Detailansicht

Urlaub trotz Pflegeabhängigkeit
das Erleben von Urlaub von Menschen mit körperlicher Behinderung
Brigitte Spittau
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Ferdinand Holub
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.9662
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29914.80861.596863-9
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Hintergrund: In unserer Gesellschaft kommt Urlaub und Reisen eine immer größere Bedeutung zu. Bis vor einiger Zeit galt es als eine Seltenheit, dass Menschen mit Behinderung am allgemeinen Urlaubsgeschehen teilnehmen. Die Nachfrage an Urlaubsmöglichkeiten von Seiten beeinträchtigter Personen ist allerdings in letzter Zeit gestiegen und auch in Zukunft kann mit einer Zunahme gerechnet werden. Besonders für körperbehinderte Menschen existieren im Urlaub unterschiedliche Barrieren und nachteilige Gegebenheiten, die ihnen die Teilnahme daran erschweren. Wie auch der aktuelle Forschungsstand bestätigt, gibt es vor allem im Inland ein großes Defizit an wissenschaftlichen Arbeiten, welche das Thema Urlaub für Menschen mit körperlicher Behinderung behandeln. Infolgedessen scheint die Auseinandersetzung mit dieser Thematik, vor allem aus der Sicht der Betroffenen, aufschlussreich. Ziel: Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, wie Menschen mit körperlicher Behinderung Urlaub (trotz ihrer Pflegeabhängigkeit) erleben und welche positiven Effekte damit in Verbindung stehen. In erster Linie soll ein Betrag zum Verständnis der Bedeutung von Urlaub bzw. Reisen für Menschen mit körperlicher Behinderung geleistet, auf die Aktualität der Thematik hingewiesen und die verschiedenen Problembereiche dargestellt werden. Methode: Im Rahmen dieser Arbeit wurden zehn Interviews, mittels halbstandardisiertem Interviewleitfaden mit mobilitätsbeeinträchtigten Personen, welche Reiseerfahrung aufweisen (davon acht Rollstuhlfahrer), durchgeführt und anhand der Methode der zirkulären Dekonstruktion ausgewertet. Erkenntnisse: Die Abwechslung vom Alltag, die Erholung und das „Schöpfen von neuer Kraft“ werden von körperbehinderten Urlaubern als Effekte von Urlaub verstanden, die sich positiv auf das alltägliche Leben auswirken. Jene Erfahrungen dienen auch wieder als Motivatoren für weitere Reisen. Eine aufwändige Angelegenheit stellt die Organisation des Urlaubs im Vorhinein dar, da zu den üblichen Vorbereitungen noch zusätzliche hinzukommen. In Bezug auf die Organisation kommt der eigenständigen Überprüfung von Angeboten am meisten Bedeutung zu. Grund dafür sind Probleme in Hinblick auf falsche bzw. mangelhafte Informationen, die Urlauber mit Handikap erhalten. Aufgrund der unterschiedlichen Barrieren, auf welche die Betroffenen im Urlaub stoßen, ist die Anwendung von Bewältigungsstrategien notwendig. Diese lassen sich in drei Kategorien einteilen. Einerseits kommt die Anpassung an Gegebenheiten und andererseits die Anwendung von Handlungsalternativen zum Einsatz. Können diese beiden Strategien nicht angewendet werden, ist ein persönlicher Verzicht unumgänglich. Außerdem spielt die Selbst- bzw. Mitbestimmung im Urlaub eine wesentliche Rolle. Am negativsten nehmen körperbehinderte Urlauber das Verhalten von manchen Mitmenschen wahr, das von Vorurteilen oder Stigmatisierungen geprägt ist. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Arbeit bestätigen Annahmen bereits vorhandener Untersuchungen und bilden eine Ausgangslage für weitere Forschungsarbeiten in diesem Bereich. Urlaub bietet Menschen mit Beeinträchtigung Abwechslung vom alltäglichen Leben und von den oft damit verbundenen Unannehmlichkeiten. Dieser Aspekt weist auf die Wichtigkeit der Publizität und der weiteren Auseinandersetzung mit dieser Thematik hin. Anhand der Ergebnisse aus der bereits existierenden Literatur und der gewonnenen Erkenntnisse können Bereiche identifiziert werden, an denen in Zukunft angesetzt werden sollte, um beeinträchtigten Menschen die Teilnahme am Urlaubsgeschehen zu erleichtern. Defizite existieren in erster Linie in der Gestaltung von Informationsmedien, in der Richtigkeit von Informationen, im Wissen über Menschen mit Behinderung und deren Bedürfnisse und in barrierefrei gestalteten Angeboten.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Menschen mit körperlicher Behinderung Urlaub Reisen Erholung
Autor*innen
Brigitte Spittau
Haupttitel (Deutsch)
Urlaub trotz Pflegeabhängigkeit
Hauptuntertitel (Deutsch)
das Erleben von Urlaub von Menschen mit körperlicher Behinderung
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
142 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ferdinand Holub
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC08204519
Utheses ID
8713
Studienkennzahl
UA | 057 | 122 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1