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Krisenherd Baskenland
Nationalismus - Terrorismus - Autonomie
Marco Bernal
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Johann Wimmer
DOI
10.25365/thesis.9848
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29367.17594.522861-3
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Seit langer Zeit ist das Baskenland vor allem durch den dort vorherrschenden Konflikt in den Mittelpunkt des politischen als auch des medialen Interesses geraten. Viel ist über die Sezessionsbestrebungen sowohl der ETA als auch der konservativen Nationalisten und ihrer Anhänger bekannt. Gleichzeitig verfügen die baskischen Provinzen Spaniens nicht nur über einen der höchsten Lebensstandards, sondern auch über die am stärksten entwickelten Autonomierechte Europas. Warum trotzdem im 21. Jahrhundert dieser Konflikt nach wie vor anhält, ist Thema dieser Arbeit. Da bei der Analyse der Problematik meist die Franco-Diktatur als Ausgangspunkt gewählt wird, können weder die wahren Gründe des Entstehens noch des Fortbestehens des Konflikts erkannt werden, denn es wird so gut wie immer übersehen, dass es sich hier vor allem um einen innerbaskischen Konflikt handelt. Um jedoch an dessen Wurzeln zu gelangen, ist es notwendig, sich eingehend mit den politischen und vor allem mit den sozioökonomischen Veränderungen in Spanien und besonders im Baskenland des 19. Jahrhunderts zu befassen.
Neben einer theoretischen Betrachtung des Phänomens „Nationalismus“ im ersten Kapitel, analysiere ich im zweiten Kapitel die unterschiedlichen Identitäten, die im Baskenland heute vorhanden sind. Die Gründe dafür, dass sich ein Teil als nationalistisch - und somit als Befürworter der Unabhängigkeit - und ein anderer Teil als diesem Projekt diametral entgegengesetzt sieht, sind im Wechsel Spaniens vom Absolutismus zu einer liberalen Ordnung im Laufe des 19. Jahrhunderts zu finden. Im dritten Kapitel befasse ich mich mit dem Baskenland im Ancien Régime und versuche die privilegierte Stellung der Basken im damaligen spanischen Imperium herauszuarbeiten. Denn erst der Verlust dieser Sonderstellung - dies gilt vor allem für Adel und Bevölkerung ausserhalb der grossen Metropolen - verbunden mit dem wirtschaflichen Niedergang dieser Schichten, lässt den Wunsch nach Unabhängigkeit und der mit ihr imaginierten Rückkehr in diese vermeintlich bessere Vergangenheit verstehen. Im vierten Kapitel arbeite ich die politischen und sozioökonomischen Veränderungen zwischen der Französischen Revolution und der voll einsetzenden Industrialisierung des Baskenlandes im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts heraus. Das fünfte Kapitel befasst sich mit einer zweiten Industrialisierungsphase ab Ende der 1950er Jahre und dem mit ihr verbundenen In-Erscheinung-Treten der ETA. Das sechste und letzte Kapitel erörtert die Gründe für das Fortdauern des Konflikts und beleuchtet die Rolle der verschiedenen, heute noch relevanten Akteure.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Baskenland Nationalismus Terrorismus Autonomie ETA PNV Sezession Selbstbestimmungsrecht Menschenrechte schmutziger Krieg Franco Französische Revolution Industrialisierung Moderne
Autor*innen
Marco Bernal
Haupttitel (Deutsch)
Krisenherd Baskenland
Hauptuntertitel (Deutsch)
Nationalismus - Terrorismus - Autonomie
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
171 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Johann Wimmer
AC Nummer
AC08212471
Utheses ID
8886
Studienkennzahl
UA | 300 | | |