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Das Rätsel der Grabplatte des Hubert van Eyck
Alexandra Merth
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Michael Viktor Schwarz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.1171
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29291.94593.217365-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Zentrale These dieser Arbeit ist, dass es sich bei der Ende des 19. Jahrhunderts im Nordportal der Genter Kathedrale St. Bavo aufgefundenen Grabplatte um jene Hubert van Eycks handelt. Um dies zu beweisen, wurde mithilfe des fragmentarisch erhaltenen Bestands der Grabplatte, eigener Recherchen vor Ort und unter Zuhilfenahme der historischen Quellen eine möglichst vollständige Rekonstruktion des ursprünglichen Aussehens sowie eine Nachzeichnung ihres Verlegungsweges vom ursprünglichen Aufstellungsort zum Ort ihrer Auffindung angestrebt. Informationslücken bezüglich der Ausgestaltung konnten durch etliche Vergleiche mit Grabplatten der Zeit weitgehend geschlossen werden, die darüber hinaus zeigten, dass die Grabplattengestaltung sowie die durch Quellen überlieferte Inschrift ausgesprochen gut in den zeitlichen Kontext kurz nach Huberts Tod 1426 passen. In die Grabplatte aus schwarzem Tournaier Kalkstein war ursprünglich ein Skelett aus weißem Stein (vermutlich Marmor) mit einer metallenen Inschriftenplatte vor der Brust eingelegt, das in den Händen Banderolen aus Metall, wahrscheinlich Messing, hielt. Den Grabplattenrand zierte ein metallenes Inschriftenband, dessen Vierpässe mit Evangelisten- und Wappendarstellungen gefüllt waren. Die Verwandtschaft der Inschrift mit der höfischen Legende der drei Lebenden und der drei Toten sowie die in Frankreich hochaktuelle, in Flandern allerdings noch nicht verbreitete Transi- Darstellung, die sich auch in Huberts Grabplatte findet, legen die Vermutung nahe, dass diese Themen durch Huberts Bruder Jan van Eyck nach Gent kamen, der sie als Maler am burgundischen Hof des Herzogs Philipp des Guten, einem künstlerischen Zentrum der Zeit, sicher kennen gelernt hatte. Weitere Parallelen zum malerischen Werk Jan van Eycks im Hinblick auf die differenziert eingesetzten Inschriften sowie die im Oeuvre Jans und in der Grabplatte auftretende Thematik des Spiegel(n)s unterstreichen die These, dass Jan van Eyck für die Konzeption der Grabplatte Huberts verantwortlich zeichnete. Die Identifizierung der Grabplatte als jene Hubert van Eycks stellt somit einen faktisch erhaltenen Puzzlestein im großen Rätsel um die immer wieder in Zweifel gezogene Person des Malers Hubert van Eyck dar.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
medieval tomb slab Hubert van Eyck Ghent Saint-Bavo´s Cathedral skeleton Transi Jan van Eyck Legend of the three dead and the three living tombstones 1400-1450 inlaid works
Schlagwörter
(Deutsch)
spätmittelalterliche Grabplatte Hubert van Eyck Gent Kathedrale St. Bavo Skelett Transi Knochenmann Jan van Eyck Legende der drei Lebenden und der drei Toten Grabplatten 1400-1450 Einlegearbeiten
Autor*innen
Alexandra Merth
Haupttitel (Deutsch)
Das Rätsel der Grabplatte des Hubert van Eyck
Paralleltitel (Englisch)
The enigma of the tombstone of Hubert van Eyck
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
144 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Viktor Schwarz
Klassifikationen
20 Kunstwissenschaften > 20.31 Bildende Künstler ,
20 Kunstwissenschaften > 20.70 Europäische Kunst: Allgemeines ,
20 Kunstwissenschaften > 20.89 Kunstgeschichte: Sonstiges
AC Nummer
AC07037110
Utheses ID
897
Studienkennzahl
UA | 315 | | |
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