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Die Erbhuldigungen in Österreich unter der Enns 1564 - 1835
Bedeutungswandel oder Bedeutungsverlust?
Susanne Gmoser
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Karl Vocelka
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.10014
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29217.92827.732565-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit untersucht die Erbhuldigungen in Österreich unter der Enns von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Anhand der zu jeder Erbhuldigung vorliegenden Berichte wurde versucht, die Frage nach Bedeutungsverlust oder Bedeutungswandel der niederösterreichischen Erbhuldigungen im Rahmen des vorkonstitutionellen habsburgischen Länderkomplexes zu beantworten. Ausgehend von der Darstellung des Forschungsstandes sollte zunächst die Stellung der Huldigung als herrschaftsbegründender und –legitimierender Akt und deren zeremonielle Ausgestaltung, die in ihren protokollarischen Grundzügen zwar über die Jahrhunderte im Wesentlichen gleich blieb, ab der Mitte des 17. Jahrhunderts aber zunehmend pompöser inszeniert wurde, dargestellt werden. Da die langfristige Entwicklung der Erbhuldigungen nicht ohne Einbettung in den jeweiligen historischen Kontext nachvollzogen werden kann, war es unumgänglich, zunächst auf die maßgeblichen politischen, gesellschaftlichen und verwaltungsrechtlichen Strukturen als Rahmenbedingungen, die den institutionalisierten Verlauf des Erbhuldigungsaktes erst ermöglichten, einzugehen. Der Schwerpunkt der Arbeit lag auf der Analyse der Erbhuldigungsberichte der Jahre 1564 bis 1620, da durch die konfessionellen Auseinandersetzungen dieser Epoche das Verhältnis der Akteure des Erbhuldigungsaktes – Landesfürst und Landstände – derart belastet war, dass Risse im Herrschaftsgefüge sichtbar wurden, die vor allem auf der Ebene der Erbhuldigungen zu Tage traten, als katholische und protestantische Stände, letztere nach längerer Weigerung, 1608/1609 und 1619/1620 dem neuen Landesfürsten getrennt huldigten. Die Erbhuldigungsberichte selbst besitzen allerdings in dieser Hinsicht nur begrenzte Aussagekraft und liefern oft nur indirekt Anschauungsmaterial für das angespannte landesfürstlich-ständische Verhältnis., da die Berichte in hohem Maß die Funktion hatten, die oft langwierigen Verhandlungen im Vorfeld der Erbhuldigung in den Hintergrund treten zu lassen, indem sie diese hinter einer konsensualen Fassade verschwinden ließen. Die Berichte über die späteren Erbhuldigungen, die im Rahmen der vorliegenden Arbeit überblicksartig behandelt wurden, sind, da der verfassungsrechtliche Charakter des Huldigungsaktes schrittweise in den Hintergrund trat, während seine zeremonielle und festliche Ausgestaltung zunahm, durch intensivere Beschreibung zeremonieller Details gekennzeichnet und stellen mehr als zuvor die Person des angehenden Landesfürsten in den Mittelpunkt. Betrachtet man die Entwicklung des Landes Österreich unter der Enns von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zur letzten Erbhuldigung des Jahres 1835, so lässt sich zunächst das Zurücktreten der verfassungsrechtlichen Bedeutung des Huldigungsaktes feststellen, der sich zunehmend in eine protokollarisch bis ins kleinste Detail geplante und prächtigst ausgestaltete Zeremonie mit verminderter rechtlicher Bedeutung wandelte. In Österreich unter der Enns setzte der endgültige Bedeutungsverlust der Erbhuldigung mit der Ära des Neoabsolutismus ein.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Erbhuldigungen Österreich unter der Enns 1564 - 1835
Autor*innen
Susanne Gmoser
Haupttitel (Deutsch)
Die Erbhuldigungen in Österreich unter der Enns 1564 - 1835
Hauptuntertitel (Deutsch)
Bedeutungswandel oder Bedeutungsverlust?
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
157 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Karl Vocelka
Klassifikation
15 Geschichte > 15.00 Geschichte: Allgemeines
AC Nummer
AC08134106
Utheses ID
9038
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
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