been implemented when Austria has joined the European Union (EU). Since then four programs have been implemented. The funds of ÖPUL 2007 are 18% lower than the ones of ÖPUL 2000 according to the Umweltbundesamt. Therefore, it is important to use these funds efficiently to maintain environmental services produced by farmers beyond 2013. In the framework of this diploma thesis, the ÖPUL and the Ecopoint Program of Lower Austria, which is part of the ÖPUL, have been compared to provide informations on program design and environmental effects. The aim of this thesis is to outline the differences, strengths and weaknesses of the Ecopoint Program compared to the ÖPUL 2007. In the first part of the thesis, criteria which have been adopted from scientific literature will be described and summarized in a list of criteria. The comparison has been carried out for the criteria Targeting, Additionality, Ecological Effectiveness, Flexibility and Training. Indicators for the five criteria have been defined to make the comparison more transparent. Dependend on the indicators, the comparison was carried out for the whole programs and/or for single measures. The ÖPUL is offered for all farmers across Austria (horizontal approach). Thus, the whole program is not targeted, while the Ecopoint Program is only available to farmers in Lower Austria, which makes it to a more targeted program. Both the ÖPUL and the Ecopoint Program employ cost targeting in single measures, whereas the ÖPUL also follows spatial targeting with some single measures. The Additionality of both schemes is difficult to assess. However, it must be noted that both the ÖPUL and the Ecopoint Program require farmers to use environmentally friendly farming methods that go beyond the mandatory minimum production standards. The ecological effectiveness has been assessed with the area under the program. The ÖPUL measures organic farming and environmentally friendly agriculture on arable land and grassland record a positive area development between 2000 and 2008, while other measures record negative area developments. The Ecopoint Program could duplicate its area between 2000 and 2008 to 94.271 ha. The ÖPUL is flexible with respect to implementation of single measures by farmers. The Flexibility of the Ecopoint Program is bounded by its requirement to maintain a minimum amount of ecopoints during the program period. Farmers in the ÖPUL have to attend courses, which shall raise their environmental awareness and expertise. Farmers in the Ecopoint Program can voluntarily attend courses organized by the Ökopunkteverein. It is very likely that adaptations for the ÖPUL and the Ecopoint Program are necessary. Therefore, more emphasis on considering the different costs (transaction costs, implementation costs, opportunity costs, etc.) in implementing agri-environmental measures could increase the economic efficiency of agri-environmental programs.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Agri-environmental programs ÖPUL Ecopoint Program of Lower Austria additionality targeting ecological effectiveness flexibility training economic efficiency
Schlagwörter
(Deutsch)
Agrarumweltprogramme ÖPUL Ökopunkteprogramm Additionality Targeting ökologische Effektivität Flexibilität Training ökonomische Effizienz
Autor*innen
Daniel Schmid
Haupttitel (Deutsch)
Vergleich ausgewählter ÖPUL-Maßnahmen mit dem niederösterreichischen Ökopunkteprogramm
Paralleltitel (Englisch)
Comparison of selected ÖPUL-measures with the Ecopoint program of Lower Austria
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
75 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Erwin Schmid
Klassifikationen
83 Volkswirtschaft > 83.63 Volkswirtschaftliche Ressourcen, Umweltökonomie ,
83 Volkswirtschaft > 83.66 Agrarwirtschaft
AC Nummer
AC08126814
Utheses ID
8499
Studienkennzahl
UA | 140 | | |
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