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Der Mythos Bolívar
eine philosophisch-historische Analyse
Robert Stingl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Heinz Krumpel
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.1164
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30253.85346.151269-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Simón Bolívar führte die Völker Lateinamerikas in die Freiheit. Seine historische Bedeutung ist unbestritten. Ihn jedoch in den Mittelpunkt einer philosophischen Arbeit zu stellen, erscheint auf den ersten Blick gewagt. Die Unabhängigkeit Lateinamerikas bedeutete aber mehr als bloße Freiheit. Mit ihr wurden Nationen gegründet und Gesellschaften geformt. Die Staatsgründer hatten das schwierige Erbe der Kolonialzeit zu bewältigen. Jahrhunderte der Abhängigkeit, Intoleranz, Kämpfe um Macht und Einfluss erschwerten den Prozess der Nationwerdung. Für das Verständnis der lateinamerikanischen Gegenwart sind die Zeit der Revolution von 1810-24 und die Denkweise ihrer Protagonisten ausschlaggebend. Unter dem Banner der Freiheit und Gleichheit veränderte sich die Welt im 18. Jahrhundert grundlegend. Ideologisch vorangetrieben wurden die Revolutionen von der europäischen Aufklärung; jedoch stieß sie in Lateinamerika an ihre Grenzen. Den gravierendsten Unterschied zu Europa bildete die inhomogene Bevölkerungsstruktur. Europäer, Kreolen, afrikanische Sklaven, Indigene und ihre Mischformen lebten in einer Gesellschaft, die nicht nur durch Klassendenken, sondern auch durch Rassendiskriminierung geprägt war. Diese miteinander verschränkten Konflikte begleiteten den philosophischen Diskurs über Identität in Lateinamerika bis zur Gegenwart. Auch wenn der Kontinent der westlichen Hemisphäre zugerechnet wird, so sind seine kulturellen Wurzeln keineswegs eindeutig europäisch. Als historisches Phänomen ist Bolívar nicht vollständig fassbar, da viele Mythen sich um seine Person ranken. Schon die zeitgenössischen Quellen geben ein verzerrtes Bild von ihm. All diese Umstände lassen keine exakte Positionsbestimmung zu. Die Arbeit leistet einen Beitrag Simon Bolívar und die Revolution in die Ideengeschichte Lateinamerikas einzuordnen.
Abstract
(Englisch)
Simón Bolívar led the peoples of Latin America to freedom. To make him the subject of a philosophical thesis, however, seems to be a daring project. Latin America's independence means much more than just freedom. Moreover, it helped to found nations and shape societies. Simón Bolívar was a visionary and mentor of a free America. The founding fathers of the nations had to deal with the difficult legacy of colonialism. Centuries of dependence, intolerance, and struggle for power and influence made the process of becoming a nation even more difficult. In order to understand present-day Latin America it is crucial to take the revolutionary period of 1810-24 and the way of thinking of its protagonists into consideration. In the 18. Century the known world changed fundamentally following the principles of freedom and equality. The revolutions were advanced ideologically by European enlightenment, which, however, found its limitations in Latin America. Due to preconditions by far too different it was simply not possible to completely adopt European ideas and strategies. The most serious difference against Europe was the inhomogeneous structure of the population. These conflicts have never stopped to accompany the philosophical discourse about identity and are continued even today. The many myths about Bolívar make the process of historical analysis even more difficult. It is, nevertheless, essential to see Bolívar and the revolution as a vital part of Latin American political philosophy in order to understand the political and social structures of modern day Latin America.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Simon Bolivar independence war revolution Latin America Venezuela
Schlagwörter
(Deutsch)
Simon Bolivar Unabhängigkeitskrieg Revolution Lateinamerika Venezuela
Autor*innen
Robert Stingl
Haupttitel (Deutsch)
Der Mythos Bolívar
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine philosophisch-historische Analyse
Paralleltitel (Englisch)
The myth of Bolívar
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
129 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Heinz Krumpel
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.10 Nichtwestliche Philosophie: Allgemeines ,
08 Philosophie > 08.45 Politische Philosophie
AC Nummer
AC07030173
Utheses ID
890
Studienkennzahl
UA | 296 | | |
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