Detailansicht

Höfisches Fest und Doppelter Kursus in den Artusromanen Hartmanns von Aue
Karin Leitzinger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Günter Zimmermann
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.10295
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30501.78800.400859-4
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Schon Arno Borst ging davon aus, dass Feste „Höhepunkte“ darstellen und besonders für die höfische Gesellschaft im Mittelalter zum Gegenstand der Repräsentation wurden. Dass es in der Literatur eine Häufung solcher „Höhepunkte“ gibt, scheint nicht weiter verwunderlich. Das kann einerseits daran liegen, dass Feste, sehr einfach ausgedrückt, etwas Schönes, Bewundernswertes sind, oder es kann andererseits noch Gründe haben, die nicht so auffällig in Erscheinung treten. Das Thema „Höfische Feste in der Literatur“ ist bei weitem nicht neu und wurde bereits mehrfach untersucht. Ging man anfänglich davon aus, dass es sich bei den Festdarstellungen um realitätsgetreue Darstellungen der mittelalterlichen Festkultur handelt, erkannte bereits Heinz Bodensohn, dass eher von idealistischen Schilderungen gesprochen werden muss. Neuere Arbeiten tendieren dazu, den Zusammenhang zwischen Realität und Literatur nicht zu verleugnen und suchen dezidiert nach Parallelen, streichen allerdings auch hervor, dass es sich letztenendes dennoch um fiktionale Darstellungen handelt. Während Bodensohn ein Werk nach dem anderen analysiert, arbeitet beispielsweise Marquardt nach dem Festverlauf. Sie listet die einzelnen Festelemente auf und vergleicht deren Vorkommen in den einzelnen Werken mit historischen Quellen. Ähnlich arbeitet auch Joachim Bumke, der sämtliche Elemente der höfischen Kultur in Literatur und Realität vergleicht. Neben diesen Ansätzen, die vor allem die historische Realität in den Festdarstellungen suchen, gibt es noch einige andere Interpretationsversuche, die vor allem soziologische Phänomene bearbeiten und daraus die Bedeutung des Festes in der Literatur abzulesen versuchen. Welche Rolle die Feste im literarischen Werk an sich haben, ist allerdings noch weniger erforscht. Warum kommen Festdarstellungen in der Literatur gerade an diesen Stellen im Roman vor? Welchen Einfluss hat das Festgeschehen auf den Fortgang des Romans? Dies sind jene Fragen, die für diese Arbeit von Bedeutung sein werden. Anhand der beiden Artusromane Hartmanns von Aue soll untersucht werden, welche der eben bereits kurz umrissenen Ansätze Sinn ergeben und sich einwandfrei anwenden lassen und weiter, ob die Festdarstellungen im Erec und im Iwein vielleicht auch einen strukturellen Wert für den Roman im Ganzen haben könnten. Dazu sollen in einem ersten Teil theoretische Grundlagen geklärt werden, die sowohl den Begriff „Fest“ als auch die Termini „Artusroman“ und „Doppelter Kursus“ klären sollen. Anschließend muss untersucht werden, welche Bedeutung die Festdarstellungen in Hartmanns Artusromanen haben. Dazu wird zu erfragen sein, welches quantitative Ausmaß diese im Werk einnehmen, um anschließend, in einem zweiten großen Teil dieser Arbeit, den Ablauf von mittelalterlichen Hoffesten in der Literatur zu skizzieren und zu erheben, mit welcher Genauigkeit Hartmann seine Feste ausformt. In einem umfangreichen dritten Teil sollen nach diesen Erkenntnissen die bereits vorhandenen Interpretationsansätze an den beiden Artusromanen Hartmanns erprobt werden, bevor in einem letzten Schritt versucht wird, den Zusammenhang zwischen Struktur des Werkes und Festdarstellung herauszuarbeiten. Als wesentlich dabei erscheint es, die Literatur in den Mittelpunkt zu holen. Daher soll möglichst nahe an den Werken gearbeitet werden und jede Theorie anhand von Textzitaten untermauert oder eben widerlegt werden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Doppelter Kursus höfisches Fest Mittelalter Hartmann von Aue Erec und Iwein Festinterpretation
Autor*innen
Karin Leitzinger
Haupttitel (Deutsch)
Höfisches Fest und Doppelter Kursus in den Artusromanen Hartmanns von Aue
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
123 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Günter Zimmermann
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.71 Literaturgeschichte ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.74 Literaturwissenschaftliche Richtungen ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.78 Textkritik
AC Nummer
AC08175834
Utheses ID
9297
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 313 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1