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Empirische Untersuchung zum Stellenwert des Trinkwassers in der Ernährung der erwachsenen Bevölkerung in Österreich
Melanie Fröhler
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Ibrahim Elmadfa
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.9614
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30410.67352.998664-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Trinkwasser ist unser Lebensmittel Nummer 1. Es ist in Österreich das am strengsten kontrollierte Lebensmittel. Das Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz (LMSVG), die Trinkwasserverordnung (TWV) und das österreichische Lebensmittelbuch (ÖLMB) regeln die Überwachung von Trinkwasser und dessen Qualitätssicherung. Trinkwasser ist kostengünstig, in ausreichender Menge und in hervorragender Trinkqualität für jeden Österreicher vorhanden. Während in anderen Regionen der Welt die ausreichende Trinkwasserversorgung mit sauberem Trinkwasser ein großes Problem darstellt, gilt Österreich als ausgesprochen wasserreiches Land. Der wahre Wert des Trinkwassers wird in unseren Breiten jedoch nur in beschränktem Maße wahrgenommen. Daher greifen einige Österreicher zu Trinkwasseralternativen wie Mineralwasser. Das Institut für Ernährungswissenschaften der Universität Wien untersuchte, in der repräsentativen Querschnittsstudie ÖSES.aqa07, den Stellenwert des Trinkwassers in der menschlichen Ernährung der österreichischen Erwachsenen (im Alter von 18-65 Jahren). Mittels Fragebogen und einem 1-Tages-Trinkprotokoll wurde das Trinkverhalten der Österreicher, mit dem Schwerpunkt auf Trinkwasser, abgefragt. Der Fragebogen enthielt neben den allgemeinen Fragen zum Trinkwasser auch soziodemographische und anthropometrische (Körpergröße, Körpergewicht) Fragen. Ziel der Studie war es, die Trinkmenge, die Präferenz und die Trinkhäufigkeit von Trinkwasser zu ermitteln und mit den soziodemographischen und anthropometrischen Daten zu vergleichen. Ein weiterer Schwerpunkt lag bei der Ermittlung der Zufriedenheit mit der Trinkwasserqualität, der Aversionen gegen Trinkwasser sowie der Beurteilung der Gesundheitsgefährdung durch den Trinkwasserkonsum. Die Studienteilnehmer wurden per Zufallsauswahl aus dem Zentralen Melderegister Österreichs, geschichtet nach Geschlecht, Altergruppe (18-41 Jahre und 42-65 Jahre) und Region (Wien, Ost-, West- und Südösterreich), gezogen. In zwei Feldphasen (September 2007 und Dezember 2007) wurden je 1.000 Fragebögen und Trinkprotokolle in die vier Regionen ausgeschickt. Bei einer Rücklaufquote von 25% konnten die Daten von 459 Erwachsenen (w: n=271, m: n=188) ausgewertet werden. Zur Gewährleistung der Repräsentativität wurde das Studienkollektiv entsprechend der Verteilung der Gesamtpopulation nach Geschlecht, Altersgruppe und Region gewichtet. Das Trinkwasser war mit einer mittleren täglichen Trinkmenge von rund 1 Liter der absolute Spitzenreiter in Sachen Durstlöscher. Kein anderes Getränk war beliebter und wurde mehr getrunken als Trinkwasser. Mehr als die Hälfte der Gesamttrinkmenge wurde durch Wasser aufgenommen, wobei Trinkwasser (37% der Gesamttrinkmenge) eindeutig bevorzugt wurde. 78% der Befragten tranken täglich bis mehrmals täglich Trinkwasser, 91% tranken es gern bis sehr gern. Die anderen Wässer wie Mineralwasser oder Sodawasser konnten dem Trinkwasser hinsichtlich der Trinkmenge und der Beliebtheit nicht „das Wasser reichen“. 23% des Kupfer-, 15% des Jod- und 10% des Zink-Referenzwertes (D-A-CH Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr), konnten durch den Konsum von Trinkwasser gedeckt werden. Trinkwasser kann somit einen wesentlichen Beitrag zur Nährstoffaufnahme von Kupfer, Jod und Zink liefern. Mineralwasser lieferte höhere Natrium- und Chloridaufnahmen als Trinkwasser. Die Calcium-, Magnesium-, Eisen- und Fluoridaufnahme war durch beide Wässer vergleichbar gering. 75% der Befragten waren mit der Qualität des Trinkwassers völlig zufrieden. 74% befürchteten keine Gesundheitsgefährdung durch den täglichen Trinkwasserkonsum und 73% fanden die Trinkwasserkontrollen in Österreich ausreichend. Etwa 7% der Teilnehmer verwendeten Trinkwasseralternativen zur Zubereitung von Heißgetränken, Speisen oder Babynahrung. 89% der Teilnehmer konnten mehr als die Hälfte der Wissensfragen zum Thema Trinkwasser beantworten. Vor allem bezüglich des Preises von 1 Liter Trinkwasser und dem Begriff Wasserhärte gab es große Wissenslücken. Signifikante Unterschiede bezüglich der Trinkwassermenge konnten bei den Merkmalen Geschlecht, Ernährungsform, Zugehörigkeit zu den Regionen und Kindern festgestellt werden. Die Gründe warum manche Teilnehmer mehr Trinkwasser tranken als Andere, waren sehr vielseitig (unterschiedliche Getränkevorlieben, Vorbildfunktion der Eltern, ungesunde Ernährungsmuster). Die Ostösterreicher waren unzufriedener mit der Trinkwasserqualität als die Teilnehmer der anderen Regionen, aber nicht weil sie eine Gesundheitsgefährdung durch Trinkwasser fürchteten, sondern weil hartes Wasser als Qualitätsmangel angesehen wurde. Trinkwasser Non User hatten eine allgemein subjektiv negative Einstellung zu Trinkwasser, anscheinend aufgrund von fehlendem Wissen zu dem Lebensmittel Trinkwasser.
