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Quantitative studies of drilling predation on Cenozoic and recent marine molluscs from Europe
Jennifer Sawyer
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie
Betreuer*in
Martin Zuschin
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.9784
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29429.49507.741564-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Direkte Nachweise ökologischer Interaktionen zwischen fossilen Organismen sind eher selten. Eine Ausnahme bilden jedoch durch Prädatoren verursachte Bohrlöcher an hartschaliger Beute. Wenige Studien berücksichtigen bei der Untersuchung zeitlicher Trends die räumliche Verteilung von räuberischen Bohrlöchern. Von europäischen Mollusken gibt es nur spärliche Daten über solche räuberische Aktivitäten und Bohrintensitäten für ökologische Gilden sind überhaupt selten untersucht worden. Räumliche Schwankungen können jedoch zeitliche Trends überprägen. Hier werden vier Studien präsentiert, die Bohrprädation an känozoischen und rezenten Mollusken unter diesen Fragestellungen behandeln. Die Auswertung von mehr als 85 000 Mollusken aus 134 quantitativen Sedimentproben legt nahe, dass Veränderungen der Bohr-Prädation innerhalb und zwischen Ökosystemen drastisch sein können. Die Bohr-Häufigkeit in miozänen Sturmablagerungen der Lokalität Immendorf variierte zwischen 0 und 57.5% und Werte aus der modernen Nordadria reichten von 1.4% bis 27.4% von intertidalen bis sublittoralen Ablagerungen. Sorgfältige Bestimmungen der Paläoenvironments sind also notwendig, um räumliche Verteilungsmuster sinnvoll interpretieren zu können. Insgesamt ist die Bohrintensität miozäner Ablagerungen der zentralen Paratethys geringer als die zeitgleicher Ablagerungen Nordamerikas, was auf grosse regionale Unterschiede im Raubdruck hinweist. Der Vergleich von Proben aus dem Eozän des Pariser Beckens mit solchen aus dem Miozän der zentralen Paratethys zeigte, dass Bohr-Häufigkeiten von Vergesellschaftungen stark von der Siebgrösse bei der Probenaufbereitung beeinflusst werden, Trends zwischen Siebfraktionen jedoch ähnlich sind. Beim Vergleich zwischen Studien müssen solche methodischen Unterschiede berücksichtigt werden. In der Nordadria wurden die höchsten Bohrintensitäten bei filtrierenden, epifaunalen und festgehefteten Taxa beobachtet. Dies unterstützt paläoökologische Theorien, die Raubdruck mit Veränderungen ökologischer Gilden während des Phanerozoikums in Verbindung setzen. Eine Fallstudie über Prädation an der Muschel Mytilus galloprovincialis durch die Raubschnecke Hexaplex trunculus auf einer sublittoralen Muschelbank im Golf von Triest zeigt fakultative Fressaktivität, wobei der Gastropode oft eher die Schale der Beute mechanisch aufbrach, anstatt hineinzubohren. Wann immer möglich, sollten also alle Prädationsmodi in Betracht gezogen werden.
Abstract
(Englisch)
Direct evidence of ecological interactions between fossil organisms is generally rare, but one exception is predatory drill holes on hard-shelled prey. Few studies have accounted for spatial variation in drilling predation when exploring trends through time, data on predation from European molluscs are scarce and predation intensities have rarely been studied for ecological guilds. Natural variation through space, however, may confound temporal trends. To address these issues, four studies involving drilling predation on Cenozoic and Recent molluscs from Central Europe are presented. Examination of >85,000 molluscs from 134 bulk samples suggests that variation in drilling predation can be drastic within and between environments. Drill frequency of Miocene storm bed samples at the locality Immendorf varied between 0 and 57.5%, and values from the modern Northern Adriatic ranged from 1.4% to 27.4% from intertidal to sublittoral deposits, suggesting careful environmental determinations are necessary to ensure sampling protocols account for spatial variation in predation intensities. Overall drilling predation from Miocene deposits of the Central Paratethys is lower than that from contemporary deposits from North America, suggesting large-scale differences in predation pressure. Comparison of Eocene samples from the Paris Basin and Miocene samples from the Central Paratethys revealed assemblage-level drilling frequencies were sensitive to the sieve-size used for sample processing, highlighting potential problems when comparing studies using different methodologies. In the Northern Adriatic Sea, highest drilling intensities were seen in suspension feeding, epifaunal and cementing taxa, supporting long-held paleoecological theories relating predation to changes in ecological guilds through the Phanerozoic. A case-study of predation on Mytilus galloprovincialis by the muricid Hexaplex trunculus on a sublittoral mussel bed in the Gulf of Trieste indicates facultative feeding activity, with the gastropod often chipping rather than drilling its prey, suggesting that multiple modes of predation should be considered whenever possible.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Prädation Bohrintensität Käozoikum Zentrale Paratethys Adria
Autor*innen
Jennifer Sawyer
Haupttitel (Englisch)
Quantitative studies of drilling predation on Cenozoic and recent marine molluscs from Europe
Paralleltitel (Deutsch)
Quantitative Untersuchungen an räuberischen Bohrspuren känozoischer und rezenter mariner Mollusken Europas
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
XVI, 229 S. : Ill., graf. Darst.
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Michal Kowalewski ,
Patricia Kelley
Klassifikationen
38 Geowissenschaften > 38.20 Paläontologie: Allgemeines ,
38 Geowissenschaften > 38.23 Palökologie ,
42 Biologie > 42.97 Ökologie: Sonstiges
AC Nummer
AC08174088
Utheses ID
8828
Studienkennzahl
UA | 091 | 434 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1