Detailansicht

Eine ländliche Gesellschaft an der Schwelle zur Industrialisierung
die norwegische Gemeinde Lier um 1800
Michaela Wolfram
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Erich Landsteiner
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.10194
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29605.38113.697654-8
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ausgehend vom theoretischen Konzept der Ökotypen untersucht die vorliegende Arbeit Zusammenhänge einzelner Haushalte in einem gegebenen geografischen Umfeld – der norwegischen Gemeinde Lier –, wobei wirtschaftliche Faktoren im Zentrum stehen. Die Untersuchung der Haushalte basiert auf Daten der norwegischen Volkszählung 1801 und gibt Aufschluss über Bevölkerungs- und Haushaltsmerkmale der Gemeinde Lier. In einer zweiten Phase wird das Umfeld der Haushalte, sowohl ökologische, klimatische, als auch rechtliche, soziale, wirtschaftliche und politische Aspekte untersucht, wobei der Fokus auf mögliche Einflussfaktoren auf individuelle Haushalte liegt. Die Analyse konkreter Beispiele versucht, die Beziehungen der Haushalte zu ihrem Umfeld und Einflussfaktoren auf die Struktur des Haushaltes sichtbar zu machen. Die Region, in der sich Lier befindet, ist eine der wenigen landwirtschaftlich intensiv genutzten Regionen Norwegens, die aufgrund ihrer Lage stark von (vor-)industriellen Entwicklungen beeinflusst wurde. Dieses Spannungsfeld zwischen agrarischen und nicht-agrarischen Erwerbsmöglichkeiten stellt den Rahmen für die Anwendung des Ökotypenkonzepts dar, wobei sich bereits in der theoretischen Auseinandersetzung mit diesem Konzept die Grenzen für die Anwendung auf Skandinavien und Norwegen im Speziellen abzeichnen. Eine der zentralen Fragen ist, wie weit die vorhandenen Typologien generell für Norwegen anwendbar sind, und wie weit es darüber hinaus möglich ist, dominante Wirtschaftsweisen in den Strukturen einzelner Haushalte oder gar komplexe ökonomische Beziehungen zu erkennen und zu identifizieren. Neben der detaillierten Beschreibung Norwegens um 1800 spielt vor allem die Untersuchung der Haushalte Liers eine zentrale Rolle. Dabei zeigt sich deutlich, dass eine Beschränkung auf eine dominante Wirtschaftsweise nicht möglich ist. Vielmehr wird deutlich, welche Vielfalt diese Region um 1800 aufwies, sowohl in sozialen als auch wirtschaftlichen Strukturen. Auf diese Weise wird auch verdeutlicht, wie begrenzt die Anwendungsmöglichkeiten des Ökotypenansatzes sind. Gleichzeitig eröffnet sich ein Bild einer vielseitigen, im Umbruch befindlichen ländlichen Gesellschaft, zwischen landwirtschaftlicher Grundversorgung und marktorientierter, von Kaufleuten forcierten gewerblichen Produktion am Rande Europas auf der Schwelle zur Industrialisierung.
Abstract
(Englisch)
The present thesis takes the theoretical concept of ecotypes as starting point for the analysis of individual households within a given geographical area, which is the Norwegian community Lier, focussing on economic conditions. Based on the data of the Norwegian census of 1801, the households are analysed with regard to demographic aspects and household of the community Lier. In the following, a compact overview of ecological, climatic, legal, social, economic as well as political aspects of Norway in this point of time is provided, focussing on possible influencing factors for individual households. Finally, the analysis of individual examples wants to display relationships between individual households and their environment and to identify factors influencing these individual households. The region in which Lier is situated in one of the regions of Norway with intensive agriculture influenced by massive (pre) industrial development. This area of conflict between agrarian and non-agrarian lines of business provides a framework for the verification of the ecotype concept, which is discussed in the theoretical overview showing the limits of this theory with respect to Scandinavian and especially Norwegian conditions. A main question of the analysis is whether the concept of ecotypes is applicable for Norway in general, and furthermore, if main lines of business which are also displayed in individual households’ structure or even complex economic relationships can be identified. Apart from a detailed overview over Norway around 1800, the thesis concentrates on the analysis of Lier’s households. The outcome proves the limitation to one dominant line of business as impossible. On the contrary, the structural variety of this region around 1800 in social as well as economic respect becomes evident. By this the limitations of the ecotype concept and its applicability become evident. At the same time, a picture of a colourful and changing rural society between basic services and market oriented industrial production promoted by merchants on the European fringe at the edge of Industrialisation is provided.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Economic history Norwegian economic history Ecotypes Ecotype concept Households Norway Drammen Lier
Schlagwörter
(Deutsch)
Wirtschaftsgeschichte Norwegische Wirtschaftsgeschichte Ökotypen Ökotypen-Konzept Haushalte Norwegen Drammen Lier
Autor*innen
Michaela Wolfram
Haupttitel (Deutsch)
Eine ländliche Gesellschaft an der Schwelle zur Industrialisierung
Hauptuntertitel (Deutsch)
die norwegische Gemeinde Lier um 1800
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
153 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Erich Landsteiner
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.09 Wirtschaftsgeschichte ,
15 Geschichte > 15.62 Skandinavien, Nordeuropa
AC Nummer
AC08136376
Utheses ID
9211
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1