Abstract
(Englisch)
Drinking water is our most important food. It is the most strictly controlled food in Austria. The Food Security and the Consumer Protection Law (LMSVG), the Drinking Water Ordinance (TWV) and the Austrian Food Register (ÖLMB) regulate the monitoring of drinking water and its quality assurance. Drinking water is inexpensive and available in sufficient quantity as well as excellent quality for every Austrian. While in other regions of the world a sufficient water supply with clean drinking water constitutes a major issue, Austria is a very water-rich country. The true value of drinking water is perceived in our latitudes, but only to a limited extend. Therefore some Austrians choose drinking water alternatives such as mineral water. The Institute for Nutritional Sciences at the University of Vienna examined the importance of drinking water in the human diet of Austrian adults (aged 18-65 years) in a representative cross-sectional study ÖSES.aqa07. The drinking behaviour, with a focus on drinking water, was examined, using questionnaire and a 1-day drinking record. Besides general questions about drinking water, the questionnaire also included questions about socio-demographic and anthropometric (height, weight) issues. The aim of the study was to determine the fluid intake, preference and the frequency of drinking water and to compare these with the socio-demographic and anthropometric data. Another focus was the determination of the satisfaction with the quality of drinking water, the aversions to drinking water and the assessment of health risks from drinking water consumption. Study participants were recruited using random selection from the Central Register of Residence of Austria, stratified by gender, age group (18-41 years and 42-65 years) and region (Vienna, East, West and Southern Austria). In two field periods (September 2007 and December 2007) 1.000 questionnaires and drinking records were send out in the four regions. With a response rate of 25%, the data of 459 adults (f: n=271, m: n=188) was analysed. To ensure the representativeness, the study group was weighted according to its distribution of the total population, by sex, age group and region. With a mean daily fluid intake of about 1 litre, drinking water was the absolute market leader of thirst quenchers. No other drink was more popular and was drunk more than drinking water. More than half of the total fluid intake from beverages was recorded by water; drinking water (37% of the total fluid intake) was clearly preferred. 78% of respondents drank water daily or several times a day, 91% like to drink it. The other waters, such as mineral water or soda water, were not able to candle to the drinking water regarding to its drinking quantity and popularity. 23% of copper, 15% of iodine and 10% of the zinc reference value (D-A-CH reference values for nutrient intakes), could be met by the consumption of drinking water. Thus drinking water may provide a significant contribution to nutrient intake of cooper, iodine and zinc. Mineral water delivered higher sodium and chloride intakes than drinking water. The calcium, magnesium, iron and fluoride intake from both waters were comparatively small. 75% of respondents were completely satisfied with the quality of drinking water. 74% did not fear health hazards by the daily use of drinking water and 73% assessed the controls for drinking water as sufficient. About 7% of the participants used water alternatives for the preparation of hot beverages, food or baby food. 89% of the participants were able to answer more than half of the knowledge questions about drinking water. In particular there were large gaps in one’s knowledge regarding to the price of 1 litre of drinking water and the term of water hardness. Significant differences were found between the consumption of drinking water and the regions, sex, eating habits and children. The reasons, why some participants drank more waters than others, were very variable (different beverage preference, role model function of the parents, unhealthy eating patterns). The East Austrians were more dissatisfied with the quality of drinking water than the people in the other regions not because of the health hazard of drinking water, but because water hardness was regarded as a quality defect. Non water drinking people had a general subjective negative perception of drinking water, apparently due to a lack of knowledge about water as a food.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
cross-sectional study drinking water drinking water alternatives
Schlagwörter
(Deutsch)
Querschnittsstudie Trinkwasser Trinkwasseralternativen
Autor*innen
Melanie Fröhler
Haupttitel (Deutsch)
Empirische Untersuchung zum Stellenwert des Trinkwassers in der Ernährung der erwachsenen Bevölkerung in Österreich
Paralleltitel (Englisch)
Cross sectional study of the importance of drinking water in the nutrition of Austrian adults
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
Getr. Zählung : Ill., graf. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Michael Krawinkel ,
Rudolf Schoberberger
Klassifikation
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.99 Naturwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC08122172
Utheses ID
8669
Studienkennzahl
UA | 091 | 474 | |
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