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Konstruktion nationaler Identität bei Rudolf Hans Bartsch
Bernadette Harrant
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Wolfgang Müller-Funk
DOI
10.25365/thesis.9976
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29165.13481.158465-8
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Der österreichische Schriftsteller Rudolf Hans Bartsch (1873–1952) zählte zu den erfolgreichsten Populärschriftstellern der österreichischen Vor- und Zwischenkriegszeit. Obwohl er sich Zeit seines Lebens großer Beliebtheit erfreute, ist Bartsch heute fast gänzlich unbekannt. Erwähnung finden seine Werke, wenn überhaupt, ausschließlich im Zuge trivialliterarischer Untersuchungen zur Zwischenkriegszeit und innerhalb der Schubert-Forschung; lieferte er doch mit seinem Bestseller Schwammerl die Vorlage zu Heinrich Bertés Operette Das Dreimäderlhaus (1916), die den Ruhm und die Wiederentdeckung Schuberts begründete.
Rudolf Hans Bartsch war jedoch nicht nur als Konstrukteur des Mythos ,Alt-Wien‘ tätig, sondern setzte sich, vor allem in seinem Frühwerk, mit der ungelösten und vor dem Ersten Weltkrieg immer dringlicher werdenden Südslawenfragen in der Untersteiermark auseinander. Was in seinem gesamten Werk, auch in den biedermeierlich anmutenden Novellen, mitschwingt, tritt in diesen Texten offen zutage: aggressiver Antislawismus, Antiklerikalismus und Deutschchauvinismus.
Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit ist die Grundannahme, dass die Bücher Ausdruck eines deutschösterreichischen Machtdiskurses sind. Es wird der Frage nachgegangen, inwieweit in diesem Machtdiskurs eine österreichische Identität konstruiert wird und mit welchen diskursiven Strategien dies erfolgte. Beeinflusst von der Kakanien-Forschung, die den österreichisch-ungarischen Machtkomplex aus postkolonialer Perspektive beleuchtet, wird des Weiteren untersucht, inwieweit der hegemoniale Diskurs, der am Vorabend des Ersten Weltkrieges auf deutschösterreichischer Seite wirksam geworden ist, strukturelle Ähnlichkeiten mit dem kolonialen Diskurs aufweist.
Zur Untersuchung werden dabei drei Romane aus dem Frühwerk Bartschs herangezogen. Alle drei Werke sind in der Steiermark situiert und thematisieren den Nationalitätenkonflikt zwischen der deutsch- und der slowenischsprachigen Bevölkerung. Als zeitliche Zäsur gilt 1914.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Österreich-Ungarn Literatur Bartsch, Rudolf Hans Untersteiermark Identität
Autor*innen
Bernadette Harrant
Haupttitel (Deutsch)
Konstruktion nationaler Identität bei Rudolf Hans Bartsch
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
122 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wolfgang Müller-Funk
AC Nummer
AC08142490
Utheses ID
9001
Studienkennzahl
UA | 332 | | |