Detailansicht
Erleben der chronischen Krankheit im Alltag von HämodialysepatientInnen
Andrea Reiter
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Elisabeth Seidl
DOI
10.25365/thesis.9912
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29223.81323.527964-7
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die dialysepflichtige Niereninsuffizienz verzeichnete während der letzten zehn Jahre in Österreich einen zunehmenden Anstieg an PatientInnenzahlen. Diese schwerwiegende chronische Erkrankung verursacht unterschiedlich starke Auswirkungen auf die individuellen Lebensbedingungen der betroffenen Menschen.
Auswirkungen können sich in Form von verminderter Lebensqualität, psychischer Belastung, körperlichen Einschränkungen sowie durch den hohen Zeitaufwand, der für die Durchführung der Dialysebehandlung im Krankenhaus aufgewendet werden muss, zeigen. Von den Betroffenen sowie auch von ihren Angehörigen verlangt diese Tatsache eine Anpassung an eine völlig neue Lebenssituation.
Das Pflegepersonal hat neben der professionellen Durchführung der Hämodialysebehandlung auch die Aufgabe den PatientInnen diese Anpassung durch fachkundige Beratung und empathisches Handeln zu erleichtern. An sie werden sehr hohe Anforderungen bezüglich ihres allgemeines pflegerischen Wissens, ihres pflergerisch-nephrologischen Fachwissens, ihres fachkundigen Handelns sowie ihrer persönlichen sozialen Kompetenz gestellt.
Ziel der vorliegenden qualitativen Forschung ist das Erleben von chronischer Krankheit im Alltag aus der Sicht von HämodialysepatientInnen darzustellen. Die Auswertung der acht geführten Interviews erfolgte mittels der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse nach Phillip Mayring und ergab, dass sich der Tagesablauf der PatientInnen in drei unterschiedlich erlebten Alltagswelten, nämlich der Krankenhauswelt, der Krankheitswelt und der Lebenswelt widerspiegelt.
Die Krankenhauswelt ist jener Teil des Alltags der Patientin, in dem die Therapie der chronischen Erkrankung Platz einnimmt. Es wurden Faktoren analysiert, die zeigen wie eine Dialysebehandlung und ihre dazugehörenden organisatorischen Rahmenbedingungen subjektiv erlebt werden. Weiters ist sie durch die persönliche Haltung, welche die Patientin gegenüber der Behandlungsform einnimmt, geprägt.
Die Krankheitswelt umfasst Erfahrungen mit Diätmaßnahmen, subjektiv erlebten körperlichen Beeinträchtigungen und wahrgenommenen Aspekten des Umgangs der Angehörigen mit der Erkrankung. Die individuelle Einstellung der Patientin zur Erkrankung sowie Alltagssorgen und Ängste, die durch die Erkrankung ausgelöst werden spielen eine große Rolle.
Der Alltag der Lebenswelt ist gekennzeichnet durch die Beschäftigung mit den Auswirkungen der Erkrankung auf die berufliche Situation. Weiters setzen sich die Betroffenen in dieser Welt mit der Bedeutung der chronischen Krankheit auf die Haushaltsführung und das individuelle Freizeitverhalten auseinander. Auch die Vereinbarkeit von Urlaub und Dialysepflicht ist ein wichtiger Bestandteil dieser Alltagswelt.
Abstract
(Englisch)
End stage renal disease recorded a growing increase in number of patients during the last ten years in Austria. This serious chronic disease causes varying effects on individual living conditions of affected persons.
Effects may be apparent in form of reduced quality of life, psychological distress, physical limitations and the extremely time-consuming implementation of the dialysis treatment in the hospital. This fact requires adjustments to a completely new life situation from affected patients and their relatives.
It is the responsibility of the nursing staff to make this adaption easier by providing expert advice and empathic behavior in addition to the professional execution of the dialysis treatment. Staff is challenged by very high demands in general nursing knowledge, particular expert nursing knowledge in nephrology as well as personal social skills.
The aim of this qualitative research is to examine the experience of chronical illness in daily life from the perspective of haemodialysis patients. The evaluation of the eight interviews conducted was performed by using the method of qualitative content analysis by Phillip Mayring and showed that the daily routine of the patients is reflected in three different worlds, namely the hospital-, the disease- and the life-world.
The hospital-world ist that part of the patients daily life in which the treatment of the chronical illness takes place. Factors analyzed show how a dialysis treatment and its associated organized conditions are experienced subjectively. Furthermore this world ist conditioned by the personal attitude the patient takes towards the specific form of the dialysis treatment.
The disease-world includes experience with dietary measures, physical impairment and personal observations how relatives deal with the disease.
The individual attitudes of the patients towards the disease, their daily sorrows as well as worries and fears triggerd by the disease play a major role. The life-world is characterized by preoccupation with the effects of the disease on the job situation.
In addition effected patients deal with the impact of their chronical illness on household and individual leisure activities. The reconcilliation of vacation and dialysis treatment is also an important part of this world.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
chronical disease haemodialysis daily life
Schlagwörter
(Deutsch)
Erleben chronische Krankheit Alltag
Autor*innen
Andrea Reiter
Haupttitel (Deutsch)
Erleben der chronischen Krankheit im Alltag von HämodialysepatientInnen
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
135 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Elisabeth Seidl
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein: Allgemeines ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC08232534
Utheses ID
8942
Studienkennzahl
UA | 057 | 122 | |