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Conflict transformation through international organizations
Birgit Kirsten Müllner-Akubue
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Otmar Höll
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.9505
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29282.13269.940069-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Entstehende Konflikte mit Ursprung in oder unter Beteilung einer Region, welche durch eine internationale Organisation zusammengehalten wird, tragen einen impliziten Handlungsappell an letztere in sich. Beabsichtigte sowohl als auch unbeabsichtigte Auswirkungen von Hand-lungen als auch Unterlassungen internationaler Organisationen, welche auf diese Weise aus-gelöst wurden, wirken sich umgestaltend auf den gegenständlichen Konflikt aus. Diese Dis-sertation analysiert eingehend die Konflikttransformationsgeschichte der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) auf der einen Seite, sowie jener der Assoziation Südost-asiatischer Staaten (ASEAN) auf der anderen. Während der Zugang durch die OAS ein über-wiegend formaler, legalistischer und faktischer war, verfolgte die ASEAN eine vielmehr in-direkte, jedoch stärker holistisch geprägten Kurs. Die OAS entwickelte unterschiedliche Werkzeuge, um den meist zwischen zwei ihrer Mitglieder entstehenden Konflikten zu begegnen, diese aufzuklären und so auf eine De-eskalation hinzu-wirken. Demgegenüber hat die ASEAN nie den Anspruch auf Verantwortlichkeit über die Schlichtung von überwiegend bilateral ausgerichteten Konflikten erhoben; stattdessen zielte sie darauf ab die Länder inner- sowie außerhalb der Region, welche dazu dispositioniert schienen, Konflikte zu verursachen, verstärkt zu integrieren. Im Laufe der Jahrzehnte änderten beide Organisationen die von ihnen verfolgte Strategie und Sicherheitspolitik. Für die OAS gewann die Frage, welchen Status ihre Mitglieder Demokratie und Menschenrechte zugestanden insofern an Bedeutung, als dieser Umstand zunehmend als Faktor mit Konfliktrelevanz eingeschätzt wurde. Dies führte schließlich dazu, dass die OAS verschiedene Entitäten und gesetzliche Grundlagen zum Zwecke der Beobachtung und des Schutzes von Demokratie und Menschenrechten auf dem amerikanischen Kontinenten schuf. Im Gegensatz dazu erkannte die ASEAN, dass sie regionale sowie globale Konfrontationen am besten dadurch vermeidet, indem sie Länder mit erheblichen Interessen in Südostasien ver-stärkt einbindet. Dazu verfolgte die Assoziation einen zweifache Zugang: einerseits rief sie zahlreiche Plattformen ins Leben, mit dem Ziel das unter den daran teilnehmenden Staaten von inner- und außerhalb der Region, entstehende Vertrauen zu erhöhen. In Hinblick auf Süd-ostasien selbst, verfolgte die ASEAN eifrig eine beschleunigte Umsetzung der von ihren Gründungsvätern ersonnen „Ein Südostasien“-Vision, indem sie darum bestrebt war alle Länder der Region als Mitglieder zu gewinnen, und dies trotz weltweit geäußerter Kritik an dieser Politik. Und obgleich beide Organisationen eine vorhersehbare Neigung zeigten, Konfliktsituationen einzudämmen, so entwickelten sie unterschiedliche Stile, mit denen sie herannahenden Dis-puten begegneten. Wie ausgeführt, sind die hierbei zur Anwendung gelangenden Methoden und Modi bedingt durch die, den Organisationen zugrundeliegenden normativen und ideellen Strukturen. Gemeinsame Ideen und gemeinsames Wissen als auch Identitätsüberlappungen sind entscheidende Kriterien in Hinblick auf Fragen wie, was eine Bedrohung grundsätzlich überhaupt ausmacht, oder wie Sicherheit zu definieren ist. Das zugrundeliegende Verständnis über die Welt und über sich selbst beeinflussen direkt wie Internationale Organisationen auf eine gegebene Konfliktsituation reagieren. Auf die sich entfaltenden Konflikttransformations-erfolge angewandte konstruktivistische Konzepte erlauben, wie gezeigt wurde, wertvolle Ein-sichten, welche über jene die auf die klassischen Erklärungsansätze von Machtbalance und Interessenpolitik zurückführbar sind, hinausgehen.
Abstract
(Englisch)
Emerging conflicts emanating from or involving a region bound together through an overarch-ing International Organization in most cases bring with them an implicit call on the latter to act in one way or the other. The intended and unintended impact of International Organiza-tions’ actions and omissions thus precipitated transform the conflict in question as a conse-quence. This dissertation provides a detailed analysis of the conflict transformation history of the Organization of American States (OAS) on the one, and of the Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) on the other hand. Whereas the OAS’s approach proved to be pre-dominantly formal, legalistic, and factual, ASEAN followed a more indirect, albeit overall more holistic course. While the OAS was mostly confronted with disputes between two of its members and devel-oped various tools it tasked with bringing clarification and thus hoped-for de-escalation to the various conflicts, ASEAN abstained from claiming responsibility for handling mainly bilaterally conceivable conflicts but instead sought to integrate into its realm regional as well as extra-regional countries that were likely to cause serious controversies. Over the decades both IOs changed the strategy and general security policy they pursued. In the case of the OAS, the status human rights and democracy enjoyed among its members were increasingly seen as factors playing a significant role in the development of many con-flicts. Hence, various bodies and legal documents were established with the aim to monitor and safeguard democratic governance and the protection of human rights in the western hemisphere. In contrast the ASEAN realized that regional and global confrontations are best averted by engaging the countries with considerable interests in the southeast Asian area. Thus ASEAN pursued a twofold approach: it undertook to establish a number of cooperation platforms with the goal to create increasing confidence among its participants located in- and outside of the Association; internally, ASEAN fervently endeavoured to speed up the realization of its found-ing-father’s original vision of One Southeast Asia, bringing all countries under its fold; this despite considerable worldwide criticism to such moves. While both regional entities showed a predictable inclination to ameliorate conflictive situa-tions, each of them evolved a distinct style of tackling approaching disputes. As elaborated the mode and methods developed were – at least partly – conditioned on the Organizations’ un-derlying normative and ideational structures. Shared ideas and knowledge as well as overlaps in identities play a critical role if it comes to establish what constitutes a threat in the first place or how security is to be defined. Such understandings about the world and about oneself then feed directly into the way IOs react to a given conflict situation. As was demonstrated, constructivist thought applied to the unfolded conflict transformational performance delivers valuable insights which go well beyond those derived

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
conflict conflict management conflict transformation international organization multilateralism OAS ASEAN security peace constructivism
Schlagwörter
(Deutsch)
Konflikt Konfliktbearbeitung Konflikttransformation Internationale Organisation Multilateralismus OAS ASEAN Sicherheit Friede Konstruktivismus
Autor*innen
Birgit Kirsten Müllner-Akubue
Haupttitel (Englisch)
Conflict transformation through international organizations
Paralleltitel (Deutsch)
Konflikttransformation durch Internationale Organisationen
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
404 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Otmar Höll ,
Ingfrid Schütz-Müller
Klassifikationen
89 Politologie > 89.72 Internationale Organisationen ,
89 Politologie > 89.79 Internationale Konflikte: Sonstiges ,
89 Politologie > 89.90 Außenpolitik, Internationale Politik
AC Nummer
AC08161839
Utheses ID
8572
Studienkennzahl
UA | 092 | 300 | |
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