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Charakterisierung der Stadtgmeinde Oberwart anhand der ökosystemaren Struktur- und Stoffflussanalyse (ÖSSA)
eine historische und eine aktuelle Bilanz
Ronald Kirnbauer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Rudolf Maier
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.10179
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29621.42584.692154-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Vergleich historischer und aktueller Flächennutzungsstrukturen stellt den Ausgangspunkt für eine vergleichende Bilanzierung ausgewählter natürlicher sowie anthropogener Kohlenstoff- und Energieflüsse der Stadtgemeinde Oberwart im Südburgenland, welche sich in die Gemeinden Oberwart und Sankt Martin in der Wart gliedert, dar. Die Methode der ökosystemaren Struktur- und Stoffflussanalyse dient als Modellgrundlage für die Analyse. Zusätzlich wird der Entwicklungsweg der Gemeinde anhand ausgewählter sozio-ökonomischer Faktoren wie Einwohnerzahl, wirtschaftliche Entwicklung, Siedlungsentwicklung, Religionszugehörigkeit und Erwerbsstruktur analysiert, da diese mit den Flächenstrukturen und Stoffflüssen in Verbindung stehen. Die Bilanzierung der Kohlenstoff- und Energieflüsse wird für die Jahre 1857 und 2008 durchgeführt. Die Analyse sozio-ökonomischer Faktoren zeigt Oberwarts Entwicklung von einem ehemals bäuerlich geprägten Ort zu einem pulsierenden Wirtschaftsstandort: die Bevölkerung stieg von 3124 Einwohnern auf rund 7000 Einwohner, das entspricht einem Anstieg von 220 % , durch die wirtschaftliche Entwicklung stieg auch die Anzahl der Wohngebäude von 602 auf 2242 Gebäude an. Der Anschluss an Österreich bewirkte einen Rückgang der ungarisch-sprachigen Bevölkerung von ehemals über 80 % auf etwa 17,5 % , der Anteil des Siedlungsgebietes stieg von 1 auf 11 % der Gemeindefläche an. Die Analyse der Flächennutzungsstrukturen zeigt eine Abnahme der kleinräumig strukturierten Kulturlandschaft. Die Gemeinde Oberwart verzeichnet gegenüber der Nachbargemeinde Sankt Martin einen Anstieg der Waldfläche um 10 % auf 50 % der Gesamtfläche, während Sankt Martin über einen größeren Anteil an landwirtschaftlichen Flächen verfügt. Im 19. Jahrhundert besaß die pflanzliche Biomasse einen höheren Energiegehalt. Demgegenüber wurde im historischen System aufgrund minderer landwirtschaftlicher Ertragspflanzen weniger Energie durch die Nettoprimärproduktion gebunden. Die angeeignete NPP lag im Jahr 1857 bei 54 % der potentiell natürlichen Vegetation, aktuell sind es 36 %. Wird der Gesamteinsatz der Energieträger auf einen Einwohner bezogen, so ergibt sich für das aktuelle System ein Pro-Kopf-Einsatz von rund 9 MWh/a; vergleichsweise betrug im 19. Jahrhundert der Pro-Kopf-Einsatz 3 MWh/a. Der jährliche Energieverbrauch der historischen Haushalte liegt bei 10 GWh, dagegen beträgt der aktuelle Endenergieeinsatz für Raumwärme 44,4 GWh.
Abstract
(Englisch)
The comparison of historical and current land usage structures represents the starting point for a comparative assessment of selected natural and anthropogenic flows of carbon and energy in the municipality of Oberwart in South Burgenland, which is divided into the boroughs of Oberwart and Sankt Martin in der Wart. The ecosystematic structural and material flow analysis method serves as a model for the analysis done in this paper. In addition, the way of development of the borough is analysed on the basis of selected socio-economic factors, such as number of inhabitants, economic development, settlement development, religion and employment structures, since these are connected with the land structures and flows of material. The flows of carbon and energy are assessed for the years 1857 and 2008. The analysis of socio-economic factors shows Oberwart’s development from a formely rural place to a pulsating industrial location: the population rose from 3124 inhabitants to approximately 7000 inhabitants, corresponding to a rise of 220 %; due to the economic development the number of residential buildings also increased from 602 to 2242 buildings. The annexation to Austria caused a decrease in the Hungarian-speaking population from formely over 80 % to approximately 17,5 %; the percentage of borough land coverd by the settlement area rose from 1 to 11 %. The analysis of the land usage structures shows a decrease in the small-scale structured cultivated landscape. The borough of Oberwart recorded an increase in woodland area to 50 % compared to the neighbouring borough of Sankt Martin, whereas Sankt Martin has a large proportion of agricultural land. The biomass of plants had a higher energy content in the 19th century. In contrast to this, less energy was bound by the net primary production in the historical system due to inferior agricultural crops. The acquired NPP was 54 % of the potentially natural vegetation in the year 1857; today it is 36 %. If the total usage of energy sources is referred to one inhabitant, then a per head usage is approximately 9 MWh/a in the 19th century. The annual energy consumption of the end energy for room heating amounts to 44,4 GWh. If the amount of carbon bound in the organic substance of the ground is referred to the total per hectare of land in the year 1857; In presently it is 60 tonnes per hectare land. The described tendencies conform in to the picture produced by comparable studies. Differences are shown in the context of the historical overall energy consumption. For example Ziehmayer (2000) determines a yearly consumption of 1,94 GWh for the municipality of Altenberg bei Linz, Haydn calculated for the municipality Hainfeld an energy consumtion of 1,31 GWh. In contrast, the own research results show that the municipality of Oberwart has a much higher energy consumption (10 GWh) than the other presented municipalities of Altenberg bei Linz and Hainfeld.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Oberwart ÖSSA Stoffflussanalyse sozio-ökonomische Faktoren Flächennutzungsstrukturen Energie Kohlenstoffhaushalt Biomasse Nettoprimärproduktion Bevölkerungsstruktur Prozesse
Autor*innen
Ronald Kirnbauer
Haupttitel (Deutsch)
Charakterisierung der Stadtgmeinde Oberwart anhand der ökosystemaren Struktur- und Stoffflussanalyse (ÖSSA)
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine historische und eine aktuelle Bilanz
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
227 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rudolf Maier
Klassifikationen
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.00 Naturwissenschaften allgemein: Allgemeines ,
42 Biologie > 42.90 Ökologie: Allgemeines ,
42 Biologie > 42.97 Ökologie: Sonstiges
AC Nummer
AC08241398
Utheses ID
9198
Studienkennzahl
UA | 444 | | |
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