Detailansicht

Die Bewegung gegen die landwirtschaftliche Gentechnik in Deutschland im Kontext europäischer Mehrebenenpolitik: 1998 - 2009
Matthias Ritzberger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Franz Seifert
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.9796
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29447.38702.481362-4
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit untersucht die Bewegung gegen die Agrogentechnik in Deutschland um Kontext europäischer Mehrebenenpolitik. Dabei werden verschiedene theoretische Ansätze kombiniert und Veränderungen staatlicher Politik vor dem Hintergrund von Europäisierungsprozessen betrachtet (vgl. Beate Kohler-Koch et al.). Ferner wird bezugnehmend auf Sheila Jasanoff die Rolle der Wissenschaft und von Expertise im Bereich der Regulierung von neunen Technologien erörtert. Drittens geht es um Partizipationsmöglichkeiten von zivilgesellschaftlichen Akteuren im System der EU und viertens werden in Anlehnung an Dieter Rucht und Donatella della Porta theoretische Bezüge zu neuen sozialen Bewegungen hergestellt. Zentrale Forschungsfrage dabei ist, wie die Bewegung gegen die landwirtschaftliche Gentechnik im mehrdimensionalen Raum der EU agiert, was bedeutet dass alle Ebenen – europäische, nationale und regionale – dargestellt werden müssen. Kapitel 4 und 5 geben einen Überblick über den politischen Kontext während der Untersuchungsperiode, um die Veränderungen in den Diskursen und Regulierungen zu zeigen. Methodologisch basiert die empirische Arbeit auf einer Protest-Event-Analyse, wobei Zeitungsartikel der Tageszeitungen „Die Welt“ und „Die Tageszeitung“ als Quelle dienten, um die jeweiligen Protestereignisse zu kodieren. Überdies wurden im Jänner 2010 qualitative Interviews mit Bewegungsakteuren und NGO-Experten während der Grünen Woche in Berlin durchgeführt. Ziel der Arbeit ist es zu zeigen, dass der Einfluss der Bewegung durch die Integration konservativer ländlicher Bevölkerungsschichten gestiegen ist, da diese Druck auf die CSU ausübten, ihre vormals zustimmende Haltung der Technologie gegenüber in eine ablehnende zu ändern. Die Verbreiterung der Bewegungsakteure beeinflusste jedoch nicht das Aktivitätsrepertoire, da – wie Woods feststellt – die neue ländliche Bewegung eine eher progressive als reaktionäre Komponente aufweist. Abschließend gilt, dass neue Formen der Partizipation gefunden werden müssen, um Kohärenz zwischen internationaler (Experten-) Regulierung und zivilgesellschaftlicher Partizipation herzustellen, was weitere Untersuchungen nahelegt.
Abstract
(Englisch)
This paper investigates the German movement against agricultural biotechnology in the context of the European multi level system. Therefore various theoretical approaches are combined to outline changes in the mode of state government within the context of Europeanization especially with reference to Beate Kohler-Koch et al., secondly the role of science and expertise in the regulation of new technologies as Sheila Jasanoff is concerned with, thirdly, the possibilities of participation of civil society in the European system and fourthly theoretical approaches concerned with new social movements, especially conducted by Dieter Rucht and Donatella della Porta. The main question is how the movement against agricultural biotechnology is acting within the multidimensional policy space of the EU, which means that all levels have to be mentioned − the European scale as well as the national and the regional one. Chapter 4 and 5 in this sense are describing the political context in the period from 1998 to 2009, to show which political changes and reforms, discourses and developments have been preceded. Methodologically the empirical research is based upon a combination of a quantitative Protest Event Analysis, where newspaper articles from two dailies „Die Welt“ and „Die Tageszeitung“ are used as source to code the different protest events during the period mentioned above, and qualitative interviews with movement participants and NGO experts, held during the „Grüne Woche“ in January 2010. The aim is to show, that the influence of the movement grew by the integration of conservative rural activists pressuring the CSU to turn its position from pro to a very rigid refusing one. The broadening of movement participants however did not affect the activity repertoire, that because as Woods argues, the new rural movement also has a more progressive than reactionary spin. To conclude, new modes of participation have to be found, to recreate coherence between international (expert-) regulation and civil participation which implies the need for further inquiry.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
EU Germany social movements green biotechnology
Schlagwörter
(Deutsch)
EU Deutschland soziale Bewegungen grüne Gentechnik
Autor*innen
Matthias Ritzberger
Haupttitel (Deutsch)
Die Bewegung gegen die landwirtschaftliche Gentechnik in Deutschland im Kontext europäischer Mehrebenenpolitik: 1998 - 2009
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
VI, 139 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Franz Seifert
Klassifikation
89 Politologie > 89.73 Europapolitik, Europäische Union
AC Nummer
AC08173892
Utheses ID
8838
Studienkennzahl
UA | 300 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1